SCF-Coach Christian Streich brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Nürnberg für Stanko den etatmäßigen Sechser Abrashi, der seine Gelbsperre abgesessen hatte.
Löwen-Trainer Benno Möhlmann drehte gegenüber dem 0:2-Pokal-Aus gegen den VfL Bochum viermal am Personalkarussell: Für Keeper Ortega sowie Yegenoglu, Degenek und Neudecker (alle Bank) standen Eicher (Tor) sowie Stahl (Saisondebüt), Lacazette und Liendl auf dem Rasen.
Bei frühlingshaften Temperaturen um die 17 Grad bedeutete ein direkter Grifo-Freistoß die erste und aus Sicht des SCF in der Anfangsphase einzig nennenswerte Torannäherung der Partie (3.). Denn das kompakte 1860 zeigte sich gut geordnet, verschob sich in Ballnähe und störte so immer wieder effektiv die Kombinationsversuche des Favoriten.
Selbst setzten die bissigen Löwen den einen oder anderen Nadelstich (Mugosa, 8., Liendl, 13.) und dabei oft auf das Stilmittel des weiten Passes - in der Hoffnung, Okotie als Wandspieler mit ins Boot zu nehmen.
Der SCF kam nicht ins Rollen, lediglich Grifo zu einem ansatzweise gefährlichen Abschluss (20.). Die Münchner waren ebenbürtig, wurden mutiger und hätten fast von einem Abwehrfehler profitiert, als Föhrenbach einen weiten Ball in den Lauf von Okotie verlängerte: Nach erfolgreichem Dribbling gegen Kempf verzog der Torjäger knapp (30.).
Philipp nutzt den Raum zur Führung
Gut und erfolgreich hatte 1860 das Mittelfeld über eine halbe Stunde lang verdichtet, was wenig später Makulatur sein sollte: Nach einem Ballverlust der Gäste in der gegnerischen Hälfte schaltete Freiburg blitzschnell um, Philipp nutzte im Zusammenspiel mit Grifo den Raum und überwand Keeper Eicher von halbrechts aus sieben Metern - 1:0 (34.).
Die Führung veränderte die Kräfteverhältnisse auf dem Platz eindeutig, der SCF hielt nun das Zepter klar in der Hand. Fast hätte Torrejon Mugosa den Ausgleich aufgelegt (43.), aber im Gegensatz zu den Münchnern nutzte die Streich-Elf ihre Chancen: Nach Grifos Pass gewann Petersen vor dem Strafraum den Zweikampf gegen Schindler und zog ab. Vom rechten Innenpfosten prallte das Leder nach links, wo Föhrenbach heranrauschte und vom linken Fünfereck zum 2:0-Halbzeitstand abschloss (44.).
19. Spieltag
Für Föhrenbach war die Partie trotz seines ersten Zweitligatores vorbei - Günter kam mit Wiederanpfiff zum Zug. Die Breisgauer kontrollierten die Partie mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken, spielten geduldig und verwalteten den Vorsprung, ohne gegen offensiv unscheinbare Löwen auch nur ansatzweise in Gefahr zu geraten.
Grifo macht es wieder einmal kunstvoll
Längere Zeit tat sich nicht viel, dann aber schnappte sich Grifo das Leder vor dem Strafraum, lief ein paar Meter quer und zog aus 22 Metern ab. Sein angeschnittener Rechtsschuss prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz - achtes Saisontor des Italieners (65.).
Unspektakulär näherte sich die Begegnung danach seinem Ende. Die Löwen ergaben sich brav in ihr Schicksal, das sie gegen Freiburg nun zum neunten Mal in zwölf Duellen seit 1991 bei drei Remis ereilt hat. Der Sportclub, der noch das eine oder andere Tor hätte nachlegen können (Petersen, 66., Abrashi, 86.), überwintert mit fünf Punkten Vorsprung auf Rang zwei. 1860 dagegen steht genau am anderen Ende auf Platz 17 und muss sich gewaltig steigern, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Nach der Winterpause geht es für Freiburg im Jahr 2016 in Bochum wieder los (5. Februar), 1860 München empfängt einen Tag später den 1. FC Nürnberg zum bayerisch-fränkischen Duell.