Beim HSV stellte Trainer Armin Veh nach der bitteren 0:1-Heimniederlage im Derby gegen St. Pauli auf vier Positionen um. Kacar kehrte in die Innenverteidigung zurück. Kapitän Westermann rückte vor ins defensive Mittelfeld und ersetzte Jarolim. Auf den offensiven Außenpositionen spielten Son (links) und Pitroipa (rechts) für Jansen und Ben-Hatira. Im Angriff ersetzte Guerrero den Niederländer van Nistelrooy. Elia - gegen St. Pauli noch eingewechselt - stand nicht im Kader.
Bremens Coach Thomas Schaaf stellte im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover einmal um. Schmidt kam neu ins Team und spielte rechts in der Abwehr. Fritz rückte neben Frings ins defensive Mittelfeld. Weil Pizarro (muskuläre Probleme) passen musste, bildete Arnautovic die einzige Spitze.
Das Nordderby begann mit defensiven Bremern, die den Hamburgern die Initiative überließen. Nach einem gelungenen Spielzug schickte in der 9. Minute Guerrero seinen Kapitän Westermann halbrechts in den Werder-Strafraum steil. Doch Westermann entschied sich in guter Schussposition zum Abspiel auf Petric in die Mitte, das Mertesacker abfing.
Der 23. Spieltag
In der Folge entwickelte sich ein unansehnliches, von vielen Unterbrechungen gekennzeichnetes Spiel. Echte Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Nach Standardsituationen boten sich Petric (24.), der aber aus etwa 23 Metern in der Mauer scheiterte, und Prödl (38.), der nach einem abgefälschten ruhenden Ball von Arnautovic beinahe frei vor Rost zum Einschuss gekommen wäre, kleinere Gelegenheiten.
Eine Reihe von taktischen Fouls und Nickeligkeiten führten zu erhitzten Gemütern auf beiden Seiten, so dass FIFA-Schiedsichter Florian Meyer zwischen der 33. und 40. Minute gleich drei Gelbe Karten verteilte. Werders Kapitän Frings wurde zum fünften Mal in dieser Saison verwarnt und fehlt daher in einer Woche im Spiel gegen Leverkusen.
Unter Mithilfe der Bremer Abwehr ging der HSV in der 42. Minute in Führung: Mertesacker produzierte eine Bogenlampe, Silvestre verlor den Ball an Westermann, der sofort Pitroipa anspielte. Der Burkiner drang in den Strafraum ein und bediente Petric, der volley in die Maschen einschoss. Mielitz stand dabei sehr weit links neben dem eigenen Gehäuse. Ohne Nachspielzeit ging es wenig später in die Halbzeit.
Mertesackers Patzer sorgt für Vorentscheidung
Nur sporadisch war nach dem Seitenwechsel auf Seiten der Bremer mehr Engagement zu erkennen, konsequenter nach vorne zu spielen. Doch die Angriffsversuche der Werder-Akteure blieben meist schon im Spielaufbau hängen. Anders der HSV: Immer wieder kombinierte die Veh-Elf gefällig über die Außenpositionen - und kam zu Chancen. So vergab Guerrero aus zentraler Position volley eine gute Gelegenheit (62.).
Zwei Minuten später machte es der Peruaner besser. Mertesacker verlor den Ball rechts vor dem eigenen Strafraum unnötig an Petric. Der Kroate legte vor dem Tor überlegt quer zu Guerrero, der den Ball ins leere Gehäuse einschob (64.).
Von einem Bremer Aufbäumen war in der Folge nichts zu spüren. Stattdessen spielte der HSV weiter munter nach vorne. Aogo eroberte den Ball links im Mittelfeld, spielte gegen die passive Bremer Abwehr in die Spitze zu Guerrero. Der Peruaner traf aus halblinker Position vom Strafraumrand mit der Pike ins rechte Toreck (79.).
In der Schlussphase fiel die Werder-Abwehr endgültig in sich zusammen, Hamburg entwickelte immer mehr Spielfreude. Der kurz zuvor eingewechselte Ben-Hatira erzielte nach traumhaftem Zuspiel von Zé Roberto seinen ersten Bundesligatreffer zum 4:0-Endstand (87.).
Hamburg spielt in einer Woche (Samstag, 26. Februar), in Kaiserslautern. Bremen trifft einen Tag später zu Hause auf Leverkusen.