Trotz der schwachen Leistung beim 0:4 in Hoffenheim beließ es Werder-Coach Florian Kohfeldt bei einer Startelf-Änderung: Im offensiven Mittelfeld erhielt Schmid den Vorzug vor Bittencourt.
Mehr Wechsel gab es hingegen bei der Eintracht. Diese waren nach dem glanzvollen 2:1-Sieg gegen die Bayern aber logischerweise nicht auf Leistungsgründe, sondern auf Ausfälle und Rückkehrer zurückzuführen: Ndicka musste aufgrund einer Gelbsperre passen und wurde von Sow ersetzt, Hasebe rückte zurück in die Dreierkette. Außerdem spielten die beiden zuletzt angeschlagenen Durm (rechts für Toure) und Silva (im Sturm für Jovic) wieder von Beginn an.
Silva direkt wieder voll da - Rashica trifft die Latte
Der portugiesische Stürmer machte sogleich da weiter, wo er vor seiner kurzen Verletzungspause aufgehört hatte: Nach einer schnell ausgeführten - allerdings wohl zu Unrecht verhängten - Ecke erwischte Silva eine hohe Flanke von Kostic und lenkte sie per Kopf mustergültig ins lange Eck - die frühe Führung für die Gäste (9.). Auch in der Folge agierten die Hessen gegen tiefstehende Bremer sehr passsicher und kamen zu weiteren Gelegenheiten: Silva scheiterte aus kurzer Distanz an Pavlenka (18.), Kostic vergab eine exzellente Freistoßchance leichtfertig (19.).
Aus fast identischer Position machte es auf der anderen Seite Rashica etwas besser, Bremens Angreifer zwang Trapp mit seinem harten Freistoß erstmals zum Eingreifen (26.). Für Werder war diese Aktion wie ein Weckruf, die Hausherren wagten sich nun häufiger aus der tiefen Deckung und waren ab Mitte des ersten Durchgangs sogar das gefährlichere Team. Ein Treffer von Sargent zählte aufgrund einer vorangegangenen Abseitsstellung von Rashica nicht (28.), der aktive Kosovare schlenzte den Ball nach einer schönen Einzelaktion an die Latte (34.), Hasebe rettete im letzten Moment gegen Schmid (40.).
Bundesliga - 23. Spieltag
Bremen dreht das Spiel - Viel Arbeit für den VAR
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel klappte es für Werder dann mit dem mittlerweile nicht mehr unverdienten Ausgleich. Rashica spielte einen tollen Schnittstellenpass auf Gebre Selassie, der mit einem satten Flachschuss ins lange Eck traf. Zunächst zählte auch dieser Werder-Treffer nicht, doch nach VAR-Eingriff stand fest: Gebre Selassie hatte nicht im Abseits gestanden, das Tor war regulär (47.).
Die Frage Abseits oder nicht, sie wurde in der Folge zu der beherrschenden dieser Partie, die kalibrierte Linie ein ums andere Mal angelegt. Erst wurde der VAR bei einem Treffer von Sargent nach Steckpass von Eggestein bemüht, der schließlich seine Gültigkeit behielt und Bremen in Führung brachte (62.). Dann musste der Kölner Keller noch einmal ran, das vermeintliche 3:1 durch Schmid zählte wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung von Rashica nicht (69.).
Pavlenka hält den Werder-Sieg fest
Was war eigentlich mit Frankfurt? Die zuletzt so starke SGE bestimmte zwar weiterhin das Spielgeschehen, lief aber immer wieder in Werder-Konter und wurde erst rund eine Viertelstunde vor Schluss wieder wirklich gefährlich. Pavlenka parierte zunächst einen Flachschuss von Kostic (75.) und zeigte dann gegen einen Silva-Schuss eine Glanztat (76.). Weil seine Vorderleute in der Folge sehr konzentriert verteidigten und die große Schlussoffensive der Hessen ausblieb, brachte Bremen den Vorsprung ins Ziel - und die starke Serie der SGE damit zum Einsturz. Für Frankfurt war es nach zwölf ungeschlagenen Liga-Spielen die erste Niederlage seit dem 11. Dezember 2020.
Bremen hingegen legt sich durch den Sieg ein komfortables Polster auf die Abstiegsränge zu. Zunächst geht es für Werder aber im Pokal weiter, am Dienstag (18.30 Uhr) ist Bremen bei Zweitligist Jahn Regensburg zu Gast, ehe am Sonntag darauf (15.30 Uhr) das Bundesliga-Spiel gegen Köln ansteht. Frankfurt ist am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart gefordert.