Fürth jubelt: Haas trifft zum 1:0, Biliskov, Burkhardt und Karaslavov gratulieren. dpa
Der Fürther Trainer Benno Möhlmann baute im Vergleich zum 2:3 in Ingolstadt seine Startelf dreifach um: Langen rotierte raus, dafür spielte Karaslavov in der Innenverteidigung und Meichelbeck rückte auf die linke Abwehrseite. Im Mittelfeld ersetzte Haas Schröck und im Sturm spielte Nehrig für Allagui.
Bei St. Pauli ersetzte Coach Holger Stanislawski nach dem 2:2 gegen Osnabrück den gelb-rot-gesperrten Gouiffe à Goufan durch Schultz. Im Sturm fehlte Hennings, dafür rutschte Ludwig in die erste Elf.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Laufduell zwischen Morena und Reisinger konnte der Hamburger Innenverteidiger den SpVgg-Stürmer am Strafraum nur noch umreißen und sah zurecht die Rote Karte. Da waren gerade mal 90 Sekunden gespielt. Fortan waren die Franken klar spielbestimmend und versuchten das Spiel in die Breite zu ziehen, um so die Lücke im Hamburger Deckungsverbund zu finden.
Gerade über die rechte Angriffsseite der Fürther ging bei der Möhlmann-Elf in der ersten halben Stunde richtig viel, so dass auch die Führung der SpVgg über diese Seite fiel. Takyi hatte flach nach innen gepasst, Nehrig legte mit der Hacke zurück zu Haas, der voll draufhielt und den Ball aus 13 Metern ins Netz drosch (18.). Bis zur 30. Minute behielt die SpVgg eindeutig die Initiative, doch nutzte sie die zweitweise große Verunsicherung der Hamburger nicht energisch genug aus. Das lag auch am taktischen Wechsel von Stanislawski, der den defensiveren Kalla für Youngster Hoilett brachte (22.).
Der 2. Spieltag
Die Hamburger nahmen nach einer halben Stunde auch wieder in der Offensive am Spiel teil und kamen mit dem ersten Torschuss gleich zum Ausgleich. Bruns hämmerte einen indirekten Freistoß aus 18 Metern ins Netz, wobei der Schuss von Nehrigs Fuß noch entscheidend abgefälscht wurde. Das Tor war sicherlich glücklich, doch hatten sich die Hanseaten das 1:1 zur Pause durch die kämpferische Leistung auch ein wenig verdient.
Auch der zweite Abschnitt begann mit viel Unterhaltung. Erst markierte der Ex-Hamburger Takyi den 2:1-Führungstreffer für das Kleeblatt, als er eine Rückenablage Reisingers aus zehn Metern trocken verwandelte (50.). Dann schlug Trojan eine Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld aufs Tor, in der Mitte verpassten Ebbers und sein Gegenspieler Biliskov, doch die Kugel landete zum 2:2 im langen Eck (52.) - SpVgg-Keeper Kirschstein war machtlos.
Danach kochten die Emotionen hoch, vor allem weil Schiedsrichter Wagner ein Allerwelts-Foul von Meichelbeck im Mittelfeld mit der Roten Karte ahndete und damit deutlich überzog (57.). Zumal er kurz danach bei einem härteren Einsteigen von Kalla gegen Takyi nur Gelb zeigte. Kurz darauf beruhigten sich die Gemüter aber wieder und die dezimierten Teams suchten den Weg nach vorne. Dabei blieb Fürth eher die agierende Mannschaft, St. Pauli wollte Konter setzen.
In der Schlussviertelstune hatte SpVgg-Trainer Möhlmann ein goldenes Händchen, als er mit Allagui und Brückner die beiden einwechselte, die für das 3:2 zuständig waren. Brückner brachte die Freistoßflanke rein und der Ex-Jenaer bugsierte mit Kopf und Bein das Leder aus kürzester Distanz über die Linie (77.). Acht Minuten später machte Joker Schröck nach guter Vorarbeit von Takyi das 4:2. Der kleine Publikumsliebling war auch am 5:2 beteiligt, als er den von Felgenhauer verwandelten Elfmeter gegen Eger herausholte.
Fürth tritt am kommenden Sonntag bei Aufsteiger Frankfurt an, die Mannen von St. Pauli bekommen es ebenfalls am Sonntag mit Oberhausen zu tun.