Beharkten sich im Mittelfeld: Leverkusens Rolfes (li.) und der Berliner Chahed. dpa
Herthas Trainer Karsten Heine musste seine Elf nach dem 1:4 gegen Bremen kräftig umstellen. Dardai und Mineiro blieben verletzt draußen, Simunic war gesperrt (Rot). Dejagah nahm auf der Bank Platz. Dafür spielten Pantelic, Chr. Müller, Schmidt und Chahed. Bayer Trainer Michael Skibbe setzte nach dem1:2 gegen Bielefeld auf Rotation. Ramelow, Freier, Haggui, Babic und Barbarez mussten zunächst zuschauen. Stenman, Schwegler, Juan, Barnetta und Kießling standen neu in der Startelf.
Von Beginn an wirkten die Gäste bei ihrem Gastspiel an der Spree präsenter und dominierten das Spiel. Bereits in der dritten Minute herrschte heilloses Durcheinander im Strafraum der Hertha. Nach Schneiders Eckstoß traf aber Kießling aus fünf Metern Tordistanz nur die Latte. Den nächsten Aufreger besorgte Rolfes, der von einer klasse Einzelleistung von Stenman profitierte, das Spielgerät aber ebenfalls mit Wucht an das Quergebälk setzte (12.). Den nachfolgenden Eckball bugsierte Callsen-Bracker per Kopf ebenfalls an die Latte – nur sprang die Kugel diesmal nicht ins Feld zurück, sondern von der Unterkante des Aluminiums ins Tornetz (13.).
Die Hertha kam zunächst gar nicht ins Spiel und überließ der Werkself die Kontrolle über das Spiel. Vor allem das Flügelspiel der Leverkusener stellte die „alte Dame“ immer wieder vor große Schwierigkeiten. Eigene Offensivbemühungen scheiterten immer an der sicheren Leverkusener Abwehr, wenn überhaupt brachten nur Standards Gefahr. Doch die Versuche von Gilberto (19.) und Müller (23.) blieben folgenlos. Dank einer Einzelaktion des Goalgetters Pantelic kam man aber doch zum überraschenden Ausgleich: Der Serbe in Berliner Diensten erlief einen weiten Abschlag von Fiedler, düpierte Castro und vollendete sicher an Adler vorbei ins linke untere Eck (32.).
Der 33. Spieltag
Bayer zeigte sich keineswegs geschockt und reagierte prompt. Kießling legte den Ball per Kopf in den Weg des freistehenden Voronin. Der ließ sich aus sieben Metern Entfernung nicht zweimal bitten und hämmerte den Ball mit dem linken Fuß knapp unter die Latte (34.). Bis zur Pause gestaltete sich die Partie offen, auch die Hertha kam nun zu Chancen. Doch weder Gilberto per Dropkick (37.), noch Chahed (39.) völlig frei vor Adler konnten den Ausgleich herbeiführen.
Berlins Coach hatte in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden, denn seine Mannschaft kam selbstbewusst auf den Platz zurück. Bastürk verpasste in Rücklage eine erste gute Möglichkeit. (50.) Der für van Burik eingewechselte Kevin Boateng konnte sich anfangs gut in Szene setzen und bereitete mit einer scharfen Flanke den erneuten Ausgleich vor. Bayer-Keeper Adler konnte den Ball nur nach vorne abklatschen lassen, dort stand jedoch Gimenez parat, der in klassischer Manier abstaubte (51.). In der Folge drängte die Hertha auf ein weiteres Tor, setzte die Skibbe-Elf stark unter Druck. Bayer kam jetzt über Konter zu Chancen, doch Kießling vergab zweimal in aussichtsreicher Position: Ein Heber landete nur knapp neben dem Tor am Außennetz (57.), einen Nachschuss nach einem Aufsetzer von Barnetta setzte er über das Tor (60.).
Bayers Schwegler (re.) hält Berlins Bastürk in Schach. dpa
Mitten in die Drangphase der Hertha schockte die Heimelf ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Wolfgang Stark. Nach einem Freistoß hatte Friedrich Kießling im Strafraum gefoult. Der Leverkusener Kapitän Schneider verwandelte souverän (64.). Diesen erneuten Rückstand konnten die Berliner nicht mehr aufholen. In der hektischen Schlussphase verhinderte Adler noch gegen Gimenez und Neuendorf den Ausgleich (87., 88.) und sicherte seinem Team den Sieg.
Am letzten Spieltag reist die Hertha nach Frankfurt zum Auswärtsspiel bei der Eintracht. Bayer Leverkusen empfängt Borussia Dortmund.