VfB-Coach Pellegrino Matarazzo nahm nach dem 2:0-Auswärtserfolg in Wolfsburg zwangsweise eine Änderung vor: Statt Massimo (Kapselverletzung im Sprunggelenk) begann Kempf und rückte in die defensive Dreierkette. Ito rückte davor auf die linke Seite, Coulibaly nach rechts.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann rotierte derweil im Vergleich zum 2:1 gegen Mainz erwartungsgemäß. Statt Upamecano, Sané (beide Bank) sowie dem angeschlagenen Tolisso (muskuläre Probleme) begannen Süle, Roca und der gebürtige Stuttgarter Gnabry. Für Goretzka (Patellasehnenprobleme) reichte es noch nicht wieder für den Kader. Musiala spielte trotz Mittelhandbruch.
Coman muss raus - Gnabry sehenswert
Der 16. Spieltag
Die Münchner übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle. Insbesondere immer wieder Gnabry kam dabei auch zu Abschlüssen, so auch erstmals halbwegs gefährlich in der 10. Minute. Schon Mitte der ersten Hälfte war es VfB-Keeper Müller, der den freigespielten Nationalspieler mit Glück und Geschick gerade noch stoppte (20.).
Stuttgart war bemüht, mit langen Bällen und direktem Spiel die Münchner Defensive auszuhebeln, was erst im Verlauf der ersten Hälfte nach und nach ab und an auch klappte. So auch in der 25. Minute, in der der frei zum Abschluss kommende Marmoush aber recht deutlich verzog. Kurz darauf musste Nagelsmann wechseln, weil Coman mit muskulären Problemen im Oberschenkelbereich raus musste (27.).
Sané kam ins Spiel und brachte sogleich zusätzlich frischen Wind in die Bayern-Offensive. Auch die Münchner Führung leitete Sané in der 40. Minute schließlich ein. Am Ende war es Gnabry, der per sehenswertem Schlenzer am chancenlosen Müller vorbei zur Pausenführung für den FCB einschoss.
Gnabry-Show in Stuttgart
Stuttgart kam mit sehr viel Elan aus der Kabine und drückte die Bayern plötzlich in die eigene Hälfte. Endo sowie Förster ließen allerdings zwei gute Schussmöglichkeiten liegen (47., 48.). Effektiver waren die Münchner, die in Person von Gnabry wenig später nachlegten. Mavropanos unterlief im Mittelfeld ein Fehlpass und über Musiala und Müller kam der Ball wieder zum Torschützen zum 1:0, der nach kleinem Schlenker im Strafraum abgeklärt seinen zweiten Treffer des Abends erzielte (53.).
Der VfB versteckte sich auch nach dem 0:2 nicht, allerdings zeigten sich die Schwaben bei ein paar Halbchancen ein wenig zu unpräzise. Binnen sechs Minuten machten es die Münchner dann sogar noch überdeutlich: Erst traf der von Gnabry stark bediente Lewandowski per Heber (69.), wenig später - erneut nach Gnabry-Vorlage - aus kurzer Distanz (72.). Für den polnischen Ausnahmetorjäger waren es die Treffer 41 und 42 im Kalenderjahr 2021. Das schaffte vorher nur Gerd Müller 1972 - Bundesliga-Rekord eingestellt.
Den Schlusspunkt setzte der Mann des Spiels dann wieder selbst: Nachdem er die Szene selbst eingeleitet hatte, konnte Stuttgarts Schlussmann Müller eine Flanke von Thomas Müller nur vor die Füße von Gnabry abwehren, der mühelos abstaubte - und in seiner Geburtsstadt damit an allen fünf Bayern-Toren beteiligt war (drei Tore, zwei Vorlagen).
Stuttgart tritt am Sonntag im letzten Pflichtspiel 2021 um 17.30 Uhr beim 1. FC Köln an, die Bayern empfangen bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) den VfL Wolfsburg.