"Immer wenn es gegen den HSV geht, geht es auch darum, etwas besonders oder anders zu machen", spielte Tim Walter im Vorfeld auf die Aufstellungen der Kontrahenten an, Lukas Kwasniok schickte gegen die Rothosen im Vergleich zum 0:1 bei Jahn Regensburg eine auf vier Positionen veränderte Startelf aufs Feld, die sich in einem 5-2-2-1 anordnete: van der Werff, Schuster, Klement und Pröger begannen für Correia, Mehlem, Platte und Ademi. Walter selbst tauschte nur zweimal, gegenüber dem 1:1 bei Fortuna Düsseldorf starteten Meffert und Alidou für Vagnoman und Chakvetadze.
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Apropos etwas Besonderes machen: Das dürfte sich Srbeny nach 47 Sekunden gedacht haben, als er nach einem Ballverlust von Jatta im Mittelfeld an die Kugel kam und diese aus 40 Metern über Heuer Fernandes hinweg ins rechte Eck schlenzte. Ein früher Schock für den zuvor seit vier Liga-Spielen sieglosen HSV, der in der Folge in der Defensive erstmal zu sich finden musste.
Nur Glatzel mit einer Halbchance
Nach zehn Minuten lief der Ball etwas besser in den Reihen der Rothosen, ab dem Strafraum waren die Angriffsbemühungen aber meist beendet. Die tiefstehenden Gäste setzten lediglich auf Konter, Pröger und Muslija konnten sowohl sich selbst als auch Srbeny aber kaum in Szene setzen.
Die beste Chance auf den Ausgleich in Durchgang eins bot sich dem HSV in Minute 25, als Jatta auf rechts durchbrach und Glatzel am Fünfer bediente. Schuster war jedoch rechtzeitig dazwischen, ein klarer Abschluss kam daher nicht zu Stande. Ebenso nicht bis zum pünktlichen Pausenpfiff von Dr. Martin Thomsen, Paderborn ging mit der Führung in die Kabinen.
Huth pariert Foulelfmeter
Auch nach Wiederanpfiff ließ der HSV das Tempo nach vorne vermissen. Lediglich Jatta wurde auf der rechten Seite des Öfteren in Laufduelle geschickt, seine Hereingaben fanden jedoch kein einziges Mal einen Abnehmer. Die Chance auf den Ausgleich bekamen die Rothosen dennoch auf dem Silbertablett serviert, Referee Thomsen zeigte auf den Punkt, nachdem er einen Zweikampf zwischen Hünemeier und Glatzel nochmals am Video-Bildschirm betrachtete. Glatzel trat selbst an, schoss jedoch zu ungenau ins rechte Eck. Huth ahnte die Seite und verhinderte das 1:1 (57.).
Die Quittung für den verschossenen Elfmeter und den allgemein harmlosen Auftritt bekam der HSV vier Minuten später: Srbeny wurde links in den Strafraum geschickt, der Angreifer wackelte Schonlau aus und vollendete mit links ins kurze Eck - 2:0 für die Gäste. Auch der nächste Rückschlag erzeugte keine Trotzreaktion, der HSV hielt an seinen Schema-F-Angriffen fest und Paderborn stand kompakt.
Nur Chakvetadze hat das nötige Glück
Auch das Glück war an diesem Nachmittag nicht auf Hamburger Seite, gleich zweimal zählte der vermeintliche Anschlusstreffer wegen vorausgegangener Abseitsstellungen von Jatta nicht (78., 86.). Erst in der Nachspielzeit rutschte Gäste-Keeper Huth ein Ball durch die Hände, bei Chaktvetadzes Schuss aus 18 Metern sah er nicht gut aus (90.+3). Das Tor kam aber zu spät, Paderborn brachte den Vorsprung über die Zeit - und lässt damit den Fluch des HSV anhalten: Als Zweitligist haben die Rothosen noch kein einziges der zehn Ligaspiele im Monat April gewonnen.
Auch im Aufstiegsrennen war die Niederlage vor etwas mehr als 27.000 Zuschauern ein herber Dämpfer, der Rückstand auf Platz 3 beträgt nun neun Punkte, kann aber bereits am Dienstag um 18.30 Uhr im Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue verkürzt werden. Der SC Paderborn macht es sich derweil im Mittelfeld der Tabelle gemütlich und hat am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) den KSC zu Gast.