Der Trainer des Halleschen FC, Sven Köhler, stellte nach dem 0:0 gegen den Karlsruher SC im Mittelfeld um und brachte Teixeira Rebelo für Shala.
Erfurts Coach Stefan Emmerling reagierte auf die deutliche 0:4-Niederlage gegen Heidenheim und nahm zwei personelle Wechsel vor: Ofosu-Ayeh und Öztürk bekamen den Vorzug vor Jovanovic und Göbel.
Wagefeld trifft vom Punkt
Keine Punkte, Platz 20 und die derbe Klatsche gegen Heidenheim brachte die Erfurter im mitteldeutschen Derby gegen Halle schon vor dem Anpfiff in Zugzwang. Das wusste auch der HFC und wusste die Gäste schnell zu beschäftigten: Nach einer Hartmann-Flanke wurde Pichinots Kopfball geblockt (4.), bei der folgenden Wagefeld-Ecke wuchtete Innenverteidiger Rupprecht per Kopf nur knapp neben das Tor (5.).
Dieser muntere Auftakt gab dem Aufsteiger Selbstbewusstsein. Fortan kontrollierten die Hallenser das Geschehen auf dem Rasen. Nach einem langen Ball von Lindenhahn startete Pichinot in den Strafraum. RWE-Torwart Sponsel kam einen Schritt zu spät und räumte den Stürmer um. Schiedsrichter Markus Wingenbach entschied sofort auf Elfmeter. Kapitän und Routinier Wagefeld trat an und verlud Sponsel mit einem Flachschuss ins rechte Eck (20.).
In der Folge zogen sich die Hausherren zurück, verteidigten clever und lauerten auf Konter. Erfurt musste nun das Spiel machen, kam aber gar nicht erst zur Entfaltung. So spielte sich das Geschehen fast ausschließlich im Mittelfeld ab und es ging mit dem 1:0 in die Pause.
Erfurt kommt nicht durch - bei Wagefeld klappt alles
Der 3. Spieltag
Auch in der zweiten Halbzeit schien der Hallesche FC das Spiel zu kontrollieren. Ein bedingungsloses Aufbäumen der Gäste blieb aus. Erst in der 50. Minute kreierten die Thüringer ihre erste wirkliche Torchance: Nach einer Möhwald-Flanke kam Tunjic aus sechs Metern zum Schuss, scheiterte aber an einer Parade von HFC-Schlussmann Horvat. Daraufhin hatte Öztürk freie Bahn, setzte seinen Flugkopfball-Abstauber aber neben den Pfosten.
Eine Initialzündung war diese Doppelchance aber nicht. Die Erfurter Bemühungen endeten immer wieder weit vor der Strafraumgrenze. Emmerling musste reagieren und brachte mit Ahrens einen frischen Stürmer (60.). Der Joker verbuchte auch gleich die nächste Möglichkeit, als er eine Flanke direkt abnahm, jedoch weit verzog (65.). Die Hausherren vertrauten weiter auf ihre geordnete Defensive und setzten hin und wieder Konterangriffe: Hartmann prüfte Sponsel mit einem abgefälschten 20-Meter-Schuss (69.).
In der Schlussphase wurden die Partie noch einmal ruppiger. Beide Mannschaften hielten sich in den Zweikämpfen nicht zurück. Nach mehreren Minuten Mittelfeldgeplänkel fiel dann die Entscheidung: Nach einer Ecke verlängerte Wagefeld per Kopf nach hinten, wo Verteidiger Rupprecht goldrichtig stand und den Ball irgendwie über die Linie stolperte (75.).
Doch damit nicht genug: Wenig später verwandelte Wagefeld einen 20-Meter-Freistoß direkt in das rechte Kreuzeck. Der Hallenser Kapitän an allen drei Treffern beteiligt. Am Ende hätte es fast die nächste 0:4-Klatsche für Erfurt gegeben: Nach einem Wagefeld-Freistoß erzielte der eingewechselte Zeiger einen Treffer aus einer Abseitspostion (90.). Das Tor zählte nicht.
Halle ist am Mittwoch (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers zu Gast. Schon am Dienstag (19 Uhr) empfängt Erfurt den VfB Stuttgart II.
Matchwinner: Maik Wagefeld war an allen drei Treffern beteiligt und traf zweimal selbst.