Fürths Trainer Frank Kramer stellte nach dem 2:0-Arbeitssieg in Bochum dreimal um: Mavraj (nach auskuriertem Infekt), Sukalo und Azemi spielten für Korcsmar, Sparv und Füllkrug (Bänderriss).
Ebenso viele Wechsel führte Unions Coach Uwe Neuhaus durch: Innenverteidiger Schönheim hatte sich beim 1:1 gegen Ingolstadt seinen fünfte Gelbe eingebrockt und fehlte nun gesperrt, während Kopplin und Quiring auf die Bank versetzt wurden. Neu in der Startelf: Puncec, Pfertzel und Brandy.
"Wir haben diszipliniert verteidigt, in der Vorwärtsbewegung aber noch Luft nach oben", hatte Kleeblatt-Coach Frank Kramer eine simple Stärken-Schwächen-Analyse seiner Elf herausgegeben. Dass er damit nicht Unrecht hat, zeigte sich auch gegen die Eisernen. Aus dem Spiel heraus waren die Offensivbemühungen der "Kleeblättler" über weite Strecken wenig vielversprechend, weil nicht zwingend und nicht zielstrebig. Gefahr kam, wenn überhaupt, nur nach Standards auf: Djurdjic (5.) und Stieber (15.) hatten kein Abschlussglück.
Der 25. Spieltag
Fürth überzeugte dagegen defensiv, ließ im ersten Durchgang kaum etwas zu und hielt die engagierten Berliner die meiste Zeit über in Schach. Ganz ausschalten ließen sich die Köpenicker dann doch nicht: Terodde agierte zu hektisch (23.), Brandys Kopfball strich nach einer Ecke knapp drüber (38.). Der 28-Jährige machte es in der 43. Minute dann besser: Bei Mattuschkas Freistoßflanke prallten Hesl und Röcker unglücklich zusammen, Brandy stach in die Lücke und nickte ins rechte Eck zum 1:0-Halbzeitstand ein.
Die Franken waren für ihre viel zu passive Spielweise von couragierten Berliners bestraft worden und mussten nach dem Seitenwechsel nun also einem Rückstand hinterherjagen. Und das erwies sich als anspruchsvolle Aufgabe, denn die Eisernen warfen Kampf und Leidenschaft in die Waagschale und strahlten zudem über ruhende Bälle weiter Gefahr aus (Brandy, 48.).
Azemi wird allein gelassen und weiß das zu nutzen
Kranich aus Köpenick? Brandys bemerkenswerter Jubel nach dem 1:0. picture alliance
Standards waren ohnehin das Schlagwort an diesem Nachmittag, denn auf so fiel dann auch der verdiente Ausgleich: Stieber schlug eine Ecke von rechts nach innen, wo sich Röcker gegen zwei Mann stark im Kopfballduell behauptete und den Ball in Richtung langes Eck beförderte. Dort nickte der völlig blank stehende Azemi aus kürzester Distanz zum 1.1 ein (56.).
Durch den Ausgleich wurde ein Schalter umgelegt, denn fortan drehte sich der Spielverlauf grundlegend: Auf einmal entdeckten die Fürther ihren Offensivdrang, während die Berliner immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt wurden und einige brenzlige Situationen zu überstehen hatten: Azemi kam zweimal einen Tick zu spät (59., 64.), ehe Gießelmann in Haas seinen Meister fand (66.).
Neuhaus reagierte auf die Druckphase der Franken mit drei Wechseln: Nemec, Quiring und Kohlmann kamen binnen weniger Minuten für Terodde, Mattuschka und Parensen. Am Geschehen auf dem Rasen änderte sich freilich nichts: Fürth war am Drücker, konnte aber trotz optischer Überlegenheit keine klaren Chancen mehr kreieren. So blieb es bis zum Ende eine denkbar knappe Angelegenheit, in der Mavraj in der ersten Minute der Nachspielzeit nach einem Foul an Brandy mit Gelb-Rot vom Platz musste. Am Ergebnis änderte sich nichts mehr.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Freitag gefordert: Die Fürther bei Dynamo Dresden, Union zuhause gegen den SC Paderborn - Anpfiff ist jeweils um 18.30 Uhr (LIVE! bei kicker.de).