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Nach dem 2:1-Achtungserfolg unter der Woche gegen Phönix Lübeck wollte der Eimsbütteler TV auswärts bei der seit acht Spielen unbesiegten SV Drochtersen/Assel das nächste Ausrufezeichen im Abstiegskampf folgen lassen. Dementsprechend mutig war auch der Beginn des Kellerkindes. Der ETV suchte spielerische Lösungen im Spielaufbau und befreite sich immer wieder aus dem Angriffspressing der Hausherren. Doch bis auf zwei harmlose Distanzschüsse von Drochtersens Fernandes sprang in der Anfangsphase zunächst nichts Nennenswertes heraus. In einem Duell auf Augenhöhe spielte sich das Geschehen größtenteils zwischen den Strafräumen ab.
In der 25. Minute hätte der ETV wurde es erstmals laut auf dem Platz. Koeberer machte Tempo auf der linken Seite, wenig später bediente Boakye Tewolde, der mit dem ersten Kontakt durchstecken wollte. Ein Abwehrspieler der Gastgeber blockte entscheidend - vermutlich mit der Hand. Der ETV protestierte lautstark, doch die Pfeife von Schiedsrichter Sven Erik Asmussen blieb stumm.
Giwah fliegt - Akyol trifft
Kurz darauf stand der Schiedsrichter erneut im Mittelpunkt. Yago köpfte den Ball aus der Gefahrenzone zu Denis, der das Auge für den durchstartenden Boakye hatte. Giwah wusste sich im eigenen Strafraum nur mit einer Notbremse zu helfen - glatt Rot und Elfmeter für den ETV war die folgerichtige Entscheidung (40.). Akyol trat an und verwandelte trocken ins linke untere Toreck (42.). Drochtersen reagierte wütend, nur zwei Zeigerumdrehungen später visierte Göttel das lange Eck an, Fofana hielt mit einer Glanzparade die Pausenführung fest (44.).
Nach der Pause hatte der ETV direkt die Chance zur Vorentscheidung. Boakye wurde vom auffälligen Yago in Szene gesetzt, traf aber aus aussichtsreicher Position nur das Außennetz - ein Querpass auf Koeberer wäre in dieser Situation wohl die bessere Alternative gewesen (50.). Die Nachlässigkeit des ETV rächte sich in der 66. Minute. Rosin setzte sich mit einem tollen Solo gegen mehrere ETV-Verteidiger durch und hatte dann noch das Auge für Cebulla, der den Ball vor das Tor brachte. Dort hatte Göttel keine Mühe, den Ball zum 1:1 über die Linie zu drücken.
Bär trifft nur den Pfosten - Drochtersen setzt den Lucky Punch
Als hätte der ETV aus den eigenen Fehlern nicht gelernt, gab er das Spiel in der Schlussphase nach dem gleichen Muster sogar völlig aus der Hand. In der 83. Minute setzte Bär den Ball nach einer schönen Einzelleistung aus zehn Metern nur an den linken Pfosten, kurz darauf klingelte es auf der anderen Seite. Nach einem eigenen Einwurf wurde der ETV in der 90. Minute gnadenlos ausgekontert. Der mustergültig vorgetragene Angriff mündete schließlich Reincke, der auf Schmiederer querlegte. Dieser hatte am Ende leichtes Spiel und erzielte den späten Heimsieg.
Drochtersen/Assel blieb somit auch im neunten Spiel in Serie unbesiegt, der Eimsbütteler TV musste dagegen eine ganz bittere Pille im Abstiegskampf schlucken und verpasst den Anschluss zum rettenden Ufer.