Hannovers Trainer Mirko Slomka musste nach dem 1:1 in Bremen auf den gelbgesperrten Schmiedebach verzichten. Dafür kehrte Abdellaoue nach überstandener Virusinfektion in die Anfangself zurück.
Kaiserslauterns Coach Marco Kurz tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Dortmund ebenfalls einmal Personal aus: Dick kehrte nach Gelb-Sperre zurück und verdrängte Bilek auf die Bank. Petsos lief als zweiter "Sechser" auf, während Dick auf seine etatmäßige Rechtsverteidigerposition rückte.
Die Pfälzer präsentierten sich zu Beginn in der AWD-Arena hellwach und waren vor allem kämpferisch auf der Höhe der Zeit. Die Hannoveraner wurden sehr früh attackiert, sodass sie zunächst gar nicht zur Entfaltung kamen. Nach sieben Minuten folgte die erste hochklassige Chance für den FCK durch Lakic, der nach einer Ecke per Kopf am auf der Linie stehenden Rausch scheiterte. Damit hatte es sich aber auch schon wieder, denn die Anfangsphase gehört zweifelsohne den jeweiligen Abwehrreihen, die der Partie eindeutig ihren Stempel aufdrückten.
Der 23. Spieltag
In der 17. Minute leistete sich Amedick dann einen Fehler, der umgehend bestraft wurde: Der Lauterer Kapitän verlor das Leder gegen Abdellaoue. Ya Konan übernahm, lief ein Stück und passte genau im richtigen Moment nach rechts zu Schlaudraff, der aus zwölf Metern sicher ins linke Eck vollendete. Einmal mehr legten die 96er ihre bestechende Effektivität an den Tag. Mit der Führung im Rücken zogen sich die Niedersachsen nun in die eigene Hälfte zurück und lauerten auf Konter. Die "Roten Teufel" verfielen indes in eine Art Schockstarre, lösten sich allerdings aber auch bald aus selbiger. Der FCK bemühte sich um eine Antwort, fand dabei aber überhaupt kein geeignetes Rezept gegen die stabile Deckung der Hannoveraner.
Es war ein von der Taktik geprägtes Duell, folglich hatten Torraumszenen absoluten Seltenheitswert. Nur Lakic sorgte nach einer knappen halben Stunde mit einem Flachschuss für etwas Abwechslung (29.). Etwas später zwang Pinto FCK-Schlussmann Sippel mit einem fulminanten Fernschuss zum Eingreifen (37.). Fast mit dem Pausenpfiff schossen die Niedersachsen zum dritten Mal aufs Tor - und machten das zweite Tor: Ya Konan behauptete sich gegen Rodnei und spielte umgehend in den Lauf von Abdellaoue, der sich bedankte und aus 13 Metern den 2:0-Pausenstand markierte.
Cherundolo rettet an seinem Geburtstag auf der Linie
Schieflage: Hannovers Ya Konan im Duell mit Rodnei (re.). picture alliance
Nach dem Seitenwechsel änderte sich kaum etwas. Die Lauterer wirkten ein wenig lethargisch und konnten kaum für Gefahr sorgen. Anders die 96er, die immer wieder Nadelstiche setzten. Pintos Gewaltfreistoß raste drüber (50.), während Schiedsrichter Felix Zwayer Ya Konan einen Strafstoß verweigerte (55.). Kurz darauf stand der Ivorer wieder im Mittelpunkt, diesmal wurde sein Schuss nach einer Ecke von Dick geblockt. Der Abpraller landete aber bei Schlaudraff, der gefühlvoll aus spitzem Winkel auf 3:0 erhöhte (57.).
Damit war die Entscheidung bereits gefallen, denn vom FCK kam in der Folge nicht mehr viel. Leichte Auflösungserscheinungen der Gäste traten zu Tage, Pinto scheiterte aber aus guter Position an Sippel und verpasste somit den K.o.-Schlag (60.). Für die Pfälzer, die sich wieder aufrappelten und sich nicht aufgaben, blieb das gegnerische Tor vernagelt. Zuerst kratzte Cherundolo an seinem 32. Geburtstag Lakics Kopfball von der Linie (71.), dann köpfte Lakic aus kurzer Distanz knapp drüber (72.).
Danach kehrte Ruhe ins weite Rund ein, der FCK hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden und kam kaum noch ernsthaft nach vorne. Die Hannoveraner indes verlegten sich nun vollends auf Ergebnisverwaltung und brachten den Sieg letztlich routiniert über die Zeit.
Am kommenden Samstag geht es für beide Mannschaften wieder weiter. Hannover reist an den Kiez zum FC St. Pauli, Kaiserslautern empfängt den HSV.