Marko Pantelic (2. v. r.) traf zwar zur Gästeführung, musste letzlich aber geschlagen vom Feld gehen. Hier duelliert sich der Serbe mit Andreas Görlitz. dpa
Karlsruhes Coach Edmund Becker änderte seine Startelf nach der 0:4-Niederlage in Bremen auf einer Position. Für den grippekranken Timm begann Freis. Herthas Trainer Lucien Favre musste nach dem 1:0 gegen Hannover zweimal wechseln. Die wegen der WM-Qualifikation fehlenden Brasilianer Mineiro und Gilberto wurden durch Dardai und Lustenberger ersetzt.
Der KSC begann engagiert und erarbeitete sich in der Anfangsphase Feldvorteile. Die frühe Möglichkeit zum 1:0 vergab Kapllani nach sieben Minuten, als er eine Görlitz-Flanke knapp am Tor vorbeiköpfte. Die Hertha benötigte eine knappe Viertelstunde, um die Partie ausgeglichen zu gestalten. Viel spielte sich fortan im Mittelfeld ab, auch wenn bei beiden Teams der Wille, nach vorne zu spielen, erkennbar war.
Nach gut 20 Minuten setzte der KSC zu seiner nächsten Drangphase an und hatte binnen vier Minuten drei sehr gute Möglichkeiten. Franz und Kapllani scheiterten bei einer Doppelchance am auf der Linie postierten Lustenberger (23.), Kapllani legte sich bei einem Solo das Leder zu weit vor (27.), ehe Drobny gegen Freis parierte (27.). Die Karlsruher Führung schien eine Frage der Zeit, bevor Mutzel in der eigenen Hälfte ein folgenschwerer Lapsus unterlief. Pantelic angelte sich den missglückten Mutzel-Pass, ließ den nachsetzenden Unglücksraben aussteigen und schoss aus 22 Metern zur überraschenden Gästeführung ein (35.).
Der 14. Spieltag
Das Tor gab der Favre-Elf merklich Auftrieb. Während der KSC geschockt wirkte, machte plötzlich Berlin das Spiel und setzte sich in der Karlsruher Hälfte fest. Mehr als zwei Halbchancen durch Lustenberger und Piszczek brachte der Hauptstadtklub bis zur Pause aber nicht zustande.
Der KSC kam engagiert aus der Pause, hatte aber zunächst Probleme, die gut funktionierende Berliner Hintermannschaft zu überwinden. Die Hertha attackierte früh und zerstörte den Karlsruher Spielaufbau oft schon im Keim. Die Becker-Elf ließ sich aber nicht verunsichern, baute geduldig auf und wurde belohnt. Nach einer Eichner-Flanke setzte sich Hajnal sehenswert gegen Simunic durch und ließ Drobny aus der Drehung keine Abwehrmöglichkeit (56.).
Der KSC setzte in der Folge nach und spielte voll auf Sieg. Eichner vergab die vorerst beste Möglichkeit, nachdem er einen Abpraller - Drobny hatte gegen Hajnal geklärt - aus fünf Metern nur ans Außennetz setzte (63.). Drei Minuten später war es dann soweit. Ein toller Pass von Kapllani landete genau im Lauf von Freis, der Drobny aussteigen ließ und zum 2:1 einschoss (66.).
Favre setzte nun personell alles auf eine Karte. Mit Pantelic, Okoronkwo und André Lima ließ der Hertha-Coach drei Stürmer spielen, Chancen hatte aber weiterhin der KSC. Selbst als Favre in der Schlussphase mit Ede einen vierten Angreifer einwechselte, ging von Hertha keine Gefahr mehr aus. Der KSC konterte - wenn auch nicht genau genug - und schaukelte den verdienten Heimsieg ungefährdet über die Zeit.
Karlsruhe muss am Samstag in Cottbus antreten, während die Hertha zeitgleich Leverkusen im Olympiastdion empfängt.