BVB-Trainer Matthias Sammer veränderte seine Elf gegenüber der Partie in Freiburg (2:2) nur auf zwei Positionen: Oliseh (Gelb-gesperrt) und Wörns (Grippe), die im Breisgau noch fehlten, waren wieder von Anfang an dabei. Sammer nahm dafür Metzelder aus dem Team, Reina konnte auf Grund einer Oberschenkelverletzung sowieso nicht auflaufen. Bayer Leverkusen musste zunächst noch auf Abwehrchef Nowotny verzichten, für den ein Einsatz von Beginn an nach seiner Verletzung noch nicht in Frage kam. Dafür konnte Bayer-Coach Berti Vogts wieder auf den zuletzt gesperrten Torjäger Kirsten zurückgreifen. Für ihn musste Rink aus der siegreichen "Bremen-Elf" (3:0) weichen.
Der 26. Spieltag auf einen Blick
In der ersten Halbzeit entwickelte sich von Beginn an ein hochklassiges Spiel im Westfalenstadion. Ohne taktisches Geplänkel begaben sich beide Teams in diese Begegnung. Es war gerade eine Viertelstunde gespielt, da lag Leverkusen mit 2:1 in Front. Die Werkself ging durch einen kuriosen Treffer von Schneider (7.) in Führung. Der Mittelfeldspieler von Bayer 04 kam nach einem Fehlpass von Oliseh an den Ball und überraschte BVB-Keeper Lehmann mit einem Heber aus gut 45 Metern. Die Sammer-Elf hatte nach diesem Schock noch nicht richtig durchgeatmet, da stand es auch schon 0:2. Nach einem Freistoß von Ballack aus dem rechten Halbfeld war Kirsten einen Schritt schneller als Wörns und drückte den Ball mit dem rechten Knie vorbei an Lehmann ins linke untere Eck (10.). Doch die Antwort von Dortmund ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem Freistoßknaller von Oliseh, der am Pfosten landete, schaltete Heinrich am schnellsten. Bayer-Keeper Matysek reagierte zwar glänzend, doch Wörns war zur Stelle und drückte den Ball mit dem Kopf ins Tor (15.). Nach dieser turbulenten Anfangsphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem Dortmund zunächst dem Ausgleich näher schien. Immer wieder war es der eifrige Bobic, der gefährlich vor dem Bayer-Tor auftauchte, aber ein Treffer wollte ihm nicht gelingen. Leverkusen hatte die größte Möglichkeit kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Ze Roberto, doch der Brasilianer konnte nach einem Fehler von Wörns den Ball nicht im BVB-Tor unterbringen. Er zielte völlig unbedrängt aus elf Metern an Lehmann und am Gehäuse vorbei.
In Hälfte zwei konnten beide Teams nicht mehr das hohe Tempo der ersten 45 Minuten halten, dennoch wurde im Westfalenstadion keine Fußballmagerkost präsentiert. Dortmund kam nach der Pause in seinen Bemühungen um den Ausgleich nicht richtig zum Zug. Leverkusen wirkte in dieser Phase des Spiels abgeklärter und kontrollierte das Spiel. Die Angriffaktionen der Sammer-Elf wurden durch die kompakte und früh attackierende Werkself im Keim erstickt. Nach einer Stunde reagierte Matthias Sammer und brachte mit Addo eine weitere Offensivkraft. Dortmund hatte danach gute Möglichkeiten, doch Rosicky (60.) schob den Ball aus aussichtsreicher Position neben das Tor, Ricken (61.) und Wörns (67.) fanden in Matysek ihren Meister. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Leverkusens Spielmacher Ballack versuchte der BVB noch einmal alles, doch der Schuss ging dann in der letzten Minute nach hinten los. Nach einer Ecke für den BVB waren alle Dortmunder Spieler einschließlich Jens Lehmann im Gästestrafraum, der abgewehrte Ball landete an der Mittellinie beim eingewechselten Brdaric, der sich die Chance nicht nehmen ließ und die Entscheidung für Leverkusen besorgte.
In einem phasenweise hochklassigen Spiel entführte Bayer Leverkusen im Topduell bei Borussia Dortmund nicht unverdient drei Punkte und schob sich damit in der Tabelle am BVB vorbei auf Rang zwei.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend