Frankfurts Coach Michael Skibbe vertraute auf Kontinuität und ließ dieselbe Elf auflaufen, die beim 0:0 in Bremen begonnen hatte. Franz wurde somit nach seinen Hüftproblemen rechtzeitig fit.
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick indes tauschte im Vergleich zur 0:1-Heimpleite gegen Freiburg zweimal: Ibisevic und Salihovic verdrängten Mlapa und Sigurdsson auf die Bank. Taktisch kehrte Rangnick wieder zum 4-3-3-System zurück.
Die Anfangsminuten gehörten ganz klar der Eintracht, die bei erstklassigen äußeren Bedingungen rasant begann und sich rasch sehr gute Möglichkeiten erspielte. So tauchte Gekas gleich zweimal vor 1899-Schlussmann Haas in aussichtsreicher Position auf, konnte dabei aber beide Male nicht einnetzen (2., 6.). Nur Sekunden später zwang Caio den Gäste-Keeper aus der Distanz zum Eingreifen. Danach fingen sich die Hoffenheimer allerdings und verlagerten das Geschehen zusehends in die gegnerische Hälfte und hatten nach zehn Minuten durch Vukcevic die ganz dicke Möglichkeit. Der 20-Jährige schoss aber aus fünf Metern knapp rechts vorbei.
Der 13. Spieltag
Es war ein packendes und temporeiches Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe gegenüberstanden. Allerdings nahmen Torchancen aus dem Spiel heraus ab, auch wenn hüben wie drüben sehenswerte Kombinationen zu sehen waren. Nach Standards sah das jedoch anders aus: Frankfurts Tormann Nikolov musste sein ganzes Können aufbieten, um Salihovics Freistoß aus dem rechten Eck zu kratzen (18.), ehe auf der Gegenseite Altintop nach Tzavellas-Freistoß aus vier Metern volley drüberzog (23.).
Ein Standard war es dann auch, der zum ersten Tor führte: Rudy zirkelte eine Ecke von links in den Fünfer, wo Vukcevic sträflich frei stand und aus fünf Metern mit der Schulter vollendete (31.). Nur eine Minute später hatten die Gäste plötzlich das 2:0 auf dem Fuß: Ibisevic scheiterte allerdings bei einer Doppelchance gleich zweifach an Nikolov. Die TSG hatte sich inzwischen einige Vorteile erspielt und war dank ihrer variableren Spielweise die tonangebende Mannschaft. Von der Eintracht kam indes kaum mehr etwas, zu beeindruckt schienen die Hessen vom Auftritt der Gäste. Weil aber Salihovics Freistoß knapp über die Latte segelte (40.), blieb es nur bei der knappen Pausenführung der Kraichgauer.
Eintracht drückt, Hoffenheim macht den Sack zu
Voller Einsatz: Frankfurts Russ will sich gegen Compper und Vorsah behaupten. imago
Nach dem Seitenwechsel nahm die Intensität zu, die Spielkultur ab. Hoffenheim ließ die Hausherren kommen und suchte sein Heil in Kontern, den Frankfurtern indes fehlte es an geeigneten Mitteln gegen die stabile Deckung der TSG. Nach 56 Minuten gab's dann Gesprächsbedarf: Ba hatte die Hand sehr weit oben, als er im eigenen Sechzehner einen Altintop-Schuss blockte. Trotz lautstarkem Protest der Skibbe-Elf ließ Schiedsrichter Markus Wingenbach die Pfeife stecken.
Die Partie wurde emotionaler, hitziger und umkämpfter. Die Eintracht drückte, konnte sich aber kaum durchsetzen. Folglich griff Skibbe ein und brachte mit Steinhöfer und Fenin frische Kräfte - ohne Erfolg. Hoffenheim stand gut und setzte immer wieder Nadelstiche: So auch in der 69. Minute, als Beck auf der rechten Seite davon lief und in die Mitte zu Ibisevic flankte - 2:0. Nur eine Minute danach machte der Bosnier dann alles klar: Nach einem bösen Fehler von Russ gelangte das Leder abermals zu Ibisevic, der sich nicht zweimal bitten ließ und trocken zum 3:0 vollendete.
Damit war die Messe gelesen. Die Hessen hatten nichts mehr entgegenzusetzen, während die Hoffenheimer ihren Stiefel routiniert herunterspielten und sich direkt in Richtung erstem Auswärtssieg nach zuletzt fünf Pleiten in Folge auf fremdem Platz zubewegten. Das endgültige Ergebnis stellte Mlapa, der zwischenzeitlich für Ibisevic gekommen war, her: In der Schlussminute nutzte der 19-Jährige ein Zuspiel von Rudy, um das 4:0 zu besorgen.
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Samstag weiter: Die Frankfurter Eintracht muss die schwere Auswärtsreise nach München zum FC Bayern antreten, Hoffenheim empfängt zeitgleich Bayer Leverkusen.