Heidenheims Coach Frank Schmidt wechselte im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen den VfL Bochum auf nur einer Position: Linksverteidiger Theuerkauf kehrte für den beim VfL enttäuschenden Föhrenbach (kicker-Note 5) in die Startelf zurück.
Wehen Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm musste nach dem 2:1 gegen den VfB Stuttgart zwei neue Akteure in die Startformation bringen: Lorch und Franke ersetzten die gelb-gesperrten Röcker und Mockenhaupt in der Innenverteidigung.
Die richtungsweisende Partie zwischen Heidenheim und Wehen Wiesbaden hatte einiges zu bieten: intensive Zweikämpfe, hohes Tempo und enorme Kampfbereitschaft - lediglich zwingende Chancen waren im ersten Abschnitt Mangelware. Die Hausherren brauchten etwas Eingewöhnungszeit, um gegen die souverän stehenden Gäste auf Betriebstemperatur zu kommen, übernahmen dann aber das Spielgeschehen und fanden zunehmend öfter den Weg in die Gefahrenzone.
Nach einigen Annäherungsversuchen aus abgelegener Position hätten die wenigen Augenzeugen in der Voith-Arena fast zum Jubeln aufspringen dürfen, doch Dams war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und stoppte einen Flachschuss von Leipertz nur wenige Augenblicke vor dem Einschlag (33.). Die Gäste aus Hessen, die primär auf schnelles Umschaltspiel nach dem Ballgewinn setzten, verbuchten indes keine zwingende Chance auf den Führungstreffer.
Schmidts glückliches Händchen, Mohrs goldenes Füßchen
Der zweite Spielabschnitt brachte etwas mehr Höhepunkte mit sich, zumeist auf Seiten der tonangebenden Hausherren. Lindner konnte bei den Abschlüssen von Kleindienst (59.) und Leipertz (61.) zwar noch eingreifen, war wenig später aber chancenlos und musste dem Ball hinterherschauen. Der in der 59. Minute (für Kerschbaumer) eingewechselte Mohr bekam das Vertrauen von Cheftrainer Frank Schmidt und durfte einen Freistoß aus zentraler Position treten. Mohr nahm Maß und zirkelte das Spielgerät über die Mauer hinweg in die obere rechte Ecke und sorgte für Jubelstürme beim FCH (70.).
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Aber auch die Gäste aus Hessen verzeichneten vereinzelt hochkarätige Gelegenheiten, einmal zappelte der Ball sogar im Netz (80.). Der einzige Haken: Top-Torjäger Schäffler stand beim zentralen Schuss von Knöll im passiven Abseits, weshalb der Unparteiische Timo Gerach den Ausgleich nach Betrachtung des Videobeweises zurecht wieder aberkannte (81.). In der Schlussphase warfen die Gäste zwar noch einmal alles rein, kamen aber nicht mehr entscheidend vor das Tor von Müller und konnten die verdiente Niederlage beim Aufstiegsaspiranten nicht mehr abwehren.
Somit belohnte sich der 1. FC Heidenheim letztlich doch noch für eine unter dem Strich gute Partie, feierte den ersten Heimsieg gegen Wehen Wiesbaden und steht vorübergehend nur noch einen Zähler hinter den Bielefeld-Verfolgern Hamburg und Stuttgart.
Schon am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) muss der 1. FC Heidenheim im Rahmen einer englischen Woche beim FC St. Pauli antreten. Wiesbaden empfängt bereits 24 Stunden zuvor den SV Sandhausen.