War in der ersten Hälfte völlig abgemeldet: Epalle (gegen Fahrenhorst) kam kaum zum Zug. dpa
96-Trainer Dieter Hecking hatte seine Mannschaft nach dem 0:3 beim FC Bayern auf vier Positionen umgestellt. Für Bruggink, Lauth, Halfar und Lala (Gelb-Rot-Sperre) standen Tarnat (nach überstandener Hüftverletzung), Huszti, Yankov und Stajner in der Startformation.
VfL-Trainer Marcel Koller sah keinen Grund, sein beim 2:1-Sieg gegen den HSV erneut erfolgreiches Team groß umzustellen. So kam lediglich Grote für Fuchs in die Partie.
Der VfL Bochum stand in der Anfangsphase der Partie sehr tief und überließ große Teile des Spielfelds den Niedersachsen. So war es für die Hecking-Elf schwierig, einen Weg durch die dichte Defensive zu finden. Ein erster Schuss von Balitsch aus der zweiten Reihe ging in der vierten Minute links am Tor vorbei. Der Druck von Hannover nahm stetig zu, die logische Folge war der Führungstreffer. Nach Doppelpass-Spiel zwischen Balitsch und Hanke zog der Stürmer aus 20 Metern ab und der Ball schlug genau neben dem rechten Pfosten unhaltbar für Keeper Lastuvka ein (12.).
Erste zaghafte Angriffsbemühungen der Bochumer scheiterten an der mangelnden Passgenauigkeit, so dass die Hausherren nicht in Bedrängnis kamen. Im Gegenteil, Hannover war weiter die gefährlichere Mannschaft, obwohl es jetzt etwas Tempo aus dem Spiel nahm. Die Fehlerquote beim VfL blieb zu hoch. Sestak gab den Ball bereitwillig an Yankov weiter, der unbedrängt aus gut 20 Metern einen Schuss aufs Tor abgab, sein Ziel jedoch knapp verfehlte (32.).
Wenig später machte es Rosenthal besser. Nach einer Vorlage der teilweise indisponierten Bochumer Hintermannschaft, diesmal legte Maltritz auf, jagte der Youngster den Ball unhaltbar zum 2:0 unter die Latte (36.). Mit dem ersten gefährlichen Angriff meldeten sich die Gäste etwas überraschend im Spiel zurück. Eine Flanke von Pfertzel köpfte Dabrowski aufs Tor. Keeper Enke parierte und Bechmann staubte ab (44.).
Der 4. Spieltag
Deutlich verbessert zeigte sich der VfL nach Wiederanpfiff. Erstmals baute die Koller-Elf Druck auf. Ein Schuss von Epalle wehrte Torhüter Enke nur mit Mühe ab (48.). Hannover hatte völlig den Faden verloren und offenbarte nun selbst Schwächen in der Defensive. Grote schickte Sestak, der Cherundolo ablief, alleine vor Enke die Kugel allerdings knapp am Pfosten vorbei schob (59.).
Die Unordnung bei den Niedersachsen gipfelte in einem Foulelfmeter. Der schnelle Sestak war durch und Yankov konnte ihn nur noch durch ein Foul bremsen. Den Elfmeter verwandelte Maltritz sicher zum Ausgleich (66.). Hannover reagierte, Hashemian kam. Ein Glücksgriff, wie sich schon nach wenigen Sekunden zeigte. Tarnat hatte auf der linken Seite viel Platz und konnte in aller Ruhe vors Tor flanken. Dort war der Torjäger zur Stelle und köpfte zur erneuten Führung ein (71.).
Die Entscheidung: Joker Vahid Hashemian köpft zum Endstand ein. dpa
Das Tor gab wieder Sicherheit und Hannover hatte durch einen Kopfball von Kleine noch die Chance, das vierte Tor zu erzielen. Doch der Ex-Fürther köpfte knapp drüber (82.). Die endgültige Entscheidung verpassten Huszti und Hashemian, als sie kurz vor dem Ende einen Konter zu zaghaft abschlossen (87.).
Mit dem zweiten Saisonsieg verhinderte Hannover einen verpatzten Saisonstart ab und versetzte der Euphorie in Bochum einen kleinen Dämpfer. Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende muss Hannover am Samstag in Nürnberg antreten. Bochum muss nicht so weit reisen und tritt am gleichen Tag in Leverkusen an.