Braunschweigs Trainer Thorsten Lieberknecht versuchte das 1:4 in Augsburg mit vier Umstellungen in seiner Anfangsformation vergessen zu machen. In der Innenverteidigung kehrte der zuletzt angeschlagene Dogan für Correia zurück. Dazu begann die Eintracht mit einem runderneuerten Mittelfeld. Perthel, Kessel und Pfitzner lösten Vrancic, Kratz und Bellarabi (Zerrung) ab. Hoffenheim-Coach Markus Gisdol wechselte nach dem 2:2 gegen den BVB in der Vorwoche nur ein Mal Personal: Auf der linken Seite begann Johnson für Herdling.
Der 17. Spieltag
In den Anfangsminuten übernahmen die Gäste die Initiative und drückten die Eintracht zurück. Von Erfolg war die der offensive Beginn der TSG aber nicht gekrönt. Die Defensive der Hausherren stand sicher und ließ keine Chancen zu.
Nach ungefähr zehn Minuten änderte sich das Bild und die Lieberknecht-Elf übernahm das Kommando. Zunächst beförderte Elabdellaoui einen Heber freistehend über das TSG-Gehäuse (13.), dann brachte Oehrl den Ball aus kurzer Distanz sogar in Grahls Tor unter, doch Schiedsrichter Winkmann versagte dem Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung die Anerkennung (14.). Weitere zwei Minuten später tauchte Ademi mit dem Ball am Fuß vor Grahl auf, doch der Keeper rettete mit einer Glanzparade (16.).
Gisdol reagierte auf den Sturmlauf des Heimteams und brachte bereits in der 22. Minute mit Salihovic für Toljan einen frischen Mann. Dieser führte sich gleich mit einem Paukenschlag ein. Mit seiner ersten Ballberührung hämmerte der Bosnier ein Zuspiel von Roberto Firmino an den Pfosten (23.).
Damit schienen die Gäste ihr Pulver offenbar verschossen zu haben. Immer wieder war es der Tabellenletzte, der Akzente setzte. Nach einem umstrittenen Elfmeter gelang den Hausherren dann auch die Führung. Nach einem Freistoß gerieten Schipplock und Bicakcic im Luftkampf aneinander und stürzten. Schiedsrichter Winkmann entschied auf Strafstoß. Oehrl ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte sicher (29.).
Im Anschluss an die Führung der Hausherren zeigten sich die Gäste beeindruckt. Die TSG kam kaum noch in Tornähe der Braunschweiger. Meistens versandeten die Angriffe im Mittelfeld. Die Eintracht kämpfte dagegen bis zum Umfallen, musste sich aber den Vorwurf gefallen lassen, trotz vorhandener Möglichkeiten nicht nachgelegt zu haben. Die beste vergab Boland in der 37. Minute, als er erneut am glänzend reagierenden Grahl scheiterte.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten bot sich das gleiche Bild. Erneut musste Grahl sein ganzes Können aufbieten, um sein Team vor einem größeren Rückstand zu bewahren. Glänzend holte er in der 47. Minute einen Versuch von Ademi von der Linie und rettete auch beim Nachschuss von Pfitzner.
Allerdings gingen die Gäste im zweiten Durchgang konzentrierter zu Werke. Nach einer Stunde hatte sich die TSG ein Übergewicht im Mittelfeld erarbeitet und drückte auf den Ausgleich. Der finale Pass wollte aber zunächst nicht gelingen. Die Braunschweiger brachten immer wieder ein Körperteil an den Ball und ließen keine große Hoffenheimer Möglichkeit zu.
Im Gegenteil: Braunschweig verbreitete trotz Hoffenheimer Mittelfeld-Überlegenheit mehr Gefahr bei Kontern. Ademi (53.), der eingewechselte Kumbela (73.) und Theuerkauf (79.) hatten Pech mit ihren Versuchen.
In der hart geführten Partie holte sich Perthel in der 82. Minute für ein Foul an Modeste die zweite Verwarnung ein und musste den Platz folgerichtig mit Gelb-Rot verlassen.
Der Platzverweis sorgte noch einmal für eine hektische Schlussphase, in der die Gäste alles nach vorne warfen. Dabei hatte die Gisdol-Elf Möglichkeiten im Minutentakt, doch Modeste, Volland & Co. hatten nicht das Glück, den Ball über die Linie zu bringen.
Nach der Winterpause geht es für Braunschweig am Sonntag (26.01., 15.30 Uhr) in Bremen weiter, Hoffenheim gastiert tags zuvor (15.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg.