Darmstadts Trainer Dirk Schuster nahm nach der 1:2-Niederlage in Burghausen zwei Wechsel vor. Gorka und Sailer verdrängten Maas sowie Biada auf die Bank. Sein Gegenüber Alexander Zorniger beließ es hingegen bei nur einer Veränderung im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen die Dortmunder Reserve: Christian Müller kehrte nach seiner Rotsperre zurück und beackerte statt Judt den rechten Flügel.
Eines hatten sich die Rasenballer in diesem Top-Duell vorgenommen: Die elendige Auswärtsschwäche endlich abzustellen. Dementsprechend lag das Augenmerk der Leipziger auf der eigenen Defensivarbeit. Das Überraschungsteam aus Darmstadt spielte aktiver nach vorne, ohne jedoch den Abwehrriegel der Gäste knacken zu können. Obwohl das Pendel zusehends gen "Lilien" ausschlug, dauerte es gute 20 Minuten, ehe Heller und Ivana mit einem Distanzschuss für Gefahr sorgten (23., 26.). Die "Roten Bullen" hingegen konnten kaum ihr eigenes Spiel aufziehen.
Der 16. Spieltag
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs legten die Gäste den Schalter um. Über Thomalla und Poulsen landete das Leder bei Kaiser, der sein Ziel knapp verfehlte (41.). Kurz vor dem Pausenpfiff mischte dann allerdings auf der Gegenseite Top-Torschütze Stroh-Engel mit, stellte RB-Keeper Coltorti aber nicht vor große Probleme (44.). So gingen zwei der drei offensivstärksten Teams der Liga (mit Preußen Münster) mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
"Lilien"-Sturm und "Bullen"-Angriff
Dass hier zwei selbstbewusste Mannschaften sich mit einem Zähler nicht zufrieden geben wollten, zeigte sich schnell. Darmstadt erwischte erneut den besseren Start: Heidinger hinderte Heller in höchster Not (49.), kurz darauf hatte Sailer die Führung nach einem Abstimmungsfehler in der RB-Abwehr auf dem Fuß, setzte die Kugel jedoch nur ans Außennetz (53.). Leipzig fehlte hingegen jedwede Idee in der Offensive. Wie aus dem Nichts schlug das Spielgerät dann allerdings nach 68 Minuten im 98-Tor ein: Kaiser fasste sich ein Herz, nutzte seinen Freiraum und hämmerte die Kugel aus 25 Metern unhaltbar ins rechte obere Eck - Führung für die "Roten Bullen"!
Die Hausherren antworteten mit wütenden Angriffsversuchen und rannten gegen den nun wieder gut formierten Defensivverbund der Rasenballer an. Kurz nach dem Gegentor war die Schuster-Elf zudem im Pech: Sulus Kopfball segelte nur knapp am linken Pfosten vorbei (71.). Auf der Gegenseite rettete Aluminium gegen einen Kaiser-Freistoß (83.). Dabei blieb es schließlich auch, sodass die Gäste einen ganz wichtigen Dreier im Aufstiegsrennen einsacken konnten. Die Hessen hingegen rutschten auf Tabellenplatz sechs ab.
Am Samstag nach der Länderspielpause (23. November, 14 Uhr) schlägt Darmstadt seine Zelte bei Rot-Weiß Erfurt auf, zeitgleich empfängt Leipzig Hansa Rostock.