Von personeller Seite gab es vor Anpfiff hüben wie drüben überwiegend gute Nachrichten, so konnten beide Klubs unter anderem mit ihren angestammten Kapitänen auflaufen. Kölns Trainer Steffen Baumgart ließ nach dem 1:1 bei Arminia Bielefeld neben Rückkehrer Hector auch noch Andersson stürmen, musste dafür aber auf den erkrankten Skhiri im Mittelfeld verzichten und beorderte zudem Schindler auf die Bank.
Gleich vier Wechsel vollzog Augsburgs Coach Markus Weinzierl im Vergleich zum 2:3 gegen den VfL Bochum: Gouweeleuw (nach überstandener COVID-19-Infektion) und Oxford (nach Oberschenkelproblemen) kehrten ebenso in die Startelf zurück wie Moravek und Gregoritsch. Framberger und Winther rückten ins zweite Glied, während der angeschlagene Maier sowie Zeqiri (Hüfte/Leiste) gänzlich im Kader fehlten.
Bundesliga, 15. Spieltag
Köln macht mehr Betrieb
Taktisch präsentierte sich der FCA ganz typisch für eine Gast-Mannschaft: Die bayerischen Schwaben lauerten auf Konter, agierten abwartend, überließen den Geißböcken den Ball und damit auch die Initiative. Der Effzeh nahm sich der Aufgabe an, machte viel Betrieb und sorgte vor allem über die eigene rechte Seite zunächst für Betrieb.
So gab es rasch vielversprechende Chancen zu sehen, wie etwa Modestes Kopfball (2.) oder Hahns sehenswerten Fernschuss (4.) und Gregoritschs wegen knappem Abseits aberkannten Lupfer (12.).
Allgemein war es ein intensives und deshalb auch unruhiges wie auch recht hektisches Spiel. Beide Teams waren darauf bedacht, den Ball schnell nach vorne zu tragen und präsentierten sich dabei auch recht gallig in den Zweikämpfen.
Köln ungefährlich, FCA ineffizient
Die Domstädter hatten mehr Spielanteile, jedoch keine weiteren nennenswerten Abschlüsse - weder aus dem Spiel heraus noch nach Standards, bei denen sich Köln in Hälfte eins ziemlich harmlos zeigte.
Ganz anders der FCA, der kompromisslos verteidigte und auch die besseren Abschlüsse für sich verbuchte: Weil Caligiuri (21.) und Vargas (24., 29.) aber zu unpräzise waren, ging es dennoch torlos in die Kabinen.
Knapp vorbei: Ruben Vargas (2.v.li.) schießt rechts daneben. imago images/kolbert-press
Nach dem Seitenwechsel zeichneten die Geißböcke ein ganz anderes Bild: Köln begann druckvoll, drängte mit Macht auf die Führung und ließ sich gleich mehrfach vor Gikiewicz blicken - nur überwinden ließ sich der Pole nicht, so parierte er stark bei Modestes Kopfball nach 51 Minuten.
Dass die Augsburger auch weiterhin am Spiel teilnahmen, war spätestens zwei Minuten später klar, als Hahn bei einem Konter Kölns Torhüter Schwäbe mit einem satten 17-Meter-Schuss auf die Probe stellte. Insgesamt wurde auch in Durchgang zwei Fußball gearbeitet, weniger zelebriert.
Dorsch öffnet die Tür zum Auswärtssieg
Was Baumgart, der übrigens bei knackigen drei Grad Celsius kurzärmlig und mit Weste an der Seitenlinie unterwegs war, nicht so sehr gestört haben dürfte, Ljubicics Ballverlust aber weitaus mehr: Dorsch eroberte den Ball und schickte Vargas, dessen Hereingabe ließ Schwäbe vor die Füße von Hahn prallen - 1:0 (72.).
Köln drohte die erste Heimniederlage der Saison, Baumgart sah indes wegen Ballwegschlagens und anschließendem Wortgefecht mit FCA-Torhüter Gikiewicz seine zweite Gelbe Karte der Saison (78.). Die Kölner hatten noch Zeit, um die Pleite abzuwenden - und sie probierten es, kamen in der Folge aber nur zu Halbchancen über Schmitz (78.) und Andersson (81., 82.). Der FCA beeindruckte defensiv, verteidigte alles weg - und Dorsch machte kurz vor Schluss mit einem wunderbaren Fernschuss ins linke Toreck den Deckel letztlich drauf (88.).
Für beide Klubs geht es unter der Woche in der Bundesliga wieder um Punkte: Köln ist am Dienstag zu Besuch in Wolfsburg (20.30 Uhr), Augsburg hat 24 Stunden später RB Leipzig zu Gast.