Nach vier Partien ohne Niederlage sah Braunschweig-Trainer Michael Schiele nur wenig Grund für Veränderungen. Gegenüber dem 1:1 in Kaiserslautern begann lediglich Kaufmann für Henning.
St. Pauli-Coach Timo Schultz konnte im Vergleich zum 0:0 gegen Heidenheim wieder auf Schlüsselspieler Irvine nach dessen abgesessener Gelbsperre zurückgreifen. Der Kapitän ersetzte Boukhalfa (Bank). Neben dem Australier rückte auch Matanovic in die Startelf, für den Eggestein auf der Bank Platz nahm.
Irvine schon früh verletzt raus
Lange blieb Irvine aber nicht auf dem Platz. Nach einem Zusammenprall in der Anfangsphase mit Benkovic wurden beide Spieler am Kopf behandelt. Während es für den Braunschweiger weiterging, verschwand Irvine mit einer Platzwunde in der Kabine (später kam er zurück an die Seitenlinie). Neben dem 29-Jährigen musste auch Nemeth nach neun Minuten das Feld verlassen.
St. Pauli, das wie erwartet die Kontrolle übernahm - auch, weil sich die Eintracht weit zurückzog - zeigte sich von den Ausfällen ein wenig geschockt. Im Anschluss wurden die Löwen aktiver und kamen nach einer Unsicherheit von Vasilj zur ersten gefährlichen Aktion: Smith warf sich aber noch rechtzeitig in den Abschluss von Marx (18. Minute).
Behrendts Freistoß zu ungenau
Da beide Mannschaften kein Risiko eingingen, strahlten sie aus dem Spiel heraus keine Torgefahr aus. Aus diesem Grund war es nicht überraschend, dass die einzige Chance im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs aus einem Standard resultierte. Weil Behrendts direkter Freistoß aber zu zentral aufs Tor flog (34.), ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff blieb das Spiel zunächst unverändert. Doch dann lief plötzlich Ujah, nachdem er sich an der Mittellinie gegen Dzwigala behauptet hatte, alleine auf Vasilj zu. Der Angreifer überwand im Eins-gegen-eins zwar den Keeper, traf aber nur den rechten Pfosten (55.).
Saliakas' Traumtor bringt St. Pauli in Führung
2. BUndesliga - 11. Spieltag
Die anschließende kurze Drangphase des BTSV überstanden die Kiez-Kicker schadlos und schlugen kurze Zeit später aus dem Nichts zu. Saliakas nahm sein Herz in die Hand und zimmerte die Kugel aus der Distanz in den rechten Winkel (68.).
Schiele reagierte auf den Rückstand mit frischen Kräften. Er wechselte sowohl in der 69. als auch in der 76. Minute doppelt - das sollte sich auszahlen: Der eingewechselte Ihorst fand den ebenfalls kurz zuvor aufs Feld gekommenen Pherai, der aus kurzer Distanz ins rechte Eck traf (77.).
Pherai trifft in der Nachspielzeit zum Sieg
Der Ausgleich setzte bei den Niedersachsen noch einmal Energie frei, die letztendlich in einem Lucky Punch mündete. Nach einem langen Einwurf von Donkor, der über Umwege bei Pherai landete, erzielte der Joker mit der letzten Aktion des Spiels aus kurzer Distanz den 2:1-Siegtreffer (90.+4.) und versetzte das Eintracht-Stadion in Ekstase.
Während die Eintracht damit auch im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage (drei Siege) blieb, wartet St. Pauli seit sieben Spielen auf einen Sieg - auswärts feierten die Hamburger noch keinen Dreier. Braunschweig verließ durch den Erfolg auch die Abstiegsplätze und zog an den Kiez-Kickern vorbei.
Braunschweig reist am kommenden Samstagmittag zum Aufsteigerduell nach Magdeburg (13 Uhr). Der FC St. Pauli empfängt am Freitagabend den Hamburger SV zum Stadtderby am Millerntor (18.30 Uhr).