Cottbus-Trainer Jörg Böhme veränderte seine Startformation im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Bochum auf drei Positionen: Schulze, Rivic und Michel begannen an Stelle von Madouni, Jendrisek und Bittroff. Auch St. Pauli-Coach Roland Vrabec wechselte nach der 2:3-Heimpleite gegen Kaiserslautern drei Mal: Eigentlich hätte Himmelmann den verletzten Tschauner ersetzen sollen, doch dieser verletzte sich beim Warmmachen selbst. Also stand Heerwagen zwischen den Pfosten. Außerdem durften Kalla und Maier für die gelbgesperrten Schachten und Halstenberg beginnen.
"Wir hören nicht auf zu kämpfen", hatte Cottbus-Keeper Renno unter der Woche verlauten lassen. Und seine Vorderleute verdeutlichten die Aussage mit Anpfiff um 18.30 Uhr. Die Lausitzer waren das deutlich engagiertere Team und von Beginn an optisch überlegen. Takyi und Michel prüften Heerwagen mit Schüssen aus der Distanz, dazu kamen bereits acht (!) Ecken in den ersten 20 Minuten. Richtig gefährlich wurde es für das Hamburger Tor allerdings nicht.
Der 31. Spieltag
Offensiv fand St. Pauli zunächst überhaupt nicht statt. Dies änderte sich erst in der 22. Minute, als es Schlitzohr Rzatkowski mit einem Lupfer aus 35 Metern versuchte. Keine 60 Sekunden später scheiterte Thy aus spitzem Winkel an Renno.
In der Folge gelang es der Vrabec-Elf besser, Cottbus vom eigenen Tor fernzuhalten. Bis zum Seitenwechsel sollte es keine gefährliche Aktion der Hausherren mehr geben. Auf der anderen Seite wurde St. Pauli etwas stärker und zielstrebiger in seinen Aktionen. Gerade Rzatkowski zeigte sich immer wieder anspielbereit und versuchte seine Mitspieler in Szene zu setzen. Aus dem Spiel heraus entstand aber keine Gefahr mehr. Einen Abschluss verbuchten die Kiez-Kicker trotzdem noch: Maier probierte es mit einem direkten Freistoß aus großer Distanz, ohne Renno dabei ernsthaft zu gefährden (32.). Buchtmann sah zudem noch seine 13. Gelbe Karte der Saison (43.).
Cottbus begann die zweite Hälfte mit neuem Personal – Perdedaj kam für den schwachen Stiepermann, St. Pauli startete Durchgang zwei mit neuem und frischem Elan. Allerdings zeigten die Kiez-Kicker auch etwas Unvermögen: Ziereis brachte es fertig, Banovic aus sechs Metern auf der Torlinie anzuschießen (53.). Fünf Minuten später war es Verhoek, der an der Fußabwehr Rennos scheiterte, ehe die Kiez-Kicker mit der dritten guten Möglichkeit der zweiten Halbzeit in Führung gingen: Nach schöner Vorarbeit von Buchtmann tunnelte Thy Renno zur Gäste-Führung (60.).
Natürlich musste FCE-Coach Böhme nun reagieren und brachte mit Jendrisek (63., für Rivic) und Fetsch (69., für Sanogo) zwei frische Kräfte. Doch bis auf zwei Abschlüsse von Michel aus der Distanz (68., 72.) klappte nicht viel in dieser Phase. Einigen Lausitzern war stattdessen die Resignation aus dem Gesicht abzulesen.
Die Zeit lief den Cottbusern langsam davon, doch wie aus dem Nichts bot sich die große Chance zum Ausgleich: Maier foulte Michel im Strafraum – Elfmeter! Banovic übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:1 (87.). In der Nachspielzeit war sogar noch mehr drin, doch Heerwagen hielt den Kiez-Kickern mit einem Super-Reflex gegen Buljat das Unentschieden fest (90. +2).
Nächsten Samstag (13 Uhr) reist Cottbus zum FSV Frankfurt, St. Pauli empfängt tags darauf (13.30 Uhr) den VfR Aalen.