Hannovers Trainer Mirko Slomka war nach dem 1:0-Auswärtserfolg in Mainz zu einer Änderung in seiner Startelf gezwungen. Für Cherundolo (Gelb-Rot-Sperre) spielte Chahed. Zudem rückte Pogatetz wieder in die Innenverteidigung, Schulz spielte links in der Abwehrkette. Djakpa musste auf der Bank Platz nehmen.
Hamburgs Coach Armin Veh musste seine Anfangsformation im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei Borussia Dortmund gleich dreifach umbauen, weil Mathijsen (doppelter Bänderriss), Demel (Achillessehnenprobleme) und Kacar (Bänderriss) verletzt fehlten. Rincon startete daher rechts in der Abwehrkette, Besic in der Innenverteidiung und Son im Mittelfeld.
Der HSV kam agil aus der Kabine und übte in der Anfangsphase Druck auf das Tor der 96er aus. Doch außer eine "Schwalbe" von Pitroipa im Strafraum (3.), die ungeahndet blieb, ergaben sich zunächst keine Aufreger vor dem Gehäuse eines der beiden Keeper. Ein letztlich verunglückter Abschluss von Petric vom Strafraumrand sorgte erstmals für etwas Gefahr für die 96er (11.).
Hannover fand langsam besser ins Spiel - hatte dann aber gleich eine gute Torchance durch Stindl, der Rauschs Flanke von der linken Seite nur knapp über das Tor bugsierte (12.). Dann aber der HSV: Nach starker Vorarbeit von Ze Roberto drosch Petric den Ball links vom Strafraumrand knapp links neben das Tor von Fromlowitz (19.). Wenig später köpfte Rincon nach einem Eckball per Aufsetzer knapp über das Tor (22.).
Der 13. Spieltag
Die Partie war nun ausgeglichen. Ein Fauxpas des erst 18-jährigen Mathijsen-Ersatzes Besic brachte die 96er dann in Front: Stindl zog aus dem Mittelfeld Richtung Tor, doch dem 96er sprang der Ball etwas zu weit weg zu Besic. Doch der junge Bosnier schoss mit seinem Klärungsversuch Stindl so unglücklich an, dass dieser allein auf Drobny zulaufen und eiskalt vollstrecken konnte (31.).
Die Hamburger wirkten in der Folge leicht geschockt. Doch eine starke Einzelaktion bescherte dem Veh-Team dann den Ausgleich: Pitroipa drang über die linke Seite in den Strafraum ein, überlief zwei Gegenspieler und legte dann an der Torauslinie etwas glücklich zurück an den Fünfmeterraum, wo Son sich die Gelegenheit zu seinem zweiten Bundesliga-Treffer nicht entgehen ließ (40.). Mit dem leistungsgerechten Remis nach einer insgesamt ausgeglichenen ersten Hälfte ging es dann in die Halbzeit.
Aufgeheizte Stimmung im zweiten Durchgang
Beide Teams gingen mit offenem Visier in den zweiten Durchgang. Die Intensität nahm im zweiten Durchgang im Vergleich zur Abschnitt eins noch einmal deutlich zu. Früh ging der Hamburger SV in Führung: Pitroipa flankte maßgenau an den langen Pfosten zu Son, der Fromlowitz aus ganz spitzem Winkel mit einem Kopfball ins lange Eck mustergültig verlud (54.).
Kurz nach dem Gegentor gerieten Guerrero, der vor dem 2:1 den Ball mit dem Oberarm mitnahm und dann zu Pitoipa weiterleitete, und Schlaudraff aneinander. Beide sahen "Gelb", Veh wechselte den Heißsporn daraufhin prompt aus (56.).
Doch die Antwort der 96er ließ nicht lange auf sich warten. Schulz kam nach einer Standardsituation mit dem Rücken zum Tor an den Ball, legte sich den Ball mit links noch einmal hoch und vollendete dann mit einem Fallrückzieher über Drobny hinweg in die Maschen (59.).
Beide Mannschaften vergaben danach hochkarätige Siegchancen. Pitroipa verzog nach einer starken Einzelleistung aus zwölf Metern nur ganz knapp (73.). In der 80. Minute setzte der Burkiner einmal mehr Son in Szene, dessen Abschluss aus zu spitz gewordenem Winkel aber am Außenpfosten landete (80.). Für Hannover scheiterte der eingewechselte Hanke völlig frei vor Drobny (85.).
Doch Hanke sollte noch eine Chance bekommen: In der Nachspielzeit flankte Stindl von der rechten Seite in den Strafraum, wo Rincon im Zweikampf mit Hanke sehr leicht zu Boden ging und der Mittelstürmer somit ungehindert zum späten Sieg für die Niedersachsen einköpfte (90.+1).
Für Hannover 96 geht es am Samstag um 15.30 Uhr gegen Freiburg weiter. Zeitgleich trifft der HSV zuhause auf Stuttgart.