FCK-Trainer Kosta Runjaic beorderte im Vergleich zum
1:2 in Fürth
, der ersten Pflichtspielniederlage in der Spielzeit 2014/15, dieselbe Anfangself auf den Rasen. Demnach vertraute der Übungsleiter auch wieder Innenverteidiger Orban, der zuletzt fehlerbehaftet agiert hatte: "Er ist ein absoluter Krieger, der aus Fehlern lernt. Wackelige Beine hat oder bekommt bei uns niemand. Diese Mannschaft hat Mentalität, Charakter und eine gesunde Aggressivität."
Norbert Düwel reagierte auf das
2:1 gegen RB Leipzig
, dem ersten Dreier für die Eisernen, der zudem den Druck etwas vom Berliner Trainer genommen hatte, genau wie sein Gegenüber. Die Doppelspitze bildeten demnach wieder Polter und Brandy.
Zäher Beginn
Nach zähen Minuten und einigen Foulspielen zu Beginn starteten Karl (5., links vorbei) und Lakic mit ersten Abschlüssen, die für Torwart Haas keine Probleme darstellten (8.). Im direkten Gegenzug fand der Schlussmann mit seinem Abschlag Brandy, der sofort abfeuerte und den Ball aufs Tordach legte (8.). Schnell wurde die Partie wieder hart: Brandy und Heintz gerieten aneinander, während Schönheim Gelb sah (12.). Es dauerte bis in die 21. Minute, ehe Demirbay nach einer Löwe-Flanke eine ordentliche Kopfball-Chance verzeichnete. Ansonsten sah das Publikum wenig Sehenswertes, zumal sich die Heimelf bei Ballbesitz Union recht überraschend weit zurückfallen ließ.
Druckvolles Halbzeitende mit Rings Knaller
Das Bild änderte sich mit der 29. Minute: Stöger fand mit einem scharfen Ball im Strafraum Demirbay, der aus der Drehung humorlos abschloss. Haas parierte stark zur Ecke. Fortan zogen die "Roten Teufel" ein variables Angriffsspiel auf - mal ging es über die Flügel, wo Matmour zwischenzeitlich die Seiten wechselte, mal strikt durch die Mitte über den HSV-Leihspieler Demirbay. Auch in Sachen Ballbesitz dominierte der 1. FCK mit zwischenzeitlich an die 70 Prozent. Während Stöger in der Folge beinahe mit seiner abgefälschten Flanke das Tor fand (37.) und Demirbay wie Karl mit Distanzversuchen scheiterten (38. und 41.), folgte kurz vor der Pause folgerichtig doch noch die hochverdiente Führung: Karl marschierte durch die Mitte, passte fünf Meter nach vorne zu Matmour. Der ließ direkt an die Strafraumkante zu Ring prallen, der sich mit der Annahme drehte und wuchtig das Leder rechts oben versenkte - wahrlich stark gemacht (42.). Und bei Union: Polter? Brandy? Zejnullahu? Allesamt komplett abgemeldet! Es ging mit 1:0 in die Pause.
Der 7. Spieltag
Viele Fouls, viele Karten
Nach dieser änderte sich das Bild nicht: Die Lauterer dominierten schier nach Belieben und generierten weiter enormen Druck. Lakic und Löwe kamen zu ersten Annäherungen (48. und 50.), während bei den Köpenicker wahrlich nichts nach vorne lief. Der Offensivapparat stockte gewaltig. Entlastung für die Defensive gab es dann mal durch zwei Foulspiele, nach denen sowohl Karl als auch Polter wegen zu viel Härte Gelb sahen (53. und 55.). Brandy musste nach Karls Einsteiger gar angeschlagen ausgewechselt werden - es kam Dausch, der sich direkt anschickte, den Angriff zu beleben (59.). Es blieb in der Folge zäh, weil weitere Wechsel vollzogen wurden und Trimmel (66.), Özbek und Zimmer (jeweils 68.) weitere Gelbe Karten sahen. Chancen? Absolute Mangelware - auch auf Seiten der Hausherren.
Hofmann mit Slapstick - Unions letzter Wille
In der 76. Minute konnten die heimischen Fans mal wieder staunen - und zwar vor Fassungslosigkeit: Ring mit einer richtig starken Balleroberung auf der linken Seite. Der Mittelfeldmann zog in den Strafraum, legte ab für den völlig blanken Hofmann. Der traf zentral den Ball völlig falsch und bugsierte das Leder unglaublicherweise aus rund einem Meter Entfernung über (!) das Tor. Und weil das 2:0 eben nicht fiel, witterten die Gäste plötzlich die Chance auf den Ausgleich: Jopek aus der Distanz und Özbek aus spitzem Winkel zwangen Torhüter Sippel zu zwei starken Flugparaden (84. und 85.). Mehr kam aber nicht mehr, stattdessen eilten vier (!) Lauterer noch einmal aufs Tor zu, das nur Joker Jopek noch hütete - doch Jenssen verstolperte das Leder (90.+3).
Mit dem Dreier setzten sich die Pfälzer wieder im Aufstiegsrennen fest, während die Gäste weiter tief unten drin stecken blieben.
Am Samstag (13 Uhr) spielt Union Berlin vor heimischer Kulisse gegen den Zweitliga-Aufsteiger Darmstadt 98. Im Montagabendspiel (20.15 Uhr) zum Abschluss des 8. Spieltags begegnen sich Kaiserslautern und der Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg.