Da das gewohnte Wilhelm-Langrehr-Stadion als nicht drittligatauglich gilt, muss der TSV Havelse seine Heimspiele in der zweiten Drittligasaison der Vereinsgeschichte im Hannoveraner Eilenriedestadion austragen. Zum Heimauftakt gegen Aufstiegsaspirant Essen vertraute TSV-Trainer Ferchichi Samir der gleichen Startelf wie am ersten Spieltag beim 0:0 bei Hoffenheim II.
Bei RWE tauschte Uwe Koschinat nach dem 1:1 im Topspiel gegen den TSV 1860 München dagegen zweimal: Müsel ersetzte den angeschlagen fehlenden Hofmann, der sprintstarke Safi übernahm dafür auf der rechten Schiene. Im Sturmzentrum begann Martinovic für Mizuta (Bank).
RWE dominant, Havelse mit der besten Chance
Mit Anpfiff war Einbahnstraßen-Fußball geboten, Essen dominierte und konnte sich - auch durch die lautstarke Unterstützung seiner mitgereisten Fans - wie bei einem Heimspiel fühlen. Gegen defensiv kompakte Hausherren fehlte es RWE allerdings an Durchschlagskraft. Zwei Schüsse aus der Distanz von Kraulich (11.) und Müsel (12.) markierten die ersten Gelegenheiten für die Gäste.
Das Spiel nahm dann an Fahrt auf: Plume klärte Müsels Heber auf der Linie (25.), Minz rettete kurz darauf vor dem einschussbereiten Martinovic (28.). Im Gegenzug hätte Havelse, das bis dahin nur durch Ilic in Erscheinung getreten war (8.), den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt; Ilic traf aus spitzem Winkel den Außenpfosten (28.). Danach spielte wieder nur RWE, doch da Riedel einen Freistoß von Arslan von der Linie köpfte (31.) und ein Schuss des Regisseurs abgefälscht wurde (45.), ging es ohne Tore in die Kabinen.
Paldino krönt die wilde Schlussphase
Nach dem Seitenwechsel hatte Havelse die erste Möglichkeit, Ilic setzte den Ball nur ans Außennetz (52.). Danach bot sich das gleiche Bild wie in Durchgang eins: Essen dominierte, kam aber nicht durch. Opitz war nur bei Distanzschüssen gefordert und durfte sich gegen Brumme (56.), Rios Alonso (65.), Mizuta (73.) und Obuz (82.) auszeichnen.
Doch das Spiel bog in eine wilde Schlussphase ein: Erst durfte Essen doch noch jubeln, Kraulich köpfte eine feine Flanke von Mizuta zur hochverdienten Führung ins Netz (89.). RWE schien nun auf der Siegerstraße, doch Havelse warf in der Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne - in Überzahl, nachdem der eingewechselte Janssen verletzt wieder vom Feld musste. Und ein absolutes Traumtor besorgte den Ausgleich: Joker Paldino nahm den Ball mit der Brust aus der Luft und traf per Fallrückzieher (90.+5). So heimste Havelse zu Hause den nächsten Punkt ein, während bei den Gästen die Köpfe nach unten gingen.
Für die Essener steht vor dem nächsten Liga-Heimspiel am 22. August (19 Uhr) gegen Wehen Wiesbaden die 1. Runde des DFB-Pokals an. Am Montag (18. August, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) empfängt RWE den großen Nachbarn Borussia Dortmund an der Hafenstraße. Havelse hat dagegen ein spielfreies Wochenende, ehe es am 24. August (16.30 Uhr) bei Erzgebirge Aue weitergeht.

































































