Duisburgs Trainer Oliver Reck tauschte im Vergleich zur 0:2-Heimpleite gegen Liga-Primus Düsseldorf zweimal Personal: Bollmann ersetzte in der Innenverteidigung Bajic. Offensivkraft Wolze verdrängte Gjasula auf die Bank. KSC-Coach Jörn Andersen wartete nach der 0:2-Schlappe bei Eintracht Frankfurt ebenfalls mit zwei Änderungen an seiner Startelf auf: Im Tor konnte der Norweger wieder auf Stammkeeper Orlishausen zurückgreifen, der nach auskurierten Schulterbeschwerden statt Robles zwischen den Pfosten stand. Zudem begann Bogdan Müller für Steffen Haas.
Beim Karlsruher 3:2-Heimerfolg zum Saisonauftakt hielten sich die Kontrahenten nicht mit Abtasten auf, erzielten binnen der ersten sechs Minuten insgesamt drei Treffer. Zwar mangelte es beiden Teams in einer zerfahrenen Anfangsphase an Präzision und Ruhe im Spielaufbau. Ein frühes Tor bekamen die Zuschauer in Duisburg dennoch vorgesetzt. Nach einem Freistoß behinderte Kempe Orlishausen etwas beim Herauslaufen, Karlsruhes Schlussmann machte gleichwohl keine gute Figur. Sukalo war dies egal: Duisburgs aufgerückter Defensivstratege beförderte die Kugel mit dem Kopf über die Linie (3.).
Doch auch nach der MSV-Führung basierten die Angriffsbemühungen hüben wie drüben eher auf dem Prinzip Zufall als auf einer klaren spielerischen Linie. Der KSC zeigte sich verunsichert, im Vorwärtsgang zu statisch und ohne Kreativimpulse. Die Offensivansätze der "Zebras" waren etwas strukturierter. Flüssige Ballzirkulation oder Chancen blieben in einem schwachen ersten Durchgang trotzdem absolute Mangelware. Eine Direktabnahme von Youngster Hoffmann, der den Ball nach Julas gewiefter Flanke nicht kontrolliert auf den Gästekasten befördern konnte, stellte nach knapp einer halben Stunde einen der seltenen Höhepunkte dar (29.).
Kurz vor der Pause bot sich den Badenern nach einem flotten Spielzug dennoch die große Möglichkeit zum Ausgleich: Iashvili setzte per Maßflanke von rechts Lavric in Szene. Der Sturmtank scheiterte mit seinem Kopfball am reaktionsschnellen MSV-Keeper Wiedwald (45.).
Der 18. Spieltag
Nach Wiederanpfiff präsentierte sich die Andersen-Truppe mutiger. Schüsse von Buckley und Bogdan Müller sausten über das Gehäuse (52., 53.). Wenig später klingelte es allerdings auf der Gegenseite: Erst rauschte die Kugel von rechts, dann von links ins Zentrum. Dort zeigt sich Jula handlungsschnell und vollstreckte platziert (57.).
Doch diesmal folgte die Karlsruher Antwort prompt: Kapitän Iashvili setzte per guter Hereingabe von links Lavric in Szene, der im Eins-gegen-Eins an Wiedwald scheiterte. Den abprallenden Ball bugsierte Bogdan Müller über die Linie (59.).
Brosinskis Traumtor entschädigt
Der Anschlusstreffer gab dem KSC Auftrieb, er drängte nun couragiert nach vorne, kam über Halbchancen aber nicht hinaus. Auf der Gegenseite sorgte eine echte Fußball-Delikatesse dafür, dass die "Zebras" den alten Vorsprung wiederherstellten: Sukalo passte das Leder nach links zu Brosinski, der es aus der Distanz mit einem wunderbaren Schlenzer im rechten oberen Ecke platzierte (70.). In der Schlussphase mühten sich die Gäste um den erneuten Anschluss, der MSV bei Kontern um das 4:1. Beide hatten damit keinen Erfolg.
Der MSV Duisburg gastiert am kommenden Sonntag in Cottbus. Der Karlsruher SC genießt derweil tags zuvor Heimrecht und erwartet dann den TSV 1860 München im Wildpark.