Lufthoheit: HSV-Verteidiger Bastian Reinhardt klärt per Kopf. dpa
Aufgrund der Verletzung von Benjamin (Muskelfaserriss) konnte HSV-Trainer Huub Stevens nicht die Elf aufs Feld schicken, die beim 2:0 in Bremen den zweiten "Dreier" nach zuvor zwölf sieglosen Spielen holte. Anstelle des Namibiers verteidigte Abel rechts, zudem ersetzte Sanogo Winter-Neuzugang Olic. Nach der 0:4-Klatsche gegen Stuttgart hatte Eintracht-Coach Friedhelm Funkel viel Grund zu wechseln. Und er reagierte: Mit Russ, Preuß, Weissenberger, Köhler, Fink und Heller brachte der 53-Jährige gleich sechs Neue. Vasoski, Chaftar, Huggel, Chris, Meier und Thurk mussten allesamt zunächst auf die Bank.
Mit unterschiedlichen Vorzeichen gingen beide Teams in die Partie. Während die Hausherren auf Rang 17 rangierten, aber bei zuletzt zwei Siegen aufsteigende Tendenz zeigten, ging bei der Eintracht der Blick nach unten. Zwar belegte die Eintracht auf Platz 15 keinen Abstiegsrang, konnte aus den vorangegangenen sieben Spielen aber nur ganze drei Zähler verbuchen.
Die Tendenz der letzten Wochen setzte sich auch in der Anfangsphase fort. Keine zwei Minuten waren gespielt, da tauchte van der Vaart erstmals völlig frei vor Nikolov auf, scheiterte mit seinem Flachschuss aus 14 Metern aber am Eintracht-Schlussmann (2.).
Der 23. Spieltag
Doch nur fünf Minuten später machte es der Niederländer aus größerer Entfernung besser. Nachdem Russ Sanogo zu Fall gebracht hatte, trat Hamburgs Kapitän zum Freistoß aus rund 22 Metern zentraler Position an. Mit dem linken Fuß getreten, segelte das Leder über die Mauer hinweg zum 1:0 ins linke obere Toreck. Nikolov schaute dem Ball nur hinterher (7.).
Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Hausherren die Partie. Dicht gestaffelt in Abwehr und Mittelfeld erstickte die Stevens-Elf die gegnerischen Angriffsversuche häufig schon im Ansatz. Nachdem Takahara Schlussmann Rost mit einem Kopfball aus spitzem Winkel nicht wirklich prüfte (11.), hatte Kyrgiakos per Kopf nach einer Streit-Ecke die beste Möglichkeit der Gäste im ersten Durchgang. Doch Rost war abermals auf dem Posten und lenkte die Kugel mit der rechten Hand zur Ecke (19.).
Auch wenn die Hamburger selbst kaum offensiven Glanz versprühten, hatten sie durch Sanogo eine gute Möglichkeit zu erhöhen. Von van der Vaart bedient drehte sich der Ivorer um Gegenspieler Russ, scheiterte mit seinem Flachschuss aber an Nikolov (26.). Sanogo hatte auch die letzte Chance der ersten Hälfte, sein Schuss aus der Drehung misslang aber gehörig, so dass das Leder sein Ziel aus 16 Metern deutlich verfehlte.
Breites Kreuz: Rafael van der Vaart bejubelt sein Tor zum 1:0. dpa
Der zweite Durchgang brachte zunächst wenig Neues – sowohl personell wie auch spielerisch. Doch während die Eintracht aktiver wurde, verzichteten die Hamburger vollends auf Offensivaktionen. Schneller Lohn für die Bemühungen war der Ausgleich durch Takahara. Von Weissenberger am Strafraum angespielt, drehte sich der Japaner um Gegenspieler Mathijsen und traf schließlich aus wenigen Metern durch die Beine von Rost zum 1:1 ins Netz (59.).
Die Gäste blieben auch nach dem Treffer spielbestimmend, ohne allerdings zunächst zu großen Chancen zu kommen. Huub Stevens war der eine Punkt jedoch zu wenig. Mit Olic, Trochowski und Ben-Hatira brachte der HSV-Coach drei frische Offensivkräfte. Und der Trainer bewies ein glückliches Händchen. Eine knappe Viertelstunde vor Spielende kam Trochowski am linken Strafraumrand an den Ball, nahm Maß und platzierte das Leder über Nikolov hinweg im langen Eck (77.).
In der Schlussphase drängten die Hessen auf den Ausgleich, scheiterten aber ein ums andere Mal an der eigenen Abschlussschwäche. Meier konnte den Ball aus wenigen Metern nicht ins Netz stochern (83.), und auch Kyrgiakos nutzte die Gunst der Stunde nicht, als Rosts Faustabwehr zu kurz geriet (86.).
So waren es die Norddeutschen, die am Ende eine der sich zahlreich bietenden Konterchancen zum entscheidenden 3:1 nutzte. Van der Vaart legte uneigennützig quer und der eingewechselte Olic traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum Endstand.
Der HSV verlässt mit dem dritten Sieg in Serie die Abstiegsränge und klettert auf Rang 13. Am kommenden Freitag wartet nun mit Tabellenführer Schalke 04 ein echter Prüfstein auf die wiedererstarkten Hanseaten. Frankfurt rutscht nach dem achten sieglosen Spiel in Serie auf den vorletzten Platz ab. Am Dienstag steht nun zunächst das Pokalspiel in Offenbach auf dem Programm.