Schuss - Tor, Schuss - Tor, Schuss - Tor: Zwischen der 16. und der 19. Spielminute verwandelte sich das Böllenfalltor in ein Tollhaus, jeder Schuss war ein Treffer und der Abstieg von Erzgebirge Aue vorzeitig besiegelt.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht hatte gegenüber dem 2:1 beim FC St. Pauli auf große Rotation verzichtet, lediglich Manu begann für Mehlem (Bank) und wirbelte auf der rechten Außenbahn.
Aues Coach Pavel Dotchev hatte auf der Gegenseite seine Startelf nach dem 2:2 gegen Rostock etwas umbauen müssen, da Owusu mit seiner fünften Gelben Karte ausfiel und Jonjic sowie Majetschak im Kader fehlten. Strauß, Gonther und Barylla liefen dafür auf.
2. Liga, 32. Spieltag
Die Veilchen hätten nur mit einem Dreier das letzte Fünkchen Hoffnung am Leben halten können, die Lilien hatten ihrerseits die Möglichkeit, mit einem Dreier auf Rang zwei zu springen. Und dementsprechend motiviert begannen die Darmstädter auch, setzten die Sachsen früh unter Druck und offenbarten krasse Qualitätsunterschiede zwischen beiden Mannschaften.
Triple-Schlag! Darmstadt demontiert Aue
Diese zeigten sich auch in einer Reihe individueller Fehler der Auer Hintermannschaft unter Druck, die Lilien nutzten diese eiskalt aus und sorgten durch Luca Pfeiffer (16.), Skarke (18.) und Manu (19.) innerhalb von weniger als drei Minuten für Partystimmung am Böllenfalltor.
Von diesem Triple-Schlag erholten sich die Gäste im gesamten ersten Durchgang nicht mehr, stattdessen vergaben die Lilien eine Reihe weiterer hochkarätiger Chancen, ehe erneut Skarke nach toller Vorarbeit Manus sogar noch auf 4:0 stellte (39.).
Gerade mit Blick auf das enge Aufstiegsrennen könnte auch das Torverhältnis eine wichtige Rolle spielen, entsprechend seriös gingen die Darmstädter es auch im zweiten Durchgang an, Aue wehrte sich nur noch bedingt. Dennoch fehlte durch das deutliche Ergebnis die letzte Zielstrebigkeit, sodass sich beide Teams im Mittelfeld neutralisierten.
Wenig los in Hälfte zwei - Honsak legt nach
Diese Phase nutzten die Veilchen, um etwas mutiger zu werden, Zolinski verpasste den Ehrentreffer mit seinem Kopfball nur um Zentimeter (65.). Lieberknecht wechselte aufgrund der Klarheit des Ergebnisses munter durch, was dem Spielfluss ebenfalls nicht sonderlich zugute kam, aber dem Stammpersonal so etwas Luft für die entscheidenden Spiele der Saison verschaffen sollte.
Und auch die Joker tankten Selbstvertrauen für die Endphase: Luca Pfeiffer legte uneigennützig quer und ermöglichte dem eingewechselten Honsak so seinen dritten Saisontreffer (74.). Es war aber noch nicht der Schlusspunkt: diesen setzte Kempe mit seinem direkten Freistoß ins Towarteck (90.) und machte in einer zu jeder Zeit einseitigen Partie, die den Abstieg der Veilchen endgültig besiegelte, das halbe Dutzend voll.
Darmstadt schiebt sich dank der Ausrutscher der Konkurrenz aus Bremen und St. Pauli auf Rang zwei und ist am Freitag (18.30 Uhr) in Düsseldorf zu Gast. Aue, das nach sechs Jahren Zweitklassigkeit nun wieder den Gang in die 3. Liga antreten muss, empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Werder Bremen.