Hamburgs Trainer Daniel Thioune tauschte gegenüber dem 2:3 in Heidenheim dreimal Personal aus: Für Gyamerah, Heyer und Wintzheimer standen Vagnoman, Gjasula und Dudziak auf dem Rasen.
Auch Hannovers Coach Kenan Kocak reagierte auf das 0:3 gegen Kiel mit drei Neuen: Schindler, Muroya und Twumasi ersetzten Falette (Gelb-Rot-Sperre), Ochs und Ducksch.
Es war ein nervöser Beginn ohne zusammenhängende Aktionen, in dem Gjasula (10.) auf der einen und Twumasi (12.) auf der anderen Seite erstmals Gefahr versprühten.
Weydandt ohne Mühe - 0:1
In Folge eines Standards stand es plötzlich 1:0 für die Gäste: Nach einer Ecke von links war Bijol mit dem Kopf dran. Der Ball prallte von Narey ab und Weydandt vor die Füße, und der Torjäger schob aus drei Metern an Ulreich vorbei ein (13.).
Kittel sieht Gelb-Rot
Die ohnehin schon vorhandene Verunsicherung steigerte sich beim HSV, dessen Angriffsversuche zaghaft, ohne Tempo und Präzision daherkamen - 96 verteidigte kompakt, konzentriert und ließ überhaupt nichts anbrennen. Für die überlegene, aber ohne Zielstrebigkeit agierende Thioune-Elf folgte der nächste Nackenschlag: Der bereits gelbverwarnte Kittel foulte Muroya an der Seitenlinie - Referee Bastian Dankert zückte die Ampelkarte (25.).
Glück für die Gastgeber, dass Schindlers Kopfball nach flüssiger Stafette vorbeiflog (28.). Die Niedersachsen kontrollierten das Spiel und waren mit den Gedanken wohl schon in der Kabine, als sich dem HSV zwei dicke Ausgleichschancen eröffneten.
Esser pariert zweimal richtig stark
Es ging jeweils über den Flügel, doch weder Terodde per Kopf nach Narey-Hereingabe (43.) noch Sekunden später Vagnoman mit einem Volley (44.) kamen am famos reagierenden Esser vorbei, der seinem Team die knappe Pausenführung rettete.
Der 10. Spieltag
Mit unverändertem Personal tat sich nach Wiederbeginn lange Zeit kaum etwas. 96 verwaltete die Führung, der HSV scheute (noch) das Risiko, das Geschehen spielte sich vor allem zwischen den Strafräumen ab.
Hannovers Passivität lud die Hausherren im weiteren Verlauf zu mehr Offensivgeist und einer guten Phase ein: Terodde verpasste Vagnomans Hereingabe (57.), Dudziak schoss ans Außennetz (59.) und köpfte Esser in die Arme (62.).
Die Gäste überstanden die Drangperiode des HSV, hatten danach wieder mehr Stabilität in den eigenen Reihen und versäumten es, einige Konter besser auszuspielen. Thioune brachte Hunt und Wintzheimer (75.), die wie später Wood und Hinterseer mithelfen sollten, wenigstens ein Remis zu retten.
Esser entnervt Terodde
Fast hätte dies geklappt, als Terodde frei vor Esser auftauchte, der Keeper aber erneut Sieger blieb (77.). Hamburg warf alles nach vorne, Terodde verzweifelte einmal mehr an Hannovers Nummer eins (90.). Nach fünf Minuten Nachspielzeit stand der Sieg der 96er fest.
Der HSV wartet nun schon fünf Spiele auf einen Dreier. Die nächste Gelegenheit gibt es am Samstag (13 Uhr) in Darmstadt. Hannover durchbrach seine Negativserie mit dem ersten Auswärtssieg und hat in Heidenheim zur gleichen Zeit das zweite Gastspiel in Folge vor der Brust.