Der Ex-Bremer Schulz (im Vordergrund) bejubelt mit den Teamkollegen Krebs, Balitsch und Huszti (v.l.n.r.) das frühe 1:0 der 96er. dpa
Nach der 2:5-Pleite gegen Hoffenheim veränderte Trainer Dieter Hecking seine Anfangself auf zwei Positionen. Für den formschwachen Schlaudraff und den Rot-gesperrten Bruggink spielten Krebs und Pinto. Gleich fünf Änderungen in seiner Startformation nahm Werder-Coach Thomas Schaaf im Vergleich zum 2:2-Remis in der Champions League in Athen vor. Für die jeweils mit Oberschenkelproblemen ausfallenden Kreativkräfte Diego und Pizarro begannen Rosenberg und Hunt. Für den in der Liga gesperrten Mertesacker rückte Baumann wie in der Vorwoche gegen Dortmund zurück in die Innenverteidigung. Vranjes startete auf der frei werdenden Mittelfeldposition. Zudem ersetzten Fritz und Boenisch Prödl und Pasanen auf den Außenverteidigerstellen der Viererkette.
Beide Mannschaften starteten mit viel Zug zum Tor in die Partie. Gegen die unsicher wirkende Bremer Deckung gelang den Hannoveranern früh die Führung. Huszti zirkelte einen Eckball von der rechten Seite mit links auf den kurzen Pfosten. Dort stieg der Ex-Bremer Christian Schulz höher als Gegenspieler Boenisch und köpfte wuchtig ein (9.).
In der Folge entwickelte sich eine temporeiche Begegnung, wenn auch nicht auf allerhöchstem spielerischen Niveau. Werder hatte mehr von der Partie, vermochte es aber in Abwesenheit von Spielmacher Diego nicht, dauerhaften Druck auf das Tor von Fromlowitz zu machen. Meist führten Einzelaktionen zu Gefahr vor dem 96er Tor. So parierte Fromlowitz sehenswert gegen einen Kopfball von Naldo nach einem Eckball (15.). Wenige Minuten später passte der Ersatzmann von Nationalkeeper Enke auch gegen den steil geschickten Rosenberg auf (18.).
Der 9. Spieltag
Doch auch die Niedersachsen blieben gefährlich. Pinto und Krebs vergaben jedoch Möglichkeiten halblinks im Strafraum (26. und 33.). Auf der Gegenseite verpassten Rosenberg und Hunt nach schöner Einzelleistung von Özil im Fünfmeterraum knapp den Ausgleich (31.). Ausgerechnet durch den bis dahin sehr unauffälligen Hugo Almeida kam Werder noch vor der Pause dann doch noch zum 1:1: Von Vranjes und zuvor Özil am rechten Strafraumrand freigespielt, überwand der Portugiese Fromlowitz mit einem sehenswerten Linksschuss ins lange Eck (41.). Mit dem insgesamt leistungsgerechten Remis ging es dann in die Halbzeitpause.
Nach der Pause brachte Hecking Schlaudraff für Krebs. Nur wenige Minuten später gelang dem Offensivakteur das vermeintliche 2:1. Doch dem Treffer des 25-Jährigen aus spitzem Winkel wurde vom Schiedsrichter-Gespann zu Recht die Anerkennung verweigert, da sich Schlaudraff bei dem vorangegangenen Freistoß von Pinto in Abseitsstellung befand und dann bei seinem Abstauber von dem dadurch entstandenen Vorteil profitierte (51.).
90 Minuten lang Kampf im Nordderby, hier: Forssell (l.) und Boenisch (r.). dpa
Nach einer Viertelstunde im zweiten Abschnitt nahm die Partie deutlich an Fahrt auf. Es entwickelten sich Chancen fast im Minutentakt. Zunächst vergaben Özil und Hunt auf Seiten von Werder gute Einschusschancen (58. und 59.). Auf der Gegenseite rettete Vander gegen Pinto (61.). Insgesamt konnten die Bremer nun aber ein klares Plus an hochkarätigen Möglichkeiten herausarbeiten. Wieder Özil nach perfekter Vorlage von Frings (70.) sowie Hunt nach schönem Spielzug über Fritz und Rosenberg (72.) vergaben exzellente Torgelegenheiten für die Bremer.
In der Schlussphase drängte dann noch einmal die Hecking-Elf, doch die Distanzschüsse von Pinto und zweimal Schlaudraff (83., 84. und 87.) konnten Vander in den Schlussminuten nicht ernsthaft gefährden.
Für Hannover geht es am Mittwoch in Berlin weiter, während auf Werder am Dienstag gegen das formstarke Leverkusen eine schwere Aufgabe erwartet.