Union-Trainer Urs Fischer musste gegenüber dem 0:1 beim VfL Wolfsburg ordentlich umbauen, unter anderem fehlten Torhüter Luthe sowie Haraguchi wegen einer Corona-Erkrankung und wurden durch Rönnow und Möhwald ersetzt. Zudem begannen Jaeckel, Trimmel und Gießelmann für Ryerson (nicht im Kader), Heintz und Oczipka (beide Bank).
Suttgarts Coach Pellegrino Matarazzo war mit dem 3:2-Heimsieg gegen Gladbach in der Vorwoche augenscheinlich äußerst zufrieden, er stellte dieselbe Startelf auf.
Den Eisernen, die vier der letzten fünf Bundesligaspiele verloren hatten, war die Unsicherheit in der ersten halben Stunde dahingehend anzumerken, dass sie nach vorne nur wenig riskierten und zunächst auf Kontrolle aus waren. Da die Gäste einen ähnlichen Plan verfolgten, verflachte das Spiel nach Khediras Strahl (3.), in den Strafräumen war es zumeist ruhig.
Viel Leerlauf - Unglücklicher Mavropanos
Die etwas besseren Ideen hatten dennoch die Köpenicker, die sich an der stabil stehenden Defensive der Schwaben die Zähne ausbissen und lediglich durch Gießelmann (27.) auf dem Chancenzettel auftauchten. Und der VfB? Bei den Stuttgartern litt die Offensive unter der defensiven taktischen Ausrichtung. So konnte eigentlich nur ein Elfmeter zu einem Treffer führen - und den bekamen die Eisernen nach einem Handspiel von Mavropanos zugesprochen (40.). Awoniyi nahm sich der Sache an, ließ Müller keine Chance (41.) und sorgte für den knappen Pausenstand pro Union.
Personell unverändert kamen beide Mannschaften aus den Kabinen, taktisch versuchte es der VfB nun etwas offensiver, doch es fehlte weiterhin die Durchschlagskraft, die noch in der Vorwoche das Spiel der Schwaben so sehr prägte. Marmoush, Tiago Tomas und Kalajdzic blieben lange Zeit blass.
Kalajdzic taucht auf und schlägt doch noch zu
Matarazzo reagierte und brachte nach einer Stunde unter anderem Mangala für Tiago Tomas (59.), was für etwas Schwung, aber weiterhin nicht für Gelegenheiten sorgte. So ging es recht ereignisarm hinein in die Schlussphase, die Marmoush mit einem Volleyschuss aus der zweiten Reihe über das Tor eröffnete (73.).
Doch auch die Schlussphase ließ die ganz große Spannung vermissen - bis in der 90. Spielminute ein Mann auf den Plan trat, der 84 Spielminuten abgetaucht war. Kurz zuvor hatte Kalajdzic nach Mangala-Vorarbeit die Großchance vergeben (85.), fünf Minuten später verwertete er eine Sosa-Flanke zu seinem dritten Saisontor, das den Stuttgartern in letzter Minute noch einen Zähler an der Alten Försterei sicherte.
Am kommenden Spieltag tritt Union Berlin am Samstag im Topspiel beim FC Bayern München (18.30 Uhr) und Stuttgart empfängt, ebenfalls am Samstag, den FC Augsburg (15.30 Uhr).