Frankfurts Trainer Benno Möhlmann tauschte nach der 1:2-Niederlage in St. Pauli notgedrungen einmal: Kandziora spielte links hinten für Teixeira (Gelb-Rot-Sperre). Ingolstadts Coach Marco Kurz indes vertraute auf dieselbe Elf, die zuletzt mit 0:1 gegen Union Berlin verloren hatte.
Die Ingolstädter wollten am Bornheimer Hang unbedingt den ersten Auswärtssieg einfahren und begannen entsprechend engagiert. Der FSV schien von dem frechen Auftritt der Gäste zunächst beeindruckt, befreite sich aber rasch aus der Umklammerung. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell zweier fehlerbehafteter Mannschaften. Hüben wie drüben fehlte es zwar nicht an Einsatzbereitschaft, allerdings leisteten sich die Akteure zu viele Fehlpässe im Spielaufbau. Das hatte zur Folge, dass sich ein intensives, zugleich aber auch ereignisarmes Spiel entwickelte.
Der 8. Spieltag
Die Schanzer hatten sich als gleichwertiger Gegner herausgestellt, wurden in der 21. Minute allerdings direkt für den ersten groben Schnitzer bestraft: Kauko flankte von links zu Leckie, der Roger ziemlich alt aussehen ließ und dann mustergültig aus 15 Metern mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck vollendete - 1:0. Die Frankfurter bekamen durch das Tor weiteren Auftrieb. Der FSV ergriff nun völlig das Kommando, setzte sich zunehmend in der gegnerischen Hälfte fest und näherte sich durch Kapllani einem weiteren Treffer an (26.).
Von den Ingolstädtern war nicht mehr sonderlich viel zu sehen. Zwar bewies der FCI Moral und drängte auf den Ausgleich, hatte dabei aber keine geeigneten Mittel zu Hand. Kurz reagierte auf die maue Vorstellung seiner Elf noch vor der Pause und nahm Buchner in der 37. Minute für Caiuby raus - im Grunde hätte es jeden Offensivspieler der Schanzer treffen können. Am Spielverlauf änderte sich freilich nichts, vielmehr legten die Hessen sogar noch nach: Wieder narrte Leckie Roger und hatte dann das Auge für den mitgelaufenen Görlitz. Dieser bedankte sich und netzte aus neun Metern gekonnt ins rechte Eck zum 2:0-Pausenstand ein (42.).
Kurz' Maßnahmen gehen nicht auf - Leckie schnürt Doppelpack
Eng am Mann: Ingolstadts Hofmann (li.) wird von Kauko bedrängt. picture alliance
Kurz reagierte erneut und brachte Schäffler, der für Knasmüllner kam, für die zweiten 45 Minuten. Diese begannen dann jedoch denkbar schlecht! In der 53. Minute ließ Görlitz auf der rechten Seite Danilo stehen und bediente anschließend Leckie im Zentrum. Dieser scheiterte zuerst noch an Özcan, doch Kapllani setzte nach und eröffnete durch seinen Ansatz Leckie eine zweite Chance, die der Australier diesmal nutzte und auf 3:0 stellte.
Die Entscheidung? Die mitgereisten FCI-Fans sahen die Sache jedenfalls als erledigt an und verließen in versammelter Mannschaft (etwa 200 Anhänger) das Stadion. Die Begegnung war in der Tat gelaufen, Möhlmann nutzte die Gelegenheit, um Djengoue und Rukavytsya etwas Spielpraxis zu geben. Das Geschehen auf dem Platz war jetzt leicht zu beschreiben: Frankfurt verwaltete, Ingolstadt wollte es offenbar nur noch hinter sich bringen. Das Problem des FSV war allerdings, dass er das Fußballspielen zu früh einstellte und sich so wieder in Gefahr brachte. Der eingewechselte Cohen verkürzte nämlich nach 75 Minuten per Kopf und brachte damit wieder mehr Spannung in die Begegnung. Am Ende war das Tor des Israelis aber nicht mehr als Ergebniskosmetik, zumal auf der anderen Seite Rukavytsya nach einem tollen Lauf den alten Abstand wieder herstellte und in der 87. Minute den 4:1-Endstand markierte.
Am kommenden Mittwoch (19 Uhr) treffen sich beide Mannschaften an selber Stelle erneut wieder, dann allerdings im Rahmen des DFB-Pokals. In der Liga geht es für die Hessen am Samstag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf weiter, tags darauf empfangen die Schanzer den FC St. Pauli (13.30 Uhr).