Abgeräumt: Cottbus' Rivic (li.) konnte gegen Weber und Co. kaum Akzente setzen. picture-alliance
Fortuna Düsseldorfs Trainer Norbert Meier musste wegen eines Blutergusses auf Cakir, der bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den FC St. Pauli als Linksverteidiger agiert hatte, verzichten. Van den Bergh rutschte dafür in die Anfangsformation. FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz dagegen brachte im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen 1860 München drei Neue: Startelfdebütant Straith, Dum und Rivic spielten an Stelle von Angelov (Gelb), Kurth und Fandrich.
Der 13. Spieltag
Gleich zu Beginn wollten die Düsseldorfer den Gästen zeigen, wo der Hase in der Esprit-Arena lang läuft. Die Fortunen waren hellwach, aggressiv in den Zweikämpfen und suchten den schnellen Weg zum gegnerischen Tor. Allerdings fehlte es an Präzision beim finalen Pass, so dass klare Möglichkeiten Mangelware blieben. Lediglich Jovanovic per Hacke (5.) und Harnik, der von Mitreski geblockt wurde (17.), konnten für Aufregung sorgen.
Auf der Gegenseite fanden die Lausitzer zunächst kaum ins Spiel. Defensiv standen die Cottbuser zwar solide, dafür fanden sie in der Offensive lange Zeit kaum statt. In der 22. Minute hätten sie sich dann fast selbst ein Ei ins Nest gesetzt: Kruska patzte vor dem eigenen Sechzehner gegen Lambertz, dessen Flanke von rechts Harnik am linken Fünfereck per Kopf auf Jovanovic ablegte. Doch FCE-Schlussmann Tremmel pflückte das Leder aus der Luft. Kurz darauf war das Match für Anderson zu Ende. Sieger kam für Brasilianer, den muskuläre Probleme zur Aufgabe zwangen.
Am Spielverlauf änderte sich dabei aber nichts. Die Rheinländer waren weiter tonangebend, hatten aber kein Glück im Abschluss. Jovanovic verpasste den Ball um Haaresbreite (29.), Harnik zielte knapp links daneben (31.), während Christ von Brzenska geblockt wurde (35.). Energie dagegen blieb vor allem im Angriffsspiel saft- und kraftlos. Denn kurz vor dem Pausenpfiff zögerte Harnik, der von Jovanovic gut in Szene gesetzt wurde, zu lange und wurde schließlich von Dum abgegrätscht (45.).
Fortuna Düsseldorf beweist Moral
Nebülös: Energie-Trainer "Pele" Wollitz dürfte von der Offensvileistung seiner Mannschaft nicht angetan gewesen sein. picture-alliance
Ohne weitere personelle Wechsel ging es dann in die zweiten 45 Minuten, die ebenso begannen, wie die ersten zu Ende gegangen waren. Mit bemühten Düsseldorfer. Cottbus agierte weiter aus einer kompakten Deckung heraus, konnte zudem die erste klare Möglichkeit des zweiten Durchgangs für sich verbuchen, doch Straith bugsierte den Ball mit dem Hinterkopf haarscharf am rechten Pfosten vorbei (56.). Im Gegenzug setzte Harnik das Spielgerät aus der zweiten Reihe links vorbei (56.), ehe ein Fehler von Weber den Gästen die Führung bescherte. Der Rechtsverteidiger köpfte direkt in den Lauf von Jula, der sich nicht lange bitten ließ und Ratajczak aus elf Metern mit einem präzisen Schuss ins linke Eck überwand (57.).
Meier reagierte prompt und brachte mit Zoundi, der für Christ kam, einen neuen Offensivmann. Und das sollte sich gleich auszahlen! Der Mann aus Burkina Faso leitete eine Ecke von van den Bergh Ecke in den Fünfer zum sträflich frei stehenden Harnik, der aus kürzester Distanz den Ausgleich besorgte (64.).
Die Rheinländer gaben sich mit dem Punkt aber nicht zufrieden und drängten nun mit aller Kraft auf die eigene Führung, die Jovanovic fast erzielt hätte. Der Drehschuss des Serben verfehlte die Latte aber knapp (68.). Auf der Gegenseite feierte Shao nach seiner Verletzungspause sein Comeback bei Energie. Zu diesem Zeitpunkt war die Luft aus der Partie aber bereits etwas raus, da vor allem beim Aufsteiger die Kräfte sichtlich nachließen.
Das Tor fiel aber dennoch. Cottbus spielte trotz des am Boden liegenden Zoundi weiter, doch dann erkämpfte sich Lambertz gegen Jula das Leder. Nun blieb der Rumäne liegen, doch Lambertz spielte ebenfalls nicht ins Aus und leitete den Konter ein. Am Strafraum passte der Kapitän auf Harnik, der aus 13 Metern ins linke Eck einnetzte (85.). In der Nachspielzeit wurde es dann noch einmal richtig turbulent: Bei einer Ecke von rechts netzte Bitroff per Kopf aus fünf Metern ein, der Treffer wurde aber nicht anerkannt, weil Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zuvor ein Foulspiel am Keeper gesehen hatte (90-+3).
Am ersten Adventssonntag gastiert die Fortuna beim TSV 1860 München. Cottbus empfängt zeitgleich Rot-Weiß Oberhausen.