Auf der Trainerbank hielt es Stefan Leitl nicht mehr. Bereits mit dem Halbzeitpfiff stürmte er auf den Platz und beklagte sich vehement bei Schiedsrichter Daniel Schlager, der den bereits verwarnten Bellingham nach riskantem Einsteigen gegen Christiansen nicht vom Platz gestellt hatte. Stattdessen sah der Coach selbst Gelb. Dass es am Ende des ersten Durchgangs so hitzig geworden war, konnte er derweil als Kompliment verstehen: Seine Mannschaft hatte dem haushohen Favoriten mehr Fight aufgezwungen, als es dem BVB lieb sein konnte.
Zwar hatte BVB-Coach Marco Rose nach dem 1:1 in Bochum in Witsel, Brandt und Hazard für Dahoud, Can (beide Bank) und Wolf (muskuläre Probleme) kreativeres Personal gebracht, Struktur bekam der BVB aber kaum in sein Offensivspiel. In den ersten 20 Minuten brachte es der Tabellenzweite zu keiner einzigen ernsthaften Gelegenheit - auch weil Fürth sich wie schon beim 1:0 gegen Union Berlin defensiv überraschend stabil präsentierte.
VAR greift ein: Haaland verwandelt vom Punkt
Der 16. Spieltag
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Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Signal-Iduna-Park |
| Zuschauer | 15.000 (ausverkauft) |
Trotz des ersten Heimsiegs der Bundesligageschichte gegen Union hatte Fürths Coach Stefan Leitl drei Veränderungen vorgenommen und neben Abiama auch Siegtorschütze Nielsen sowie Kapitän Hrgota nur auf die Bank gesetzt. Neu in der Elf waren Dudziak, Itten und Leweling, der nach einer knappen Viertelstunde tatsächlich die erste gute Möglichkeit der Partie hatte (14.). Hummels sah kurz darauf für ein heftiges Einsteigen Gelb und motzte in Richtung seiner Mitspieler Gelb - mit dem schwachen Auftakt der Westfalen war der Abwehrchef sichtlich unzufrieden.
Sicher vom Punkt: Erling Haaland verlädt Sascha Burchert. imago images/Team 2
Der erste Schuss aufs Fürther Tor fand dann gleich den Weg ins Netz, Hazards Treffer wurde wegen Abseits nach VAR-Eingriff jedoch aberkannt (21.). Doch auch die zweite Chance der noch immer weitgehend ideenlosen Dortmunder hatte ein Tor zufolge - diesmal ein reguläres: Haaland schoss im Strafraum Bauer an die ausgestreckte Hand, nach Studium der Videobilder zeigte Schiedsrichter Schlager auf den Punkt - und Haaland verwandelte souverän (33.).
Reus verpasst den Doppelschlag
Den Rückenwind der Führung nutzte der BVB fast zum Doppelschlag, Reus scheiterte jedoch an Burchert, der überraschte Haaland drückte den Abpraller am leeren Tor vorbei (36.). Erneut Reus verzeichnete mit einem Freistoß eine weitere Gelegenheit für die Hausherren (44.), denen aber immer wieder auch Fehler im Spiel mit Ball unterliefen. So schloss Itten eine große Konterchance zu ungenau ab (38.).
Pfiffe von den Rängen - Haaland schnürt den Doppelpack
Den zweiten Durchgang begann Dortmund ohne Bellingham, der nach seinem Einsteigen kurz vor der Pause akut vom Platzverweis bedroht war. Die Gelbe Karte, die der Engländer zuvor gesehen hatte, war die 5. der Saison - vorzeitige Winterpause für den Mittelfeldspieler also. Sein Ersatz Dahoud brachte ein wenig mehr Struktur ins BVB-Spiel, im vorderen Drittel blieb der BVB aber weiterhin recht ideenlos. Stattdessen hatte Fürth die Großchance zum Ausgleich: Lewelings Direktabnahme rauschte genau zwischen Tor und dem eingewechselten Nielsen durch (62.).
In der Folge kam Fürth zu immer mehr Spielanteilen und zahlreichen Ecken, Dortmund verschleppte hingegen immer wieder selbst das Tempo - und zog mit dieser Spielweise Mitte des zweiten Durchgangs sogar Pfiffe der Zuschauer auf sich. Erst rund eine Viertelstunde vor Ende bekam Dortmund wieder deutlich mehr Spielkontrolle zurück und agierte souveräner. Und wie im ersten Durchgang nutzte der BVB auch nach dem Seitenwechsel die erste Chance - natürlich durch Haaland: Nach einer Freistoßflanke von Brandt bekam der Norweger von Bauer nur Geleitschutz und köpfte sicher zum 2:0 ein (82.).
Malen setzt den Schlusspunkt
Die Partie war damit entschieden - und es wurde sogar noch standesgemäß: Der eingewechselte Malen schloss nach artistischer Ballannahme durch Bauers Beine zum 3:0-Endstand ab (89.). Der BVB bleibt damit sechs Punkte hinter Tabellenführer Bayern, hat zum Hinrundenabschluss am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr) Hertha BSC zu Gast. Schlusslicht Fürth empfängt bereits um 15.30 Uhr den FC Augsburg.
