Duisburgs Coach Gino Lettieri setzte im Vergleich zum 0:5 im DFB-Pokal gegen Bundesligist FC Schalke 04 auf zwei Neue: Für Bohl und Grote standen Albutat sowie Dausch nach auskurierter Knieverletzung in der Startformation.
Ebenfalls zweimal drehte Bielefelds Cheftrainer Norbert Meier an der Personalschraube und brachte gegenüber der 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC Behrendt und Nöthe anstelle von Börner und Mast.
Auf vom morgendlichen Regen durchnässten Rasen erwischte Arminia einen Start nach Maß: Bei einem Konter fand Müllers exaktes Zuspiel von halblinks den gestarteten und von Bajic nur freundlich begleiteten Nöthe, der per Kopfball-Bogenlampe über Ratajczak hinweg clever die Führung seines Teams besorgte (6.).
Technisch besser und mit der klareren Spielanlage stürzte der DSC die Hausherren von einer Verlegenheit in die andere. Nicht nur, dass das Offensivspiel erheblich krankte und äußerst fehlerbehaftet die Abwehr der Gäste kaum forderte - auch defensiv lag vieles im Argen.
Dick düpiert Ratajczak
Die Ostwestfalen bestimmten mit zu viel Freiraum Tempo und Rhythmus des Spiels nach Belieben und arbeiteten Chance auf Chance heraus. Die klarste hatte Schuppan gegen nach wie vor sorglos deckende Zebras, als er freistehend nach einer Ecke an Ratajczak scheiterte (20.). Die klare Dominanz der Meier-Elf sollte aber wenig später bei einem direkten Freistoß Folgen haben: Müller lief über den Ball, Dick knallte aus 25 Metern flach an der Mauer und auch am sich verkalkulierenden Ratajczak vorbei ins rechte Eck (24.).
War das 0:2 endlich der Weckruf für die Lettieri-Schützlinge? Zwar zeigte der MSV etwas mehr Initiative, scheiterte aber wieder und wieder an eigenen Unzulänglichkeiten. Während auf der anderen Seite Müller frei vor Ratjczak das dritte Bielefelder Tor liegenließ (32.), reagierte Lettieri noch vor der Pause mit dem ersten Wechsel und schickte Onuegbu für Albutat aufs Feld (39.). Bis zum Kabinengang blieb die taktische Veränderung allerdings ohne Einfluss.
Der 3. Spieltag
Mit Klotz für Brandstetter justierte der Zebra-Coach sein Team mit Wiederanpfiff nochmals. Die Gastgeber verzeichneten gegen den verhaltender agierenden DSC nun mehr Ballbesitz, aber auch aufgrund zu geringem Tempo kaum Raumgewinn und konnten so gegen die Ostwestfalen keinen Druck aufbauen.
Behrendts Bärendienst
Die Partie sollte nach Behrendts unbedachtem Zweikampfverhalten kippen: Der Innenverteidiger, der Gelb kassiert hatte (52.), hielt Onuegbu an der Mittellinie fest und sah folgerichtig die Ampelkarte (58.). Meier brachte Burmeister für Müller, Lettieri Iljutcenko für Janjic (61.).
Die numerische Überzahl verschaffte den Meiderichern mehr Präsenz in der gegnerischen Hälfte, echte Torgefahr resultierte daraus aber zunächst nicht. Ein einfaches Strickmuster sorgte dann aber bei der ersten zwingenden Chance der Zebras für das Anschlusstor: Hoher Ball von Wolze auf Onuegbu, der die Kugel mit dem Oberschenkel annahm, dabei auch leicht mit der Hand berührte und aus 16 Metern aus der Drehung auch technisch sehenswert ins linke Eck drosch (70.).
Nun war Duisburg am Drücker. Beim Ausgleich profitierten die Platzherren allerdings von der Schlafmützigkeit des Kontrahenten, denn schwaches Abwehrverhalten des DSC ermöglichte das 2:2: Nach Wolzes weiter Linksflanke war der Ball lange in der Luft, ehe Iljutcenko am zweiten Pfosten den Kopf hinhielt und Hesl tunnelte (74.).
Klos per Kopf, Iljutcenko mit einem Kracher
In der Schlussphase dominierte der MSV, aber Klos hatte nach einer Freistoßflanke die Kopfballchance zum 2:3, scheiterte jedoch an Ratajczak (89.). Auf der anderen Seite verhinderte Schuppan bei einem fulminaten Iljutcenko-Fernschuss per Kopf, dass der Ball gefährlich aufs Tor kam (90.+1), ehe nach vier Minuten Nachspielzeit Schluss war.
Die Duisburger sind kommenden Samstag (13 Uhr) beim Karlsruher SC zu Gast. Die Bielefelder begrüßen bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) Eintracht Braunschweig auf der Alm.