Bremens Trainer Robin Dutt konnte nach der 0:3-Pleite in Wolfsburg nicht auf Prödl (Muskelzerrung) zurückgreifen, für den Lukimya in der Abwehrzentrale zum Zug kam. Für Yildirim (Bank) durfte Gebre Selassie von Beginn an ran. Hunt spielte auf der 10, vorne sollten sich Elia und Junuzovic versuchen.
Hannovers Trainer Mirko Slomka musste im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim auf die gesperrten Marcelo und Diouf verzichten und nominierte dafür Hoffmann und Prib in die Startelf. Ersterer spielte für Sané, der in die Innenverteidigung rückte, auf der Sechs.
Im Weserstadion zeigte das strukturierter agierende Bremen in den ersten 20 Minuten die besseren Ansätze, ohne dass sich daraus eine zwingende Gelegenheit ergeben hätte.
96, das im Vorwärtsgang zunächst zu viele leichte Ballverluste verzeichnete, ging nach seinem ersten gelungenen Angriffszug in Führung: Huszti spielte Doppelpass mit Sobiech und wurde von Fritz gefoult - Elfmeter. Der Ungar trat selbst an und verwandelte sicher (20.).
Es dauerte aber nicht lange, und Werder war zurück im Spiel: Hunt traf ebenfalls vom Punkt, nachdem Elia im Zweikampf mit Sané links im Strafraum zu Fall gekommen war (25.).
Das Derby wogte nun mit Chancenvorteilen für Hannover hin und her. Bei Volleyabnahmen von Andreasen (29.) und vor allem Prib (30.) standen die Gäste, bei denen Kadah für den angeschlagenen Sobiech kam (32.), dicht vor der erneuten Führung, doch das Tor fiel auf der Gegenseite nach einem Geistesblitz von Hunt: Nach tollem Diagonalpass des Linksfußes mutierte Junuzovics Volleyaufsetzer halbrechts im Strafraum zur Vorlage für Makiadi, der am zweiten Pfosten aus einem Meter nur noch einzunicken brauchte (38.).
Wie zuvor hielt der Vorsprung aber nur kurz: Sakai schnappte sich einen abgewehrten Ball und jagte das Leder aus 25 Metern mittig aufs Tor. Genau über Mielitz, der nicht gut aussah, schlug der Ball unter der Latte zum 2:2-Pausenstand ein.
Der 11. Spieltag
Ohne personellen Wechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Allerdings zunächst mit einem wahren Fehlpass-Festival, kaum ein Zuspiel kam an, zudem hemmten viele kleinere Fouls den Spielfluss.
Nach nahezu einer Viertelstunde Leerlauf weckten ein Kopfball von Andreasen (58.) und ein Elia-Schrägschuss (62.) die Zuschauer wieder auf, ehe Selke für den bereits gelbverwarnten und Platzverweis-gefährdeten Kapitän Fritz zu seinem Bundesliga-Debüt kam (63.).
Bremen erlebte eine gute Phase, Makiadi ließ nach gelungenem Dribbling eine Großchance zur Führung liegen (65.). Aber auch 96 hatte Gelegenheiten, wenn auch nicht in derselben Qualität. Huszti tauchte am gefährlichsten vor Mielitz auf (72.), ehe die Schlussphase anbrach.
In dieser hatte dann Werder das glücklichere Ende für sich: Nach Hunts Freistoßflanke scheiterte Garcia per Kopf zunächst an Zieler, bugsierte den Ball aber dann aus kurzer Distanz über die Linie (86.).
Nach einigen Minuten Zittern stand der vierte Saisonsieg Bremens fest, ebenso Hannovers fünfte Pleite im fünften Auswärtsspiel.
Bremen tritt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Schalke an, Hannover empfängt bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) Eintracht Braunschweig.