Fürths Stefan Leitl hatte im Vorfeld verkündet, das ärgerliche 1:2 vor einer Woche bei Mitaufsteiger Bochum abgehakt zu haben und sich beim Duell mit Champions-League-Aspirant Leipzig etwas auszurechnen. Sechs nicht mehr verlorene Heimspiele am Stück dienten dabei als Selbstvertrauensbrücke. Und siehe da, in den ersten Minuten durfte sich der Trainer auch bestätigt fühlen. Denn seine Schützlinge, bei denen etwa Bauer für den gesperrten Griesbeck (5. Gelbe Karte) in der Innenverteidigung agierte und Nielsen sowie Green für den an der Achillessehne verletzten Dudziak und den etwas müden Tillman (Bank) spielten, gaben zunächst den Ton gegen ein zu fahrlässiges RB an.
Tor inklusive: Nach einem Meyerhöfer-Steilpass ließ Leweling Haidara stehen, tankte sich in den Strafraum und kam dort auch mit etwas Glück zum Flachschuss mit links ins Glück und zur 1:0-Führung der SpVgg (4. Minute).
1, 2, 3, 4: RB gibt noch vor der Pause Gas
Mit fortschreitender Zeit setzte sich die höhere Qualität vor allem in Form der höheren individuelleren Klasse der Leipziger durch. Coach Domenico Tedesco, der nach dem jüngsten 1:1 gegen Freiburg im Sturm etwa auf Silva anstatt Poulsen setzte (Bank) und kurz vor Anstoß noch den beim Aufwärmen verletzten Klostermann mit Gvardiol ersetzen musste, sah immer bessere Ansätze, immer mehr Druck.
Und Tedesco notierte noch in den ersten 45 Minuten starke Aktionen gegen eine zu langsam schaltende Kleeblatt-Defensive sowie Tor um Tor: Nach starker Angelino-Flanke eröffnete Silva via Kopfball mit dem 1:1 (17.), ehe Forsberg mit einem Distanzschuss vollendete (32., Torwart Linde nur noch leicht dran) und Laimer nach blitzschnell wie toll vorgetragenem Konter mit einem frechen Heber aus vollem Lauf schon das 3:1 einstrich (35.). Henrichs traf zudem noch genau in der 45. Minute nach einer weiteren Angenlino-Flanke per Volleyabnahme zur 4:1-Vorentscheidung. Leipzig gab hier längst den Ton an.
Bundesliga - 26. Spieltag
Forsberg bereitet noch zweimal vor
So auch in den zweiten 45 Minuten, wo es die Hausherren aus Mittelfranken weiterhin nicht mehr verstanden, das Gehäuse vom nahezu beschäftigungslosen Keeper Gulacsi auch nur im Ansatz mal zu gefährden. Im Grunde gelang dies nur Leweling noch einmal in Minute 72, der 1:0-Schütze schoss aus guter Lage aber überhastet rechts am Pfosten vorbei.
Die einzige Frage noch an diesem Abend, an dem sich der Klassenunterschied immer mehr manifestierte: Wie hoch würden es die Sachsen am Ende machen? Die Antwort: Lust auf ein halbes Dutzend verspürte der Favorit am Ende. Zunächst stieg der nicht gut genug gedeckte Simakan nach einer Forsberg-Freistoßflanke am höchsten, um zum 5:1 einzunicken (59.). Und zu guter Letzt war Nkunku nach einfachem Forsberg-Steckpass nicht mehr einzufangen, blieb frei vor Torwächter Linde cool und markierte mit dem 6:1 den Schlusspunkt (69.).
Fürths kommender Gegner am Samstag (15.30 Uhr) ist Freiburg, der Klassenerhalt ist für das Kleeblatt nach dieser deutlichen Pleite aber in noch weitere Ferne gerückt. Leipzig dagegen ist mit diesem Pflichtsieg auf Rang 4 vorgestoßen (punktgleich mit Freiburg und Hoffenheim) und hat sogar nur noch einen Punkt Rückstand auf den Dritten Leverkusen. Am Sonntag (15.30 Uhr) geht es nun gegen die Eintracht.