Kölns Trainer Zvonimir Soldo wechselte nach dem 2:0-Sieg in Hoffenheim zweimal. Tosic (nach Gelb-Rot-Sperre) und Yalcin begannen anstelle von Freis (Angina) und Maniche (Gelbsperre).
Auf Bochumer Seite stellte Coach Heiko Herrlich im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den HSV ebenfalls zweimal um und ersetzte den verletzten Dabrowski (Achillessehnenanriss) sowie Holtby durch Fabian und Fuchs.
Von Beginn an machte der massiv abstiegsbedrohte VfL aus seinem Plan kein Geheimnis. Die Gäste ließen sich weit zurückfallen, empfingen den FC mit elf Mann in der eigenen Hälfte und machten keine Anstalten, selbst zur Gestaltung der Partie beizutragen. Vielmehr war die Herrlich-Elf darauf aus, das Kölner Spiel zu zerstören, um im Laufe der Begegnung den entscheidenden Konter zu fahren. Der FC nahm seine Rolle an und spielte angetrieben vom zu Beginn auffälligen Podolski nach vorne.
Distanzversuche des Heimkehrers (4., 7.) sorgten dabei allerdings für weniger Gefahr als seine Pässe auf Novakovic und Tosic (10., 12.), die letztlich aber auch nichts Zählbares einbrachten. Ohne Beteiligung Podolskis klappte es dann aber wenig später. Yalcin hob das Spielgerät aus dem Mittelfeld über die komplette Bochumer Defensive und fand den in Position gelaufenen Tosic. Die ManUnited-Leihgabe umkurvte Heerwagen und schob das Leder aus spitzem Winkel zum 1:0 über die Linie (15.).
Bochum musste reagieren und seine defensive Grundhaltung etwas lockern, tauchte bis zur Pause aber kein einziges Mal gefährlich von Mondragon auf. Sestaks geblockter Schuss nach Dedic-Flanke kam einer Möglichkeit noch am nächsten (34.). Auf der anderen Seite brachte aber auch der FC offensiv kaum noch gelungene Aktionen zustande. Ohne größere Höhepunkte pläscherte das Match etwas zäh dem Halbzeitpfiff entgegen.
Der 31. Spieltag
Im zweiten Abschnitt schien es zunächst, als würde Köln wieder die Initiative übernehmen, ehe sich die einst "Unabsteigbaren" auf den Weg nach vorne machten. Der FC stand tief und hatte keine Mühe die ideenlos vorgetragenen Angriffsversuche der Gäste abzuwehren. Ein einziges Mal wurde es brenzlig, als Epallé am rechten Fünfereck an den Ball kam, beim Abschluss allerdings entscheidend wegrutschte (50.).
Gefährlicher blieben die Kölner, die nach einer knappen Stunde wieder etwas mehr machten. Heerwagen rettete vor dem eingewechselten Brosinski (58.), Tosics tückischen 20-Meter-Schuss lenkte der VfL-Torhüter mit Mühe drüber (60.), und Podolskis Kracher aus der zweiten Reihe strich über den Querbalken (65.).
Herrlich reagierte und brachte neben Holtby, der schon nach 55 Minuten gekommen war, Hashemian für Pfertzel (67.) und Klimowicz für Dedic (74.). Erfolgreicher wurde das Bochumer Offensivspiel dadurch nicht. Im Gegenteil: Hatte Köln bei vereinzelten Kontern das 2:0 zunächst noch verpasst (Brosinski, 74., Podolski, 77.), war es nach 78 Minuten schließlich soweit. Nach sehenswertem Doppelpass mit Podolski war Tosic durch und machte frei vor Heerwagen seinen Doppelpack abgebrüht perfekt - 2:0.
Die Begegnung war damit entschieden, auch wenn sich Epallé in der Schlussphase die beste Bochumer Chance des gesamten Spiels bot, als er aus 16 Metern an Mondragon scheiterte (83.). Insgesamt aber war der FC, bei dem Yabo sein Bundesligadebüt feierte (89.), bis zum Ende dem dritten Tor näher als die Gäste dem Anschlusstreffer.
Köln ist am nächsten Samstag in Bremen zu Gast, Bochum erwartet am Freitag den VfB Stuttgart.