Ein paar wenige Sekunden lief das Spiel zwischen Dortmund und Hoffenheim zum Auftakt dieses 3. Spieltags erst, da krachte es schon: Baumgartner fuhr gegen Witsel den Ellenbogen aus, was sofort Gelb nach sich zog (1.) - und deutlich machte, dass die Gäste aus dem Kraichgau mit Härte gegen die spielstarken BVB-Akteure zu Werke gehen wollten. Mit dieser Spielweise hatte die Elf von Coach Marco Rose anfänglich ihre Probleme. Und so gerieten die Westfalen nach dem 1:2 gegen den SC Freiburg, dem ersten BVB-Aussetzer in dieser noch jungen Bundesliga-Saison, auch beinahe sofort in Rückstand: Nach präzisem Rudy-Chip nickte Kramaric die Kugel jedoch ans linke Lattenkreuz (3.). Durchatmen war demzufolge angesagt für die Borussen um den nach Corona-Infektion direkt in der Startelf stehenden Meunier.
Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß, der nach dem 2:2 gegen Union Berlin neben Stiller und Rudy auch auf Geiger im Mittelfeldzentrum setzte und so Stürmer Dabbur auf die Bank verfrachtet hatte, musste in der Folge aber anerkennen, dass der BVB die Initiative immer mehr an sich riss. Regelrechte Druckphase der Hausherren waren die Folge - Chancen inklusive: Reyna scheiterte aus sehr guter Lage an Baumann (4.), Reus hätte nach Einsteigen von Baumgartner gern einen Elfmeter gehabt (26., Schiedsrichter Felix Zwayer sah sich die Szene nicht selbst an), verzog hernach selbst (28.) - und in den Minuten vor der Pause verpassten auch nochmals Reus (34.), Haaland (36.) sowie Malen (40.).
Keine Langeweile - und Jubilar Reyna
3. Spieltag
Zur Wahrheit der ersten 45 Minutne gehört aber auch noch, dass Baumgartner nach tollem Zuspiel im BVB-Sechzehner frei vor Schlussmann Kobel auftauchte, die Kugel aber nicht an selbigem vorbei brachte (39.). So blieb es beim 0:0 zur Pause, was dem rasanten Duell dieser beiden Mannschaften samt vier Gelber Karten nicht gerecht wurde.
Mit Wiederbeginn war der Torbann aber schnell gebrochen - und zwar auf Dortmunder Seite, obwohl die Gäste aus dem Kraichgau den druckvolleren Start mit BVB-Strafraumumklammerung verzeichneten. Einen fein vorgetragenen Angriff über Reus, Bellingham und Torschütze Reyna, der stark ins rechte untere Eck abzog, war für die Hoffenheimer Hintermannschaft aber nicht zu verteidigen (49.).
Bellingham kontert Baumgartner
Geschockt zeigten sich die TSG-Spieler mit diesem 0:1 aber nicht, sie übten direkt wieder Druck aus, waren und blieben in diesen Minuten die bessere, konzentrierte Mannschaft. Was bis dato fehlte, war aber die zündende Idee gegen aufmerksame BVB-Abwehrmänner wie Akanji. Diese gab es in Minute 61, als Geiger perfekt für Baumgartner durchsteckte und der Österreicher aus leicht spitzem Winkel unhaltbar den zu diesem Zeitpunkt absolut verdienten 1:1-Treffer schoss.
Doch wie das 0:1 die Kraichgauer motiviert hatte, so war dieses 1:1 nun eine Art Brustlöser für die westfälische Abteilung Attacke. Während dabei zunächst noch Malen mal wieder am starken Baumann verzweifelte (67.) und Akanji knapp über den Kasten köpfte (ebenfalls 67.), war es Bellingham, der nach zu kurzer Raum-Kopfballabwehr ansatzlos annahm sowie ansatzlos flach zur erneuten Führung vollendete (69.).
Dabbur, Haaland - und Schluss!
Aufgeben kam für die Sinsheimer aber auch jetzt nicht infrage. Kramaric prüfte den aufmerksamen Kobel (75.), während defensiv der wirklich starke Baumann sowohl gegen Joker Wolf (81.) als auch gegen Haaland (82.) das 2:1 bewahrte - und so erst das folgende 2:2 möglich machte. Denn in der Tat gelang dem von der Dortmunder Abwehr vergessenen 1899-Joker Dabbur nach Akpoguma-Kopfballvorlage in der 90. Minute mit einem Abstauber aus nächster Nähe der Ausgleich. Der Punktgewinn? Mitnichten! Nur eine Minute später nämlich war Haaland nicht mehr aufzuhalten. Der Norweger lauerte nach zwei starken Baumann-Paraden gegen Wolf und Moukoko goldrichtig und drosch die Kugel mit seinem linken Fuß unhaltbar und mit aller Gewalt unter die Latte - der Siegtreffer zum 3:2 (90.+1).
Weitere geht's wir folgt: Am 4. Spieltag steht für Borussia Dortmund, das den 1:2-Ausrutscher in Freiburg wettgemacht hat, das Gastspiel bei Bayer Leverkusen an (Samstag, 15.30 Uhr). Das erstmals besiegte Hoffenheim, das sich mit diesem Auftritt im Signal-Iduna-Park jedes Lob verdient hat, empfängt dann zur gleichen Zeit den FSV Mainz.