Hamburgs Trainer Dieter Hecking musste auf van Drongelen verzichten, der beim 1:0-Sieg in Dresden seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Für ihn rückte Jung in die Innenverteidigung.
Deutlich mehr Bewegung in der Startelf gab es auf der Gegenseite. Osnabrücks Coach Daniel Thioune nahm nach dem 0:2 gegen Bochum gleich sieben Veränderungen vor: Für Trapp (Gelbsperre), Taffertshofer (muskuläre Probleme), Engel (nicht im Kader), Amenyido, Schmidt, Henning und Alvarez (alle auf der Bank) starteten Susac, Agu, Köhler, Ajdini, Heider, Klaas und Ceesay.
Ceesay vergibt Hochkaräter - Harnik macht's besser
Wenig überraschend machte der HSV von Beginn an das Spiel und verzeichnete durch Kinsombi den ersten Abschluss (6.) sowie eine weitere Möglichkeit durch Kittel (7.), zeigte sich gegen recht hoch stehende Osnabrücker aber ansonsten ziemlich ideenlos. Die Konsequenz: Sehr viel Ballgeschiebe der Hamburger in der eigenen Hälfte, aber kaum Strafraumaktionen auf beiden Seiten. Die erste Großchance der Partie hatten die Gäste - aber dabei handelte es sich gleich um eine Hundertprozentige: Ceesay musste den Ball nach einem klasse Spielzug über Ajdini und Agu aus kurzer Distanz eigentlich nur noch einschieben, stolperte die Kugel aber rechts vorbei (22.).
Stattdessen traf der lange Zeit uninspirierte HSV mit seiner ersten echten Chance. Harnik leitete an der linken Außenlinie selbst ein, lief dann durch und erhielt einen exzellenten Steckpass von Kinsombi. Der Österreicher war daraufhin links frei durch und traf über Kühn hinweg zur Hamburger Führung (35.), die nach einer ansonsten weitgehend ereignisarmen erste Hälfte den 1:0-Pausenstand bedeutete.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Heyer belohnt Osnabrück - HSV weiter uninspiriert
Auch nach dem Seitenwechsel fehlte dem HSV das Tempo im Angriff, stattdessen wurde Osnabrück immer mutiger. Ceesay gab zwei Warnschüsse ab (49., 56.), ehe die Gäste dann tatsächlich zum nicht unverdienten Ausgleich kamen. Klaas machte rechts Tempo und gab scharf in die Mitte, wo Jung seinen eigenen Keeper prüfte. Pollersbeck wehrte mit dem Fuß ab, doch aus dem Hintergrund rauschte Heyer heran und setzte den Nachschuss locker in die Maschen (57.).
Der HSV war nun gefordert, tat sich aber im Spiel nach vorne nach wie vor enorm schwer und schaffte es nicht, kontrolliert in die gefährlichen Räume zu kommen. Stattdessen hatte Osnabrück die größte Möglichkeit zum Führungstreffer, der eingewechselte Henning schoss aus guter Position aber weit über das Tor (76.). Auch in der Schlussphase hatten nur die Gäste noch eine vorzeigbare Chance durch Schmidt (87.). Der HSV blieb im gesamten zweiten Durchgang ohne echte Tormöglichkeit - hatte in der Nachspielzeit aber noch einmal richtig Pech: Nach einem Halten an Letschert verweigerte Schiedsrichter Thomsen dem HSV einen klaren Elfmeter, auch der VAR schaltete sich nicht ein - eine krasse Fehlentscheidung. Stattdessen durfte Arminia Bielefeld jubeln: Durch das 1:1 der Hamburgerwaren die Ostwestfalen nun auch offiziell aufgestiegen.
Der HSV hingegen ließ wertvolle Punkte im Rennen um den Aufstieg liegen. Somit kommt es für die Hecking-Elf am kommenden Spieltag (Sonntag, 21. Juni, 15.30 Uhr) zu einem echten Aufstiegsgipfel mit dem viertplatzierten 1. FC Heidenheim, die Osnabrücker messen sich parallel mit Holstein Kiel.