Keine Diskussion: Schiedsrichter Jochen Drees und Assistent Mark Borsch komplimentieren Jarolim vom Platz dpa
Nach dem Kartenfestival beim 1:1 in Wolfsburg in der Vorwoche gingen HSV-Coach Huub Stevens die Defensivkräfte aus. Mathijsen (Rot), Kompany (Gelb-Rot) und de Jong (Gelb) fielen wegen Sperren aus. Im Vergleich zur Partie in Wolfsburg kamen Benjamin im defensiven Mittelfeld und Olic in der Offensive zum Einsatz. Demel rückte in die Innenverteidigung. Michael Frontzeck auf Seiten der Arminia stellte dieselbe Startelf auf, die am vergangen Spieltag mit einem 1:1 einen achtbaren Punkt gegen Bremen geholt hatte.
Beide Teams begannen vorsichtig und versuchten zunächst Ruhe in die eigenen Reihen zu bekommen. Dadurch waren Torchancen in der Anfangsphase der Partie echte Mangelware. Die Arminia stand in der Defensive gut und lauerte auf Konter, während der HSV sich unglaublich schwer tat gefährlich vor das Bielefelder Tor zu kommen.
Die besten Chancen der ersten halben Stunde hatte der Bielefelder Marx mit zwei Distanzschüssen. In der 5. Minute schoss er allerdings über das Tor, während in der 22. Minute HSV-Keeper Rost parieren konnte.
Der 26. Spieltag
Erst in der 26. Minute musste Arminia Torwart Fernandez erstmals eingreifen, doch der Schuss von van der Vaart stellte ihn vor keine großen Probleme.
Mit Fortdauer der ersten Hälfte wurden die Bielefelder immer mutiger und spielten nun auch nach vorne. Allerdings war bei HSV-Keeper Rost sowohl bei einem Versuch von Wichniarek (30.), als auch bei einem Freistoß von Mijatovic (36.) Endstation.
Kein Durchkommen bei der Bielefelder Abwehr: Hier scheitert Guerrero dpa
Müde schleppten die Hamburger das 0:0 in die Pause. Lediglich Olic hatte nach einem van der Vaart-Freistoß in der 44. Minute noch eine Kopfball-Chance, beförderte den Ball aber am Tor vorbei.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich nichts an dem Bild, das das Spiel abgab. Der HSV bot ideenlosen Breitwandfußball und schaffte es nicht, gefährlich vor das Bielefelder Tor zu bringen.
Die Arminia ihrerseits setzte weiterhin auf Konter, brachte aber auch nicht mehr zu Stande als eine verunglückte Flanke von Halfar in der 49. Minute, bei der Rost aber sicher reagierte.
Mit der Einwechslung von Zidan für Olic in der 55. Minute entwickelte der HSV mehr Druck. Zunächst verzog Trochowski einen Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp (55.), dann servierte van der Vaart einen Freistoß ideal auf den Kopf von Guerrero, der jedoch das Kunststück fertig brachte den Ball weit am Tor vorbei zu köpfen (63.).
Der "HSV-Sturmlauf“ wurde in der 66. Minute aber jäh beendet, als Schiedsrichter Dr. Dreees Jarolim mit der Roten Karte vorzeitig zum Duschen schickte. Nach einer dreisten Schwalbe an der Torauslinie geriet der Tscheche mit Kauf und Schuler aneinander. Letzteren griff Jarolim in die Weichteile, weshalb Dr. Drees zu recht Rot zückte.
Nicht nur, dass dieser Platzverweis die gerade erwachte Offensive der Hamburger wieder lähmte, in der 72. Minute erzielte Bielefeld auch noch den Führungstreffer. Halfar brachte eine Ecke in den Strafraum der Hamburger, wo der aufgerückte Bollmann frei zum Kopfball kam und Rost keine Chance ließ.
Die zehn verbliebenen Hamburger kämpften sich in die Partie zurück. Bielefeld versuchte nur noch den Vorsprung zu halten, wurde dafür aber bestraft. In der 82. Minute steckte Zidan den Ball durch die Schnittstelle der Arminia-Viererkette zu Guerrero, der frei vor Fernandez auftauchte, den Arminia-Schlussmann noch tunnelte und damit ausglich.
Die Schlussphase war von viel Hektik geprägt, große Chancen konnten sich aber beide Teams nicht mehr erarbeiten.
Am kommenden Wochenende kann der HSV seine Champions-League Ambitionen in Stuttgart untermauern, während Bielefeld ebenfalls am Samstag gegen den KSC gegen den Abstieg ankämpfen muss.