Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo vertraute der Elf, die bereits beim 1:0 in Köln begonnen hatte.
Schalke-Coach Christian Gross tauschte im Vergleich zum 0:4 im Revierderby gegen Dortmund dreimal Personal: Für den verletzten Fährmann stand Langer zwischen den Pfosten. Zudem begannen Mustafi und Mascarell für Oczipka (Bank) und Boujellab (Bänderverletzungen in Sprunggelenk).
Schalke hat die erste Chance - aber keine Standard-Verteidigung
Vielleicht war es der Mut der Verzweiflung, der beherzt zu Werke gehende, aber unsauber spielende Gäste im Schwabenland antrieb. Um ein Haar wäre Schalke sogar in Führung gegangen, Harit scheiterte aus wenigen Metern, aber schwierigem Winkel an Kobel (5.).
Doch dann fand der VfB, dessen Außenstürmer Wamangituka Königsblau kaum in den Griff bekam, mehr und mehr zu seinem Spiel. Nach einer Ecke wurde es den Schwaben viel zu leicht gemacht, im Fünfer durfte Endo völlig frei einschießen - 1:0 (10.). Wamangituka verpasste den Doppelschlag (14.), bekam keinen Elfmeterpfiff (19.), seine scharfe Flanke konnte Kalajdzic nicht drücken (21.). Schalke wurde im Minutentakt anfälliger.
Erneut war es eine Ecke, nach der naiv verteidigende Gäste Staubsauger Endo aus den Augen verloren, der abermals nur noch einschieben musste und einen Doppelpack schnürte (26.). Und nach einer Glanzparade von Langer gegen Kempf (34.) fiel auch das 3:0 im Nachgang an einen Standard: Stuttgarts etatmäßige Kombination Sosa-Kalajdzic schlug zu (34.).
Kalajdzic lässt liegen - Kolasinac schlägt zurück
Der Österreicher hätte gut und gerne auch das 4:0 erzielen können (36.), Schalke hing komplett in den Seilen. Kurz vor der Pause konnte das Schlusslicht allerdings einen seiner seltenen Vorstöße veredeln, Kolasinac traf durch Mavropanos' Beine zum 3:1 und meldete den Krisen-Klub zurück (40.).
Bundesliga - 23. Spieltag
Im zweiten Abschnitt trat Schalke gefestigter, mutiger und geradliniger auf - nachdem es einen Kalajdzic-Kopfball (46.) und einen Fernschuss von Mangala überstanden hatte. Langer reagierte stark (52.). In der Folge drohte die Partie tatsächlich mehr und mehr zu kippen, Stuttgart zog sich zurück und ließ den Tabellenletzten machen.
Stuttgart lässt (wieder) nach - Kobel trumpft auf
Schon gegen Hertha und Köln waren die Schwaben zuletzt nach- und fahrlässig geworden, auch Schalke erkannte diese Chance. Serdar kam rechts am Fünfer zu einem Hochkaräter, fand im stark parierenden Kobel jedoch seinen Meister (67.). Kurz darauf bot sich nach Kempfs Foul an Harit die Riesenchance zum Anschlusstreffer - doch Kobel hielt auch den schwach geschossenen Elfmeter des eingewechselten Bentaleb (72.).
Die Kräfteverhältnisse blieben allerdings bestehen, im Spiel nach vorne war der VfB weitgehend abgemeldet. Stattdessen lag das inzwischen verdiente 3:2 in der Luft: Auch Schöpf verzweifelte an Kobel (82.), der gegen Serdars abgefälschten Flachschuss wohl machtlos gewesen wäre (82.). Doch die Uhr tickte für den Aufsteiger, der sich durch Klements feinen Linksschuss aus der Drehung kurz vor Schluss selbst erlösen konnte (88.). Didavi besorgte per Traumtor den am Ende zu deutlichen 5:1-Endstand (90.+2). Beide späten Treffer wurden von Doppeltorschütze Endo vorbereitet.
Stuttgart spielt am Samstag (15.30 Uhr) gegen Frankfurt, Schalke hat bereits am Freitag (20.30 Uhr) den 1. FSV Mainz 05 zu Gast.