Heidenheims Trainer Frank Schmidt tauschte im Vergleich zur 0:3-Niederlage in Bremen vor der Länderspielpause auf drei Positionen: Statt Thomalla, Leipertz und Kleindienst (alle Bank) - Letzterer nach überstandener Krankheit - , begannen Burnic, Sessa und Schimmer.
St. Paulis Coach Timo Schultz sah nach dem 3:0-Erfolg gegen Dresden keine Veranlassung für personelle Wechsel.
Mohr bestraft Pauli-Fauxpas
Die Ostalbstädter kamen mit viel Schwung aus der Kabine und setzten St. Pauli sofort unter Druck - und dies erfolgreich: Nach Balleroberung auf der rechten Angriffsseite gab Schimmer ins Zentrum. Vasilj und Verteidiger Ziereis irritierten sich beim Klärungsversuch, sodass der Ball Mohr vor die Füße fiel, der so problemlos ins linke Toreck vollstreckte (4.). Die mit viel Tempo und Zug zum Tor ausgerichteten Gastgeber hatten in der Anfangsphase weitere Gelegenheiten gegen schläfrige Hanseaten - insbesondere Schimmer und Kühlwetter bei einer Doppelchance kamen dem zweiten Treffer nahe (20.).
Zwar kam St. Pauli Mitte der ersten Hälfte in Sachen Spielanteilen etwas besser in die Partie, doch gefährlicher blieb bis zur Halbzeit Heidenheim. Kühlwetter zwang Vasilj aus spitzem Winkel zu einer Parade (35.), Sessa verzog aus guter Position um ein paar Meter (42.), auch Mohr scheiterte kurz vor der Pause am FCSP-Keeper, sodass sich die Gäste über einen höheren Halbzeitrückstand nicht hätte beschweren können.
10. Spieltag
FCSP dreht Spiel binnen zwei Minuten
Nach der Pause blieben der nach einem Irvine-Foul am Knöchel angeschlagene Kühlwetter ebenso in der Kabine wie Buchtmann auf der Gegenseite. Thomalla und Dittgen kamen ins Spiel. Nach kurzer ruhiger Phase nach Wiederbeginn folgten die spielentscheidenden Minuten - zugunsten von St. Pauli: Ein Kyereh-Schuss war zunächst die beste Pauli-Chance im Spiel (53.). Kurz darauf traf Burgstaller, der sich gegen Hüsing recht leicht durchsetzte, zum Ausgleich (55.).
Doch damit war längst nicht genug. Nachdem der Treffer wegen eines potenziellen Handspiels des Österreichers überprüft wurde, entwickelte sich aus dem Anstoß sofort das 2:1 für die Norddeutschen. Diesmal fungierte Burgstaller als Vorbereiter, Joker Dittgen spitzelte den Ball ins Tor (56.). Nur wenig später war Burgstaller wieder selbst zur Stelle - mittels eines Distanzschusses mit Effet, bei dem Müller die Sicht verdeckt war (60.). Diesmal reklamierte der FCH ein Foul von Hartel an Busch in der Entstehung des Treffers.
Kleindienst kann nur noch verkürzen
Vielleicht hätte Heidenheim sogar noch für eine weitere Wende im Spiel sorgen können - falls der Sekunden zuvor eingewechselte Kleindienst in der 64. Minute nicht haarscharf neben das Tor geköpft hätte. So aber sorgte St. Pauli letztlich nach einem Zwei-auf-Null-Konter durch Dittgen für die endgültige Entscheidung (81.). Für den Schlusspunkt des Spiels sorgte dennoch Kleindienst, der zumindest noch einmal verkürzen konnte (85.).
Der FCH muss am kommenden Samstag (13.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg ran. St. Pauli empfängt tags darauf (13.30 Uhr) Hansa Rostock zum Nord-Duell.