MSV-Coach Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen den HSV auf drei Positionen: Bomheuer rückte für Wiegel in die Innenverteidigung, in der Offensive spielten Engin und Daschner für Schnellhardt (Gelbsperre) und Sukuta-Pasu.
Bei Dynamo Dresden war die Lage vor Anpfiff angespannt: Zum einen hatten die Sachsen zuletzt zwei bittere Niederlagen einstecken müssen (0:2 gegen Kiel und 0:3 in Paderborn), zum anderen hatten sich im Kader mehrere Undiszipliniertheiten eingeschlichen. So musste SG-Trainer Maik Walpurgis ohne Heise (freigestellt) und Aosman (Suspendierung) auskommen. Gegenüber der 0:3-Niederlage in Paderborn wechselte der 45-Jährige ganze viermal: In der Verteidigung spielten Ballas und Gonther für Hamalainen (private Gründe) und Dumic. Nikolaou und Röser starten für Aosman und Heise.
Viel hatte sich der MSV für den Jahresabschluss vor eigenem Publikum vorgenommen. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge (Torverhältniss: 2:10) sollte es mit einem Sieg in die Winterpause gehen. Doch bei widrigen Verhältnissen gab es für die Hausherren direkt die kalte Dusche: Atik konnte über die linke Außenbahn unbedrängt ins Zentrum flanken und Röser am ersten Pfosten frei zur Führung einköpfen. Mesenhöhler im Duisburger Kasten blieb bei dem Kopfball aus fünf Metern keine Abwehrchance (4.).
Rasen? Mehr Schlammbad als Fußballplatz
Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine äußerst zerfahrene Partie, in der beide Teams mit dem schweren Geläuf zu kämpfen hatten. Der Rasen ähnelte in vielen Bereichen eher einem Schlammbad als einem Fußballplatz. So konzentrierten sich die Mannschaften vor allem auf kleinere Nickligkeiten, was insgesamt neun Gelbe Karten belegen (sieben Duisburg/zwei Dresden).
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Fußball gespielt wurde aber trotzdem noch: Die beste Duisburger Chance im ersten Abschnitt vergab Engin: Nach einem Stellungsfehler in der Dresdner Hintermannschaft stand der 22-jährige Außenstürmer plötzlich frei vor dem Tor. Doch Dynamos Schlussmann Schubert löste die Situation clever, indem er auf den Schützen zusprintete und so den Einschusswinkel verkürzte. Engin ließ sich davon beeindrucken und schob den Ball aus 15 Metern deutlich am rechten Torpfosten vorbei (11.).
Stimmungskiller Atik
Als sich die 14.000 Zuschauer dann schon auf den Pausentee freuten, sollte es doch nochmal spannend werden: Koné eroberte im Mittelfeld den Ball und bediente Atik, der sich fast ohne Gegenwehr bis zum gegnerischen Strafraum durchdribbeln konnte. Auch bei seinem Abschluss aus 16 Metern halblinker Position wurde dem quirligen Offensivmann nur Begleitschutz gegeben und so stand es noch vor dem Seitenwechsel 2:0 (45.).
Duisburgs Glauben bricht früh
Nachdem der MSV mit Schwung aus der Kabine kam, sollte der nächste Rückschlag nicht lange auf sich warten lassen - wieder präsentierte sich die Zebra-Defensive äußerst sorglos: Nach einem Einwurf kam Ebert an der Sechzehnerlinie an den Ball und hatte alle Zeit der Welt, um Koné zu bedienen. Der machte es in bester Stürmer-Manier und besorgte das 3:0 mit einem Drehschuss aus der Nahdistanz. Nauber hatte den Senegalesen nicht wirklich angegriffen und so war dessen achter Saisontreffer nur noch Formsache (53.).
In der 66. Minute sollte dann tatsächlich noch einmal etwas Hoffnung für den verunsichert wirkenden MSV aufkommen: Nach einem Standard kam Oliveira Souza aus zehn Metern zum Abschluss - es stand nur noch 1:3. Doch in der Schlussphase musste die Lieberknecht-Elf feststellen, dass die die nötigen Mittel für eine Aufholjagd einfach nicht vorhanden waren. In der Nachspielzeit vergab Koné seinen zweiten Treffer, Mesenhöhler parierte seinen freien Schuss aus fünf Metern glänzend (90.+3).
Für Duisburg, das seine vierte Niederlage in Folge einstecken musste, geht es am 29. Januar (18.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Bochum weiter. Dresden, das durch den verdienten Sieg mit einem guten Gefühl in die Pause geht, hat tags darauf (20.30 Uhr) das Heimspiel gegen Bielefeld vor der Brust.