Mit vereinten Kräften stoppen Bremens Womé (li.) und Naldo den Frankfurter Streit. dpa
Bremens Coach Thomas Schaaf konnte wieder auf die zuletzt gelbgesperrten Naldo und Hunt zurückgreifen. Baumann rückte aus der Abwehr für Owomoyela ins Mittelfeld, in dem Hunt nach dem 4:1-Erfolg in Berlin Schulz als offensivere Variante ersetzte. Keine Änderung dagegen bei der Eintracht, deren Trainer Friedhelm Funkel derselben Elf vertraute, die 4:0 gegen Aachen gewonnen hatte.
Druckvoll startete Bremen in die Partie, Frankfurt kam in den ersten Minuten kaum zum Durchatmen, auch wenn sich zunächst keine klaren Möglichkeiten für die Hausherren eröffneten. Die Eintracht war in der Wahl ihrer Mittel im eigenen Strafraum resolut: Huggel rempelte Diego (2.), Vasoski zog Rosenberg am Trikot (6.), doch Schiedsrichter Dr. Merk beurteilte diese beiden Szenen nicht als elfmeterreif.
Die Eintracht konnte danach mit vereinzelten Kontern für etwas Entlastung sorgen, kam aber zunächst über Ansätze nicht hinaus. Ein Stellungsfehler Pasanens sollte dies aber schnell ändern: Nach einem Steilpass von Ochs aus der eigenen Hälfte stand Pasanen falsch zum Ball, Amanatidis enteilte dem Finnen. Allein vor Wiese behielt der Grieche die Nerven und schoss aus halbrechter Position mit dem rechten Außenrist eiskalt zur Führung der Gäste ein (13.).
Bremen reagierte mit wütenden Gegenattacken. Doch weder Klose nur eine Minute nach dem Rückstand noch Womé (18.) gelang der Ausgleich. Danach war im Spiel der Hanseaten deutliche Verunsicherung zu spüren, die Hessen blieben mit ihren schnellen Kontern brandgefährlich: Köhler zielte aus der Distanz knapp am verlassenen Tor vorbei, nachdem Werder-Keeper Wiese vor dem Strafraum gegen Amanatidis Kopf und Kragen riskiert hatte (20.). Und Streits Fernschuss touchierte nach einer knappen halben Stunde noch die Querlatte (28.).
Werder fand seinen Rhythmus erst nach einer halben Stunde wieder, und Hunt krönte die Bemühungen der Schaaf-Elf nach Doppelpass mit Rosenberg mit dem verdienten Ausgleich (34.). Nun hatten die Hausherren wieder klar Oberwasser - Diego konnte eine glasklare Einschusschance nach einer Traumkombination aber nicht in die Führung ummünzen (38.).
Der 33. Spieltag
Nach Wiederanpfiff begann der Meisterschaftsaspirant druckvoll, aber uneffektiv - die Gäste hatten wenig Mühe mit den zu durchsichtigen Angriffen von Diego & Co. Erst Frings hatte eine Halbchance (54.). Gefährlicher war die Eintracht: Takahara verpasste eine Hereingabe von Amanatidis nur um Zentimeter (57.).
Kurz zuvor der erste Wechsel bei der Heimelf: Jensen kam für den überforderten Pasanen (56.), Baumann ging zurück, Frings auf die nun vakante "6". Wenig später kam Almeida für Rosenberg. Doch Bremen fand den Faden nicht wieder. Zwar brandete Angriff auf Angriff auf das gegnerische Tor, doch die zündenden Ideen fehlten weiterhin. Die spielstarken Hessen konterten und waren dabei erfolgreich: Streit flankte über die Abwehr halbrechts in den Strafraum. Fink konnte den Ball frei vor Wiese nicht richtig kontrollieren, den Keeper aber umspielen. Von der Torauslinie legte der Mittelfeldspieler quer, Naldo stocherte den Ball beim Rettungsversuch vor Takahara ins eigene Netz (69.).
Kurz nach dem 1:2: Naldo (am Boden) und Jensen fassungslos, Takahara jubelt. dpa
Es folgte ein stürmisches, aber erfolgloses, weil ideenloses Anrennen der Grün-Weißen. Frankfurt rettete den Sieg mit einer soilden Abwehrleistung gegen die harmlosen Spitzen der Heimelf ohne große Mühe über die Zeit.
Damit sind Werders Meisterschaftshoffnungen begraben, die direkte Champions-League-Qualifikation in weite Ferne gerückt und nur durch einen eigenen Sieg in Wolfsburg bei einer gleichzeitigen Schalker Niederlage zu realisieren. Frankfurt feiert den Nichtabstieg mit den eigenen Fans am letzten Spieltag gegen Berlin.