Hoffenheims Trainer Huub Stevens brachte im Vergleich zum 1:1 in Ingolstadt zwei Neue: Für Polanski (Bank) und Zuber (Sprunggelenksverletzung) kamen Kaderabek und Schmid zum Zug.
Hannovers Coach Michael Frontzeck stellte gegenüber der 1:3-Niederlage auf Schalke dreimal um: Sakai, Prib und Saint-Maximin (Startelfdebüt) rückten für Sorg (Knieprobleme), Schmiedebach (Bank) und Sobiech (Knöchelstauchung) in die Startformation.
Die Kontrahenten begegneten sich im identischen taktischen System, liefen jeweils in einem 4-2-3-1 auf und gingen den Gegner schon in dessen eigener Hälfte an. 96 hatte mehr Ballkontrolle, kam aber zunächst wie auch Hoffenheim kaum ins letzte Drittel.
Defensiv stand die TSG in guter Ordnung, hatte aber offensichtliche Probleme im Aufbauspiel. Nach einem Standard allerdings brannte es im Gäste-Strafraum, Volland und der nachsetzende Strobl versprühten erstmals Gefahr (12.).
Doppel-Aluminium-Pech binnen Sekunden
Die Niedersachsen präsentierten die bessere Spielanlage, eine starke Kombination landete über Saint-Maximin bei Andreasen, der aber im Zentrum verzog (14.). Die Anfangsviertelstunde endete fast mit der Führung von 96: Gülselams Kopfball-Bogenlampe flog nach Andreasens Ecke über Baumann hinweg. Von der Latte sprang der Ball an den linken Innenpfosten und von dort ins Feld zurück. Riesenglück für die Gastgeber (15.)!
Die Frontzeck-Schützlinge blieben am Drücker, hatten weiterhin Vorteile in Sachen Ballbesitz, auch weil Hoffenheims Fehlpassquote stieg. Aber die letzte Konsequenz, das letzte präzise Zuspiel blieb Fehlanzeige bei den Gästen.
Schmid erzielt die schmeichelhafte Führung
Die Führung der Kraichgauer fiel wie aus dem Nichts nach der ersten gelungenen Kombination: Elyounoussi trug den Ball nach vorne, Schwegler spielte auf Volland, der sich rechts am Strafraum freigestohlen hatte. Die Flanke der einzigen Sturmspitze bugsierte Schmid halbrechts im Hechtflug aus acht Metern per Kopf ins linke Eck (30.).
1899 konzentrierte sich im weiteren Verlauf noch mehr auf die Defensive, stand dennoch nach einem Freistoß dicht vor dem 2:0, aber Schärs Treffer zählte wegen Abseits richtigerweise nicht (34.). 96 lief immer wieder an, biss sich aber meist am Abwehrbollwerk der Hausherren fest. Bis auf einmal, als Baumann nach Albornoz-Flanke mit Glück und Geschick gegen Andreasen rettete (45.).
16. Spieltag
Einbahnstraßenfußball Richtung Tor von Baumann gab es nach dem Wechsel zu sehen. Der Zug zum Tor und Durchschlagskraft aber blieben für die Gäste gegen massiv verteidigende Kraichgauer meist Fremdwörter, und bei Standardsituationen hatten Süle & Co. die Lufthoheit.
Die gefährlicheren Ansätze verzeichnete 1899, das sich bietende Räume nun besser zu nutzen verstand (Volland, 54., 61.). Frontzeck brachte Erdinc für Gülselam (60.). 96 mühte sich redlich, mehr als ein Fernschuss von Prib (60.) und ein abgeblockter Versuch von Saint-Maximin (63.) resultierten aus meist ideenlosem Spiel aber nicht.
96 kommt nicht mehr in Schlagdistanz
Vargas ersetzte Volland bei Hoffenheim (66.), auf der anderen Seite kam Benschop für Prib (71.), auch weil der Druck der Hannoveraner weitgehend abgeebbt war. Den Offensivkräften von 96 fehlte es einfach an Durchsetzungsvermögen, das änderte sich auch nicht, als Frontzeck mit Bähre (Liga-Debüt) für Saint-Maximin den letzten frischen Mann brachte (77.).
Am Ende war die defensiv bestens organisierte TSG dem 2:0 näher, aber Zieler zeigte sich gegen Amiri (79.) und vor allem gegen Schwegler (83.) auf dem Posten und hatte Glück, dass Polanski in der Nachspielzeit verzog. Die Gäste kamen letzlich nicht mehr in Schlagdistanz und spüren nun den Atem Hoffenheims, das bis auf einen Punkt herangerückt ist.
Hoffenheim tritt am Freitagabend (20.30 Uhr) beim FC Schalke 04 an. Auch Hannover erwartet zum Abschluss eine schwere Aufgabe: Am Samstag (15.30 Uhr) macht der FC Bayern seine Aufwartung.