Nach dem 0:2 in Gladbach stellte Frankfurts Coach Michael Skibbe seine Startelf auf zwei Positionen um: Nach Gelbsperre kehrte Franz als rechter Außenverteidiger zurück und verschob Ochs ins Mittelfeld. Dort spielte auch Schwegler für Köhler, der den verletzten Spycher (Knie) links hinten ersetzte.
Hertha-Trainer Friedhelm Funkel vertraute trotz des 0:1 gegen Stuttgart auf dieselbe Anfangsformation.
Nach knapp zehn Minuten Leerlauf startete die Europa-League-ambitionierte Eintracht erste strukturierte Aktionen Richtung Hertha-Tor. Caio setzte sich resolut gegen Kobiashvili durch, scheiterte aber mit einem Kopfball-Heber an Drobny (11.), der in derselben Minute Meiers Fernschuss entschärfte.
Die Berliner agierten abwartend und lauerten auf Konter. Ein Ausrutscher Caios ermöglichte dies in der 17. Minute, mit Folgen: Raffael düpierte Franz links am Strafraum und flankte butterweich auf Cicero, der per Kopf querlegte auf Kacar. Der Serbe nickte aus vier Metern überlegt gegen die Laufrichtung Nikolovs ein.
Die Führung spielte der Funkel-Elf in die Karten. Massiert verteidigten Friedrich & Co. und ließen gegen zwar bemühte, aber einfallslose Hessen nichts zu. Erst ein 20-Meter-Knaller Caios, den Altintop für die Gäste "abwehrte", brachte Gefahr (25.), leitete aber die bis dorthin beste Phase der Eintracht ein. Caios Geistesblitz brachte Altintop links am Fünfmetereck in Schussposition. Drobny bewahrte die "Alte Dame" per Fußabwehr vor dem Ausgleich (29.).
Berlin reagierte nun fast nur noch auf die Offensivbemühungen des Gegners und kassierte die Quittung. Ochs rackerte rechts unermüdlich, bis er zur Flanke kam. In die spritzte Korkmaz, nahm das Leder am Strafraum klasse mit und schoss aus acht Metern rechts an Drobny vorbei zum Ausgleich ein (37.).
Die Partie schien nun zu kippen, die Gästeabwehr schwamm nach schnellen Kombinationen der Skibbe-Elf. Lustenberger holte Caio von den Beinen - Elfmeter! Schwegler trat an, jagte den Ball aber am Winkel vorbei in die Wolken (42.).
Vorne nicht mit der notwendigen Konzentraition, und hinten auch noch fehlerhaft: In derselben Minute erreichte Kacars Steilpass Ramos, dessen Schrägschuss konnte Nikolov nicht festhalten, so dass Raffael aus kürzester Distanz zur erneuten Führung des Schlusslichts abstauben konnte.
Der 31. Spieltag
Ohne personelle Änderungen starteten die Kontrahenten in den zweiten Abschnitt, in dem sich Frankfurt mühte, die Lücke im dichten Abwehrnetz des Abstiegskandidaten zu finden. Die Berliner aber waren sehr zweikampfstark, die Gastgeber häufig einen Schritt zu spät dran.
Über eine Viertelstunde passierte wenig, ehe ein Standard den erneuten Ausgleich zur Folge hatte: Köhlers Freistoß segelte vom rechten Flügel in den Strafraum, Russ setzte sich nach hinten ab und köpfte über Drobny hinweg hoch ins lange Eck (63.).
Für die Funkel-Schützlinge war das Remis zu wenig. Die "Alte Dame" intensivierte ihre Angriffsbemühungen, ließ Treffer Nummer drei aber fahrlässig liegen: Von Bergen spurtete mit dem Ball am Fuß in zentraler Position Richtung Tor. Statt zu schießen, spielte der Verteidiger frei vor Nikolov am Strafraum nach rechts zu Raffael, der aber im Abseits stand (71.).
Die Schlussviertelstunde brach an. Domovchiyski (für Kacar, 77.) sollte den Druck auf die mittlerweile mit allen Mann verteidigenden Hessen nochmals verstärken, und Berlin versuchte wirklich alles. Frankfurt schien mit dem einen Zähler zufrieden, kam kaum mehr zu Entlastung. Erst gegen Ende suchten auch die Gastgeber die Entscheidung. Mit offenem Visier ging es zwischen den Strafräumen hin und her, am Ende aber fehlte beiden Teams die klare Aktion, um den Sieg sicherzustellen.
Frankfurt ist am Samstag in Mainz zu Gast, Hertha nimmt am gleichen Tag gegen Schalke einen erneuten Anlauf, den Anschluss zumindest an den Relegationsplatz herzustellen.