19. Spieltag
Titelaspirant Energie Cottbus stand unter Druck: Nach dem jüngsten Dämpfer zum Liga-Re-Start gegen den FSV Luckenwalde sollte im Traditionsduell gegen Rot-Weiß Erfurt der erste Sieg des Jahres her. Trainer Claus-Dieter Wollitz nahm im Vergleich zum Mittwoch zwei Änderungen in der Startelf vor: Hasse durfte ebenso ran wie Winterneuzugang Pronichev gegen seinen Ex-Verein, sie ersetzten Euschen und Ndualu.
Für die Erfurter war es das erste Pflichtspiel des Jahres, dennoch hatte Trainer Fabian Gerber personelle Probleme zu bewältigen. Nach drei Winterabgängen und noch ohne Zugang fiel neben den Langzeitverletzten auch noch Elva kurzfristig mit einer Knöchelblessur aus. Im Tor entschied sich der Coach für Schellenberg.
Seaton sticht früh
RWE begann engagiert: Seaton vergab noch eine Drei-gegen-Eins-Situation (2.), doch die zweite Chance nutzte der Stürmer: Hajrulla steckte durch, Prokopenko hob das Abseits auf, Seaton überwand Keeper Sebald aus acht Metern halblinker Position zur 1:0-Führung (11.). Gleich darauf versuchte es Hajrulla mit einem Heber aus der Distanz (14.). Insgesamt zeigten sich die Hausherren im Spiel nach vorne zielstrebig, oft fehlten nur Zentimeter. Wie etwa nach einem langen Einwurf, als Weinhauer aus sieben Metern zentraler Position knapp verpasste (34.).
Die Cottbuser hingegen taten sich in der ersten Halbzeit lange Zeit schwer mit ihrem Ballbesitz, Fehler prägten die Offensivbemühungen. Heike sorgte mit einem Freistoß ans Außennetz für Gefahr (24.), nach einer halben Stunde jagte er einen strammen Schuss aus 16 Metern über den Balken. Auch einen Weinhauer-Schnitzer konnten die Gäste nicht nutzen (38.). Energie kam im Verlauf zwar besser ins Spiel, blieb aber in der Defensive anfällig. Die Erfurter Pausenführung ging in Ordnung.
Gall schockt Energie
Die zweite Halbzeit begann mit einem Abseitstor von Euschen (48.), Ndualu verpasste nach Bretschneider-Vorlage am langen Pfosten nur knapp (53.) - die Cottbuser drückten. Doch dann fand Hajrulla auf der anderen Seite überragend die Lücke zum startenden Gall, der vor Sebald eiskalt blieb und die Gäste mit dem 2:0 schockte (57.). Es war das erste Regionalliga-Tor des einmaligen US-Nationalspielers.
Tatsächlich zeigte sich Energie sichtbar angeschlagen vom diesem Gegentreffer, konnte den Schwung der Anfangsminuten nicht halten; dem Meister lief mehr und mehr die Zeit davon. Erfurt aber blieb reif und konzentriert und suchte selbst immer wieder den Weg nach vorne. Nennenswerte Torchancen blieben jedoch aus. Auch in der Schlussphase war kein Aufbäumen des Meisters zu erkennen, der damit mit nur einem Punkt aus zwei Spielen schlecht ins neue Jahr startet und den Anschluss an die Tabellenspitze endgültig zu verlieren droht.
Weiter geht es für die siegreichen Erfurter am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel gegen Chemie Leipzig. Cottbus muss am Sonntag gegen Hansa Rostock II einen neuen Anlauf nehmen.