Tolles Kopfballtor: Kölns Novakovic bejubelt seinen 19. Saisontreffer. dpa
Beim 1. FC Köln gab es im Vergleich zum jüngsten 3:3-Remis in Aue folgende personelle Änderungen: Broich (nach Lungenproblemen), Suazo, Pezzoni und Novakovic (nach Bänderverletzung im Fuß) kamen für Schöneberg, Mitreski, Vucicevic und Scherz (Gelb-Rot).
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick brachte gegenüber dem 5:0-Erfolg gegen Jena mit Luis Gustavo für Löw nur einen Neuen.
Hoffenheim präsentierte sich von Beginn an mit breiter Brust, versteckte sich nicht und spielte munter nach vorne im ausverkauften RheinEnergieStadion. Köln war aber ebenfalls hellwach, zog das Spiel immer wieder geschickt in die Breite. Helmes fand mit einer klasse Hereingabe von rechts zwar keinen Abnehmer in der Mitte, deckte aber Abstimmungsprobleme in der Abwehr von 1899 auf. Die erste Möglichkeit gehörte Broich, der aber freistehend aus acht Metern halblinker Position mit links vorbeizog (9.).
Und die Unordnung in der Hoffenheimer Defensive wurde früh bestraft: Helmes flankte von der rechten Seite, Novakovic war schneller als Nilsson und veredelte seinen Flugkopfball aus sieben Metern mit dem Führungstreffer (11.). Der 19. Saisontreffer des Slowenen.
Hoffenheim zeigte sich wenig beeindruckt vom Rückstand, suchte den Weg zum schnellen Ausgleich, traf aber auf zweikampfstarke Kölner. Gefahr strahlte die Rangnick-Elf lediglich nach Standards aus, die allesamt von Salihovic ausgeführt wurden.
Der Zweitliga-Neuling baute mehr und mehr Druck auf. Mondragon rettete zweimal im rechten Eck mit guten Paraden gegen Fernschüsse von Salihovic. Doch in der 26. Minute war auch der Kölner Keeper machtlos. Salihovic verwandelte einen von Mohamad an Carlos Eduardo verursachten Foulefmeter mit links in die Mitte des Tores.
Der 31. Spieltag
Die Partie wurde von beiden Seiten sehr verbissen geführt, die Zweikämpfe waren intensiv, teilweise gingen sie über das erlaubte Maß hinaus. Es war enorm viel Pfeffer im Spiel: Beispielhaft die Szene aus der 39. Minute für den Rest der ersten Hälfte: McKenna, Mondragon und Ba stießen im Luftkampf zusammen. McKenna und Ba blieben liegen und mussten behandelt werden. Mondragon forderte Ba zum Aufstehen auf und sah für diese Unsportlichkeit Gelb.
Beide Teams spielten weiter schnörkellos nach vorne, überbrückten das Mittelfeld schnell; so es denn der zweikampfstarke und resolute Gegner zuließ. Der Unterhaltungswert blieb hoch. Hoffenheim agierte mutig und offensiv, Köln hielt dagegen und hatte nach einem tollen Konter die Riesenchance zur erneuten Führung: Novakovic spielte nach links zu Broich, der nahm den Kopf hoch und sah Helmes weit rechts im Strafraum, der Nationalstürmer nahm den Ball aus 15 Meter volley und knallte ihn an die Latte (54.).
Salihovic bezahlt mit einem Zahn
Der Grat zwischen hoher Einsatzbereitschaft und rohem Spiel ist schmal, das musste Salihovic schmerzvoll erfahren, als er von Suazo umgerannt, von dessen Kopf am Mund getroffen wurde und einen Zahn verlor.
Kölns unbändiger Wille, auf die Aufstiegsplätze zurückzukehren, trug Früchte: Ümit Özat flankte weit von rechts mit dem Außenrist in den Strafraum, Novakovic legte per Kopf quer zu Antar, der aus fünf Metern einschoss (66.). Und die Daum-Elf legte nach! Helmes spielte an den Strafraum zu Mohamad, der noch zwei Schritte mit dem Ball machte und dann das Leder aus 18 Metern halbrechter Position mit Vehemenz ins linke Eck schoss (69.). 3:1 binnen drei Minuten.
Köln zog sich nun zurück, achtete auf eine sichere Defensive, aus der heraus zu Kontern angesetzt werden sollte. Viele Spielunterbrechungen verhinderten mehr Spielfluss. Die Nerven lagen teilweise blank. Hektik prägte das Spielgeschehen.
Letzten Endes brachte die Daum-Elf den Vorsprung souverän über die restliche Spielzeit, Hoffenheim fand kein probates Mittel mehr gegen die energische Abwehr des FC.
Der 1. FC Köln muss am Mittwoch in Augsburg ran, 1899 Hoffenheim hat - ebenfalls am Mittwoch - Heimrecht gegen die TuS gegen Koblenz.