KSC-Coach Markus Kauczinski veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum 0:0 gegen Bielefeld auf drei Positionen: Gulde verteidigte für Mauersberger, Alibaz ersetzte den verletzten Park (Gehirnerschütterung) und van der Biezen stürmte anstelle von Hennings. Auch bei den Gästen wechselte Trainer Uwe Neuhaus dreimal. Gegenüber der 1:2-Niederlage gegen Köln erhielten Kopplin, Parensen und Köhler den Vorzug vor Kohlmann (Schmerzen an der Innenkante des Schienbeins), Dausch (Schmerzen im Oberschenkel) und dem etatmäßigen Kapitän Mattuschka, der zu Beginn auf der Bank saß.
Obwohl der KSC schon seit zehn Spielen im heimischen Wildpark unbesiegt war, begann die Kauczinski-Elf nervös. Viele Fehlpässe reihten sich ein, Ballkontrolle war Fehlanzeige. Union versuchte dagegen die Kontrolle an sich zu reißen und hatte nach nicht einmal 120 Sekunden die erste Chance durch Köhler. Orlishausen reagierte glänzend (2.). Dem vielversprechenden Beginn der Gäste folgte aber schnell Ernüchterung, denn es sollte für lange Zeit die einzige Möglichkeit der Neuhaus-Schützlinge im ersten Durchgang bleiben.
Der 31. Spieltag
Nach einer knappen Viertelstunde wurden die Aktionen des KSC etwas griffiger. So kamen die Badener auch zu ersten Chancen. Einen Lapsus von Union-Schlussmann Haas wusste Krebs nicht zu nutzen (17.), keine 60 Sekunden später scheiterte Torres an Haas. Ansonsten tat sich nicht sehr viel vor und in beiden Strafräumen. Stattdessen gab es immer wieder Unterbrechungen und nur wenig Spielfluss.
In der Folge wurde die Kauczinski-Elf wieder stärker und hätte durch van der Biezen in Führung gehen müssen. Yabo hatte sich auf der linken Außenbahn klasse durchgesetzt und von der Grundlinie aus in den Rückraum abgelegt. Aus fünf Metern schoss van der Biezen aber freistehend am Tor vorbei (35.). Karlsruhe war mittlerweile die bessere Mannschaft, verpasste es aber das Chancenplus in Tore umzumünzen. Von Union war bis auf einen Brandy-Schuss (45.) nichts mehr zu sehen, weshalb es torlos in die Kabinen ging.
Feuer frei im Wildpark
Der zweite Durchgang knüpfte zunächst nahtlos an die erste Hälfte an – viele Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Die einzige Änderung: Schwertfeger spielte mittlerweile anstelle des schwachen Ex-Berliners Peitz (46.). Es dauerte einige Minuten, ehe der KSC wieder das Zepter in die Hand nahm. Nach Pass von Yabo hatte Torres die nächste Möglichkeit zum 1:0, der Spanier scheiterte aber am Innenpfosten (53.). Drei Minuten später war den Bann gebrochen. Krebs verwertete einen langen Gordon-Pass und überwand Haas aus spitzem Winkel zur verdienten Karlsruher Führung.
Doch lange sollte die Führung nicht halten. Keine zehn Minuten später foulte Orlishausen Skrzybski an der Strafraumkante, Schiedsrichter Knut Kircher blieb keine andere Wahl als auf den Punkt zu zeigen. Da Mattuschka noch immer auf der Bank saß, übernahm Köhler die Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:1 (62.). Es ging nun hin und her. Sekunden später hatten Quiring und erneut Köhler sogar die Chance, die Partie zu drehen. Letzterer scheiterte erst am Außenpfosten (64.)
Union versäumte es, das 2:1 zu machen und musste stattdessen das 1:2 hinnehmen. Dabei hatte die Verteidigung der Eisernen großen Anteil daran. Kopplin und Kreilach schossen in einer unübersichtlichen Szene den Ball am eigenen Keeper vorbei, Schwertfeger vollendete die Slapstick-Einlage zur erneuten KSC-Führung (71.). Diese baute der für van der Biezen eingewechselte Hennings (67.) sogar noch aus: Eine Viertelstunde vor Schluss nickte der Joker eine Torres-Hereingabe ins Tor ein (76.).
Die Badener schienen somit in sicherem Fahrwasser, doch nur Momente später zeigte Referee Kircher nach Foul von Gordon an Terodde erneut auf den Punkt. Diesmal war der Strafstoß reine Chefsache – Mattuschka verwandelte zum 2:3, sodass es nochmal spannend wurde (78.). Union drückte: Brandy scheiterte mit einem sehenswerten Seitfallzieher (84.), Gordon hätte mit einem Querschläger beinahe ins eigene Tor getroffen (86.) und Orlishausen hielt letztlich mit einer blitzschnellen Reaktion (90.) den Sieg fest.
Nächsten Sonntag (13.30 Uhr) reist Karlsruhe nach Dresden, Union Berlin spielt tags drauf (20.15 Uhr) zuhause gegen Kaiserslautern.