Hannovers Trainer Kenan Kocak nahm nach dem 1:2 in Bochum drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Korb (Erkältung), Ostrzolek und Muslija (beide Bank) wurden von Horn, Stendera und Ducksch vertreten.
Stuttgarts Coach Tim Walter tauschte nach dem 1:1 in Darmstadt ebenfalls dreimal Personal: Phillips (Infekt), Förster (Gelb-Sperre) und Sosa (Bank) wichen für Kempf (abgesessene Rot-Sperre), Klement und Didavi.
Erst im letzten Heimspiel feierte 96 den ersten Heimsieg der Saison (3:2 gegen Aue) - daran schienen die Niedersachsen im Absteiger-Duell anknüpfen zu wollen. Fehlerhafte Stuttgarter ermöglichten der Kocak-Elf schon früh diverse Gelegenheiten: Als Kempf wegrutschte, vergab Ducksch noch die Riesenchance (6.), nach einer Klärungsaktion von Castro in letzter Sekunde (11.) nutzte Ducksch - Maina bereitete vor - eben den nächsten Ballverlust der Koproduktion Castro und Endo zur verdienten Führung (13.).
Stuttgart mit dem 0:1 gut bedient
Der VfB fand offensiv überhaupt nicht in die Partie, hatte auf schwierigem Geläuf große Abstimmungsschwierigkeiten und konnte kleinere Schnitzer beinahe im Minutentakt nicht abstellen. Auch nach Castros vorsichtiger Annäherung aus 20 Metern (20.) lief Stuttgart größtenteils hinterher, hatte trotz abenteuerlicher Abwehrleistung noch Glück, dass Maina (34., 39.) und Weydandt (41.) nicht bereits auf 2:0 stellten.
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Dass es dann manchmal ganz anders kommen kann, bewies Tim Walters glückliches Händchen. Der angezählte Trainer brachte zum zweiten Durchgang Angreifer Gonzalez, der nach Vorarbeit von Gomez und Didavi elf Sekunden nach Wiederbeginn aus linker Strafraumposition ins lange Eck traf - 1:1 (46.). Den Blitz-Ausgleich steckten geradlinige Hannoveraner zwar ohne weiteres Weg, Bakalorz (47.) und Ducksch - Kempf rettete stark (51.) - verpassten die schnelle Antwort jedoch.
Silas profitiert von Gomez - VfB fliegt Konter um die Ohren
Bakalorz' Direktabnahme (54.) zischte aus zwölf Metern drüber, Weydandt traf nach Abseitspfiff vergeblich (55.): 96 blieb die bessere, zielstrebigere Mannschaft. Doch plötzlich vergaben Gonzalez (56.) und Badstuber (57.) auf der Gegenseite Hochkaräter - die Partie nahm Fahrt auf. Wenig später nutzen Bakalorz und Ducksch die Lücken nicht, die der VfB nach Gegenstößen weiterhin anbot. Während sich generell klar verbesserte Schwaben vorne als eiskalt herausstellten: Weil Gomez über die Hereingabe von Gonzalez trat, durfte aus spitzem Winkel Silas sein Glück versuchen - 2:1, Spiel gedreht (62.).
Für großen Jubel war es freilich zu früh. Die Begegnung wurde immer kurzweiliger, denn nach kurzem Durchhänger waren die Hausherren wieder voll auf der Höhe. Ergebnistechnisch ebenfalls, nachdem mit Prib via Konter ebenfalls ein Joker stach - beim Abschluss ins kurze Eck sah Bredlow nicht gut aus (74.). In der Schlussviertelstunde ging es hin und her, beide Teams schnupperten am Sieg. Zieler parierte bärenstark gegen Mangala (79.), Weydandt bereitete Bredlow Probleme (81.). Das letzte ganz dicke Ding war Ascacibars Pfosten-Kopfball (88.) - es blieb beim am Ende leistungsgerechten Remis.
Für Hannover geht es in der Liga im neuen Jahr am Dienstag, den 28. Januar (20.30 Uhr), bei Jahn Regensburg weiter. Tags darauf empfängt Stuttgart den 1. FC Heidenheim (18.30 Uhr).